Europäische und internationale Zusammenarbeit
Die Europäische Union (EU) positioniert sich für den weltweiten Bildungswettbewerb. Mit einer neuen Strategie möchte die EU Studierende aus aller Welt anziehen und ihre eigenen Hochschulabsolventinnen und -absolventen mit dem für eine internationale Berufslaufbahn nötigen Rüstzeug ausstatten. Dabei regt die Kommission zu Maßnahmen auf drei Ebenen an: internationale Austauschprogramme für Studierende und Hochschulpersonal, Internationalisierung und Verbesserung der Studienpläne und des digitalen Lernens und Zusammenarbeit, Partnerschaften und Kapazitätsaufbau. Zur Umsetzung dieser Ziele dient dabei auch das neue Förderprogramm der EU ERASMUS+.
Für die rheinland-pfälzischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen bietet die zentrale Lage des Landes mit Grenzen zu drei europäischen Nachbarstaaten hervorragende Voraussetzungen für eine intensive grenzüberschreitende Kooperation. Rheinland-Pfalz versteht sich als aktiver Teil der europäischen Großregion Saar - Lor - Lux - Rheinland-Pfalz - Wallonie, der französischen und deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens sowie der Trinationalen Metropolregion Oberrhein mit den vier Teilgebieten Elsass, Nordwest-Schweiz, Südpfalz und Baden.
Die Beziehungen der rheinland-pfälzischen Hochschulen zu Hochschulen in Europa und weltweit sind vielfältig und umfangreich. Sie reichen von persönlichen Kontakten einzelner Dozentinnen und Dozenten zu formalisierten Partnerschaften der Hochschulen selbst und betreffen wissenschaftliche Kooperation ebenso wie den Austausch von Studierenden und Lehrenden sowie den gemeinsamen Aufbau integrierter Studiengänge. Es gibt eine Vielzahl internationaler Kooperationen. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an die Akademischen Auslandsämter der Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften des Landes.
Internationale Kooperationen mit Partnerstaaten des Landes Rheinland-Pfalz
Kooperationen mit Bildungs- und Forschungseinrichtungen in Partnerstaaten des Landes Rheinland-Pfalz sind für die Vertiefung und den Ausbau der Kontakte zu den Partnerländern besonders wertvoll. Sie spielen sich vielfach innerhalb von Rahmenvereinbarungen auf Ebene der Landesregierungen ab, werden teilweise aber auch konkret durch Vereinbarungen im Bildungs- und Wissenschaftsbereich unterstützt. Neben allgemeinen Informationen zu den Partnerstaaten sind für den Bildungs- und Wissenschaftsbereich Kooperationen mit folgenden Partnerstaaten hervorzuheben:
Im Rahmen dieser Partnerschaft hat die enge Kooperation der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Université de Bourgogne in Dijon Vorbildcharakter. Die beiden Hochschulen bieten in den Geistes- und Kulturwissenschaften gemeinsame integrierte deutsch-französische Studiengänge und -programme auf Bachelor-, Master- und Promotionsebene an. Diese erlauben bei erfolgreichem Abschluss – ohne Verlängerung der Studienzeit – den Erwerb eines deutsch-französischen Doppeldiploms. Auf Bachelorebene besteht die Wahlmöglichkeit zwischen dem Bachelor of Education und dem Bachelor of Arts. Ein gemeinsamer forschungsorientierter Masterstudiengang besteht seit dem Wintersemester 2014/15; ein integrierter binationaler Master of Education ist in Planung. Beteiligt sind u.a. die Fächer Romanische Philologie (Französisch/Italienisch), Deutsche Philologie, Philosophie, Geschichte, Englisch/Amerikanistik, Geographie, Komparatistik und Kunstgeschichte.
Nähere Auskünfte erteilt das Dijon-Büro der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Tel: (06131) 39-244 22 oder E-Mail: dijon(at)uni-mainz.de. Weitere Informationen gibt es auch auf der Internetseiten des Dijon-Büros: www.dijon.uni-mainz.de
- Im Rahmen der seit 1985 bestehenden Universitätspartnerschaft zwischen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Université National de Ruanda in Butare arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beider Universitäten vor allem an der Optimierung des ökologischen Landbaus in den Tropen. Im Juni 2014 wurde die Partnerschaft erweitert und zwar zwischen dem Institut für Ethnologie und Afrikastudien der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und dem College of Arts and Social Sciences der University of Rwanda.
