FAQs Affenpocken
1. Was sind Affenpocken?
Bei Affenpocken handelt es sich um eine Viruserkrankung, die durch das Affenpockenvirus (auch Monkeypox Virus, MPXV) verursacht wird. Affenpockenviren sind mit den klassischen Menschenpockenviren und den Kuhpockenviren verwandt. Bislang trat diese Viruserkrankung nur selten außerhalb des afrikanischen Kontinents auf. Im Mai 2022 wurden ersten Fälle in Deutschland registriert. Eine Affenpockenerkrankung verläuft bei den meisten Menschen mild und heilt in der Regel von alleine ab. Es können aber auch schwere Verläufe auftreten (insbesondere bei Kindern oder Personen mit geschwächtem Immunsystem).
2. Welche Symptome verursachen Affenpocken?
Die ersten Symptome können innerhalb von 5 bis 21 Tagen nach Kontakt mit einer Person mit Affenpocken auftreten. Die häufigsten Symptome sind allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen, geschwollene Lymphknoten, Frösteln oder Abgeschlagenheit. Einige Menschen haben jedoch keine allgemeinen Krankheitssymptome. Charakteristisch ist ein Hautausschlag in Form von Flecken bis Pusteln, die im Genital- oder Analbereich und/oder an anderen Körperstellen wie an den Händen, Füßen, der Brust, dem Gesicht oder im Mund auftreten können.
Die Ansteckungsgefahr endet erst, wenn alle Wunden, einschließlich des Schorfs, abgeheilt sind und sich eine neue Hautschicht gebildet hat. Dies kann mehrere Wochen dauern.
3. Wie werden Affenpocken übertragen?
Eine Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt insbesondere über einen engen körperlichen, bzw. sexuellen Kontakt. Die Viren werden auch durch Kontakt zu den Hautveränderungen von Erkrankten (Pocken, Pusteln, Bläschen, Schorf) oder durch Schmierinfektion über verunreinigte Gegenstände übertragen.
Eine Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen, Sprechen, Spucken) ist bereits beim Auftreten unspezifischer Symptome (wie z.B. Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen) und noch vor Entwicklung des Hautausschlags bei sehr engem Kontakt (Face-to-Face) möglich.
4. Wie kann ich mich und andere vor einer Infektion mit Affenpocken schützen?
Da eine Ansteckung mit Affenpocken nur bei engem Kontakt zu Infizierten sowie über gemeinsam genutzte Gegenstände und Oberflächen möglich ist, sollte Körperkontakt zu Erkrankten oder zu Kontaktpersonen vermieden werden.
Folgende Maßnahmen tragen zum Schutz vor einer Ansteckung mit Affenpocken bei:
- gute Händehygiene
- Tragen einer FFP2-Maske bei einem wissentlichen Kontakt zur erkrankten Person
5. Was tun…
…wenn ich den Verdacht habe, an Affenpocken erkrankt zu sein?
- Wenn Sie den Verdacht haben, an Affenpocken erkrankt zu sein, vermeiden Sie Treffen, vor allem aber engen Körperkontakt sowie sexuellen Kontakt mit anderen Menschen
- Gehen Sie zu einem Arzt/Ärztin (Hausarzt/Hausärztin, Hautarztpraxis, HIV-Schwerpunktpraxis) oder einer HIV/STI-Beratungsstelle der Gesundheitsämter
… wenn ich Kontakt zu einer erkrankten Person hatte?
- Sollten Sie mit einer Affenpocke erkrankten Peron in den letzten 3 Wochen Kontakt gehabt haben, bleiben Sie bitte zuhause, vermeiden Sie Treffen, vor allem engen Körperkontakt mit anderen Personen
- Achten Sie auf Symptome und kontrollieren Sie Ihren Körper auf Hautveränderungen (Pusteln, Blasen, Flecken)
- Das zuständige Gesundheitsamt wird Sie im Rahmen seiner gesetzlich vorgegebenen Fallermittlung kontaktieren
Weitere Informationen vom RKI zur häuslichen Isolation bei einer bestätigten Affenpocken-Infektion und zur Quarantäne von engen Kontaktpersonen finden Sie unter:
https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Affenpocken/affenpocken_gesamt.html
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/A/Affenpocken/Isolierung.pdf?__blob=publicationFile
6. Kann ich mich gegen Affenpocken impfen lassen?
Für die Impfungen stellt der Bund den Impfstoff Imvanex/Jynneos bereit, der seit Juli 2022 zum Schutz vor Affenpocken eingesetzt wird.
Die Impfung wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) aktuell nur bestimmten Personengruppen empfohlen. Eine Impfung anderer Bevölkerungsgruppen ist, basierend auf der aktuellen Risiko-Nutzen-Bewertung, nicht notwendig und nicht empfohlen.
Die Impfberechtigung in Rheinland-Pfalz ist zunächst auf folgende Personengruppen beschränkt:
- Personen, die ungeschützten direkten Kontakt mit einer Affenpocken-infizierten Person hatten und sich über Schleimhäute oder verletzte Haut angesteckt haben könnten.
- Medizinisches Personal, die ungeschützten Kontakt zu Infizierten, bzw. zu infektiösen Material/Laborproben mit Affenpockenmaterial hatten
- HIV-Patienten der Gruppe MSM (Männer, die Sex mit Männern haben) jeweils bei Personen, die zusätzlich eine erhöhte Gefahr für einen schweren Verlauf haben (z. B. Personen mit Immundefizienz).
7. Wo kann ich mich in Rheinland-Pfalz impfen lassen?
- HIV-Schwerpunktpraxen und Klinikambulanzen
- Gesundheitsämter (subsidiär, d.h. im konkreten Bedarfsfall Infizierte und Kontaktpersonen)
Weitere Informationen zu Symptomatik, Infektionswegen und Prävention finden Sie auf der Seite des RKI: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Affenpocken/affenpocken_gesamt.html