„Ich finde es bemerkenswert, was Menschen, die diese ehrenvolle Auszeichnung erhalten, in ihrem Leben leisten und wie sie sich mit all ihrer Kraft einsetzen. Für diese Menschen sind Sie, liebe Frau Dr. Pfeiffer, ein Paradebeispiel. Ihr ehrenamtliches Engagement ist keine Selbstverständlichkeit. Die heutige Auszeichnung soll Ihnen unsere Dankbarkeit und Anerkennung vermitteln“, unterstrich Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf anlässlich der Verleihung der Verdienstmedaille, die er heute in Vertretung der Ministerpräsidentin überreichte.
Bereits als Jugendliche hat sich Birgit Pfeiffer in der evangelischen Jugendarbeit engagiert. So leitete sie bereits mit 14 Jahren eine kirchliche Mädchengruppe. Nach ihrem Abitur folgte ein Freiwilliges Soziales Jahr in einem evangelischen Kinderdorf im Allgäu. Über sich selbst sagt die Medizinerin: „Ehrenamt tut doppelt gut, dem Anliegen, für das man sich einsetzt, und auch für sich selbst. Es gehört für mich seit der Konfirmation einfach zu meinem Leben dazu. Ich setze die zeitlichen Möglichkeiten, die ich habe, für das Ehrenamt ein, ich kann einfach nicht anders!“
Nach dem Umzug nach Mainz und der Familiengründung nahm Birgit Pfeiffer ihr ehrenamtliches Engagement in der Kirche wieder auf. Seit 1992 ist sie in zahlreichen Ämtern und Funktionen in ihrer Kirchengemeinde, im Evangelischen Dekanat Mainz, in der Evangelischen Kirche von Hessen und Nassau sowie in der Diakonie engagiert. 1997 wurde sie zunächst Mitglied im Kirchenvorstand der Evangelischen Melanchthongemeinde in Mainz und übte dort von 1998 bis 2004 das Amt der stellvertretenden Vorsitzenden aus. 2001 wurde sie in den Dekanatssynodalvorstand des Evangelischen Dekanats in Mainz gewählt, dessen Vorsitzende sie seit 2004 ist. In diese Zeit fallen wichtige strukturelle Veränderungen, die sie wesentlich mitbegleitet hat: Ihr besonderes Augenmerk liegt hier in der Unterstützung und Begleitung der psychologischen Beratungsstelle, die Birgit Pfeiffer als integriertes Angebot für Familien in Mainz ausgerichtet und finanziell aufgestellt hat.
Der Minister führte weiter aus: „Auch in Ihren Funktionen und Ämtern auf Dekanatsebene sowie im Diakonischen Werk Mainz-Bingen haben Sie ein klares Augenmerk auf soziale Themen, die Arbeit für Kinder, Familien und Frauen gelegt – kurz: auf das Gemeinwohl. Und auch die Ökumene war Ihnen immer ein Anliegen, so etablierten Sie dazu regelmäßige Treffen der Ökumenenbeauftragten der evangelischen und katholischen Gemeinden im Raum Mainz.“
Neben dem Engagement im kirchlichen Bereich gehört die Mainzerin auch zu den Gründungsmitgliedern der Magenza-Stiftung Mainz, deren Zweck die Förderung jüdischen Lebens und jüdischer Tradition ist. Sie ist Mitglied im Beirat der Mainzer Bürgerstiftung und in den Kuratorien der Rebenstiftung und der Adolf-Görz-Stiftung. Seit 2016 ist Dr. Birgit Pfeiffer zudem Vorsitzende des Zonta-Clubs und unterstützt damit ganz aktiv die Vernetzung von Frauen. Darüber hinaus ist sie Gleichstellungsbeauftragte an der Universitätsmedizin Mainz und fördert die Vernetzung und Sichtbarmachung von weiblichen Wissenschaftlerinnen aktiv durch die Gründung des Vereins „Frei für Forschung – neue Wege in der Medizin e. V.“ im Jahre 2016.
Aktuell engagiert sich Birgit Pfeiffer als Gründungsmitglied und Vorsitzende des „Freundeskreises Alter Dom Sankt Johannis Mainz“ für die Restaurierung dieser ersten Mainzer Bischofskirche aus der Merowingerzeit.
„Liebe Frau Dr. Pfeiffer, Ihr Engagement sucht ihresgleichen und kann nicht ausführlich genug beschrieben werden. Ein von so viel unermüdlichem persönlichem Engagement geprägtes Leben in knappen Worten zu würdigen, bleibt immer lückenhaft. Ich hoffe, es ist mir trotzdem gelungen, die wichtigsten Anliegen in Ihrem Leben zu benennen“, so Minister Wolf. „Ich möchte Ihnen zu der hohen Auszeichnung gratulieren und freue mich, Ihnen nun das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland mit der von Herrn Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unterzeichneten Urkunde aushändigen zu dürfen.“