- Die Rheinland-Pfälzische Teschnische Universität Kaiserslautern ist 2004 auf ausdrückliche Bitte des ruandischen Präsidenten Kagame eine außergewöhnliche Partnerschaft mit dem Kigali Institute of Science and Technology (KIST) in Ruanda eingegangen. Anliegen des Landes Ruanda war die Unterstützung beim Aufbau des KIST in praktisch allen Bereichen. Die RPTU Kaiserslautern profitiert von dieser Partnerschaft durch ein Studierenden-Austauschprogramm, das mittlerweile auf mehrere Hochschulen ausgeweitet wurde und über das jedes Jahr ca. 15 – 20 der besten Studierenden des ersten Hochschuljahrganges die Gelegenheit erhalten, ihr Studium an der RPTU Kaiserslautern fortzusetzen.
- Die Universität Koblenz hat seit 1999 eine Partnerschaft mit der Nationaluniversität (UNR) und dem Institut für Wissenschaftliche und Technische Forschung (IRST) von Ruanda. Vor allem am Fachbereich Naturwissenschaften laufen mehrere Kooperationsprojekte zur Erhaltung der Biodiversität und den neuen Veränderungen in der ruandischen Landschaft seit dem Völkermord 1994. Neben der Unterstützung in der Lehre an der Nationaluniversität sind die Auswirkungen von dorfähnlichen Neusiedlungen (Imidugudu) ein zentrales Thema. Das von September 2009 bis August 2014 vom Bundesministerium für Umwelt (BMUB) im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative geförderte Umsetzungsprojekt „Erhaltung der Biodiversität im Bergnebelwald Nyungwe durch Anlage eines agroforstlichen Schutzgürtels“ hatte die ökologisch nachhaltige Intensivierung der land- und forstwirtschaftlichen Produktion in den Randzonen des Waldes zum Ziel. Das Projekt konnte im August 2014 erfolgreich abgeschlossen werden: mehr als 6.500 Hektar Ackerland wurden mit 1,3 Mio. Bäumen bepflanzt und zu Agroforstsystemen aufgewertet; mehr als 17.000 Kleinbauern und 600 lokale Entscheidungsträger zu Themen des Umwelt- und Ressourcenschutzes sowie zur nachhaltigen Land- und Forstwirtschaft geschult.
Sehr lebendige Kontakte und Partnerschaften bestehen zwischen den rheinland-pfälzischen Hochschulen und den Hochschulen in South Carolina. Im März 2015 wurde diese Zusammenarbeit erneut durch eine gemeinsame Absichtserklärung zwischen dem South Carolina Department of Education und dem Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz bekräftigt. Dabei soll der Studierendenaustausch, der Austausch von Lehr- und wissenschaftlichem Personal gefördert werden. Rheinland-pfälzische Studierende werden dabei wie Landeskinder behandelt und bezahlen nur die so genannte "instate tuition". Völlig gebührenfrei studieren können Studierende aus Rheinland-Pfalz an der Partnerinstitution in South Carolina in der Regel nur, wenn ein amerikanischer Studierender im Austausch in Rheinland-Pfalz studiert.
Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau
Die RPTU Kaiserslautern hat mit der Clemson University ein Kooperationsabkommen abgeschlossen, das den Studierendenaustausch vor allem im Fachbereich Mathematik beinhaltet. Des Weiteren gibt es eine Kooperation zur wissenschaftlichen Zusammenarbeit im Bereich „Ambient Intelligence“, die auch die University of South Carolina mit einbezieht.
Technische Hochschule Bingen
Seit 1999 besteht eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Fachhochschule Bingen und der Clemson University in South Carolina, die vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) als eine von bundesweit 16 Fachhochschulen im Programm Internationale Studien- und Ausbildungspartnerschaften gefördert wurde.
Hochschule Mainz und Ludwigshafen
Dauerhafte Partnerschaften haben auch die Hochschulen Mainz (Coastal Carolina Universität in Conway und College of Charleston) und Ludwigshafen (Francis Marion University in Florence, University of South Carolina in Columbia und College of Charleston) aufgebaut.
Universität Trier
Die Partnerschaft der Universität Trier mit der Francis Marion University in Florence, South Carolina, verläuft ebenfalls erfolgreich und soll in Zukunft noch ausgebaut werden.
Hochschule Worms
Die Hochschule Worms unterhält Hochschulpartnerschaften mit dem College of Charleston in Charleston und der University of South Carolina Upstate in Spartanburg. Mit der letztgenannten wurde 2012 ein Dual-Degree Abkommen im Bachelor Bereich, Bereich Wirtschaft abgeschlossen.