Laienreanimation

Auch Sie können helfen – Wiederbelebung ist einfacher als Sie denken!

Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand muss schnell reagiert werden – jede Sekunde zählt. Wird die Wiederbelebung durch nicht medizinisch ausgebildete Personen durchgeführt, spricht man von einer Laienreanimation. Um im Ernstfall Leben zu retten ist es wichtig, dass sich alle über die Herz-Lungen-Wiederbelebung informieren. Der rheinland-pfälzische Tag der Laienreanimation des Ministeriums für Wissenschaft und Gesundheit am 4. Mai 2024 bietet dafür eine Möglichkeit. Hilfsorganisationen wie das Deutsche Rote Kreuz (DRK), Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG), Johanniter, Malteser und der Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e.V. (ASB) bieten im ganzen Land Mitmach-Aktionen und Informationsstände an. Einen Überblick über alle Angebote finden Sie hier.

 

Bei einer Reanimation zählt jede Sekunde

Mindestens 60.000 Menschen erleiden lt. Deutschem Reanimationsregister pro Jahr einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses. 65 % der Herz-Kreislauf-Stillstände treten zu Hause auf, 19 % in der Öffentlichkeit. Aber nur in gut 51 % der Fälle wird eine Wiederbelebung durch Laiinnen und Laien begonnen. Im Ernstfall genügen wenige Schritte. Denn bis der Rettungsdienst eintrifft, vergehen im Durchschnitt 8 bis 9 Minuten - aber bereits nach 3 bis 5 Minuten ohne Blutfluss beginnt das Gehirn zu sterben. Eine wichtige Zeit, in der Wiederbelebungsmaßnahmen Leben retten können.

Quellen: Deutscher Rat für Wiederbelebung – German Resuscitation Council, 2024; Deutsche Herzstiftung; Fischer, M. et al., 2018, 2022, 2023; Blewer, A. L. et al., 2018; Breckwoldt, J. et al., 2009

Wussten Sie schon?

  • Das Durchschnittsalter von Personen, die eine Reanimation benötigen, beträgt 70,2 Jahre. Zwei Drittel der Betroffenen sind männlich.
  • Mögliche Ursachen eines Herz-Kreislauf-Stillstands sind vielfältig: Durchblutungsstörungen des Herzmuskels, akuter Herzinfarkt, Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen, Herzklappenfehler.
  • In der Öffentlichkeit werden bei Frauen seltener Reanimationsversuche unternommen als bei Männern. Bei Männern beginnen rund 45 % die Reanimation, bei Frauen nur rund 39 %. Ein möglicher Grund dafür sind Berührungsängste.
  • Bei Frauen werden Herzinfarkte seltener erkannt als bei Männern. Deshalb haben Frauen nach einem Infarkt deutlich schlechtere Überlebenschancen. Denn bei Frauen äußert sich eine Herzattacke anders als bei Männern und wird leichter verkannt.

Quellen: Deutscher Rat für Wiederbelebung – German Resuscitation Council, 2024; Deutsche Herzstiftung; Fischer, M. et al., 2018, 2022, 2023; Blewer, A. L. et al., 2018; Breckwoldt, J. et al., 2009

Die drei Schritte der Wiederbelebung

Der Deutsche Rat für Wiederbelebung empfiehlt für die Reanimation durch Laiinnen und Laien folgende Leitlinien:

1. Prüfen
Sprechen Sie die betreffende Person deutlich und laut an und fassen Sie die Person zusätzlich an. Erfolgt keine Reaktion prüfen Sie außerdem die Atmung der Person.

2. Rufen
Wenn die Person nicht mehr atmet, rufen Sie mit der europaweit gültigen Nummer 112 den Notruf an. Beantworten Sie alle Fragen der Leitstelle und legen Sie erst auf, wenn keine Nachfragen mehr erfolgen.

3. Drücken
Beginnen Sie dann mit der Reanimation. Die Herzdruckmassage ist dabei der zentrale Punkt. Die betreffende Person liegt auf dem Rücken und der Helfer bzw. die Helferin kniet neben dem Brustkorb der Person. Der Brustkorb wird von Kleidung befreit. Anschließend drückt die Helferin bzw. der Helfer den eigenen Handballen 100-120 Mal pro Minute fest und tief auf die Mitte des Brustkorbs. 

Falls möglich, sollte nach dem Drücken zusätzlich eine Beatmung nach 30 Mal Drücken durch eine geschulte Person durchgeführt werden. Die Beatmung erhöht die Chance des Überlebens. 

Quelle: German Resuscitation Council (GRC)

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