Ärztliche Ausbildung

Unser gemeinsames Anliegen ist es, das Medizinstudium in Rheinland-Pfalz möglichst so zu gestalten, dass es die Studierenden bestmöglich auf eine Tätigkeit in der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung und dabei insbesondere in der hausärztlichen Versorgung vorbereitet. Mainz ist gemessen an den Studienanfangskapazitäten derzeit drittgrößter Ausbildungsstandort in der Bundesrepublik. Neben der reinen Zahl an Medizinstudienplätzen ist es maßgeblich, dass das Studium praxisorientiert ausgestaltet ist und dass sich möglichst viele Absolventinnen und Absolventen für den Weg in die ambulante vertragsärztliche Versorgung insbesondere auf dem Land entscheiden. Deshalb gilt es, bestehendes Interesse an einer vertragsärztlichen Tätigkeit von Beginn an zu unterstützen und im Verlauf des Studiums zu fördern. Zum Beispiel, indem Studierende bereits während des Studiums praktische Erfahrungen in Landarztpraxen sammeln, die Regionen kennenlernen und im Idealfall frühzeitig Kontakte zu einer Praxis knüpfen, in die sie später vielleicht mit einsteigen.

 

Ausbau der Medizin-Studienplätze in Rheinland-Pfalz

Für angehende Medizinstudierende

Das Land hat innerhalb einer Legislaturperiode die Zahl der Medizinstudienplätze ausgebaut; dabei wurde die Zahl der Studienanfängerplätze um 15 Prozent auf 450 pro Jahr erhöht. Damit wurde die Universitätsmedizin Mainz der drittgrößte Ausbildungsstandort für Medizin in Deutschland. Diese erhöhten Kapazitäten gilt es trotz absehbar steigender Anforderungen durch die anstehende bundesweite Reform des Medizinstudiums auch künftig zu erhalten. Hierzu trägt auch das dezentrale Angebot des Medizincampus Trier bei, an dem Studierende das 9. und das 10. Semester absolvieren können.

Weitere Informationen zum Medizincampus Trier

Landarztquote

Für angehende Medizinstudierende

Mit der Einführung der Landarztquote im Jahr 2019 hat das Land einen Teil der Medizinstudienplätze für diejenigen reserviert, die später eine Weiterbildung in der Allgemeinmedizin absolvieren und eine hausärztliche Tätigkeit auf dem Land aufnehmen. 6,3 % aller Studienplätze im Land können an Studierende der Landarztquote vergeben werden; beim Auswahlverfahren werden u.a. ein fachspezifischer Test, Berufserfahrung sowie ehrenamtliche oder praktische Tätigkeit berücksichtigt. Grundgedanke ist, dass man auch ohne Einser-Abitur eine gute Ärztin oder ein guter Arzt werden kann.

Weitere Informationen

Zulassung zum Medizinstudium: Weiterentwicklung des Auswahlverfahrens

Für Studieninteressierte

Im Auswahlverfahren um einen Studienplatz werden neben der Abiturnote auch der Test für medizinische Studiengänge (TMS), eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem Gesundheitsfachberuf, eine daran anschließende Berufstätigkeit von mind. einem Jahr sowie Preise in Wettbewerben berücksichtigt. Die Zulassung ohne Abitur ist, mit entsprechender beruflicher Qualifizierung, ebenfalls möglich. Zudem bietet die zum Wintersemester 2020/21 eingeführte Landarztquote sowie die ÖGD-Quote in Rheinland-Pfalz eine Möglichkeit, einen Studienplatz zu erhalten.

Stärkung der Allgemeinmedizin / Besetzung der Professur für Allgemeinmedizin

Für Studierende der Humanmedizin

Mit der Einrichtung und Besetzung der Professur für Allgemeinmedizin im Jahr 2015 wurde die Allgemeinmedizin innerhalb des Studiums der Humanmedizin nachhaltig gestärkt und die Relevanz des Fachgebietes hervorgehoben. Durch die erhöhte Präsenz wird das Interesse der Medizinstudierenden an dem Beruf des Hausarztes anhaltend gestärkt.

Weitere Informationen

Mainzer Allgemeinmedizin – Begleitendes Studieren / auch für Landarztquoten-Studierende

Für Medizinstudierende

Im Projekt „Mainzer Allgemeinmedizin – Begleitendes Studieren“ sowie im speziellen Angebot „Mainzer Allgemeinmedizin - Begleitetes Studieren – Landarztoffensive“ (speziell für Studierende nach der Landarztquote) werden angehende Medizinerinnen und Mediziner intensiv an eine Tätigkeit in der Allgemeinmedizin herangeführt. Hierfür arbeiten die Mainzer Universitätsmedizin, die Stiftung Perspektive Hausarzt, der Hausärzteverband RLP und das Land eng zusammen. Die Studierenden können die Hausarzttätigkeit an der Basis praktisch erfahren und im Fall der Studierenden nach der Landarztquote erste Kontakte zu möglichen späteren Wirkungsgebieten knüpfen.

Landesförderung PJ-Tertial Allgemeinmedizin

Für Medizinstudierende im Praktischen Jahr (PJ)

Mit der PJ-Förderung des Landes unterstützen wir Studierende finanziell, die sich während des praktischen Jahres für ein Tertial in der Allgemeinmedizin entscheiden. Studierende können bis zu 600 Euro beim Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung beantragen. Dies hilft insbesondere denjenigen, die praktische Erfahrungen in einer Hausarztpraxis sammeln wollen. Ziel dieser Maßnahme ist, das Interesse am Hausarztberuf zu wecken. Viele Studierende sind nach diesen Erfahrungen positiv überrascht, wie vielseitig und abwechslungsreich das Aufgabenspektrum in hausärztlichen Praxen ist.

Weitere Informationen

Wohn- und Fahrtkostenzuschüsse für Allgemeinmedizin-Tertial im Praktischen Jahr

Für Medizinstudierende im Praktischen Jahr

Ergänzend zum PJ-Förderprogramm des Landes gibt es auch ein entsprechendes Programm der Stiftung Perspektive Hausarzt für Medizinstudierende, die im Praktischen Jahr ein Allgemeinmedizin-Tertial wählen. Die Grundförderung kann nicht parallel zu anderen Förderungen in Anspruch genommen werden, es gibt aber zusätzlich die Möglichkeit, Fahrt- und Wohnkostenzuschüsse zu beantragen. Medizinstudierende sollen schon während ihrer Ausbildung verstärkt mit der hausärztlichen Versorgung in Kontakt kommen. Ein hausärztliches PJ trägt Studien zufolge zu einem größeren Interesse an einer Weiterbildung Allgemeinmedizin bei.

Weitere Informationen

KV RLP-Werbung für Medizinstudierende für den ambulanten Bereich

Für Medizinstudierende

Die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) bietet Medizinstudierenden der Uni Mainz z.B. bei der Wahlpflichtwoche Niederlassung oder bei Exkursionen die Möglichkeit, Einblicke in die Strukturen der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz zu erhalten. Mitarbeitende berichten über die Aufgaben einer Kassenärztlichen Vereinigung und stehen bei Fragen zu Beratungsangeboten, Förderungen oder Honorar zur Verfügung. Zudem nimmt die KV RLP an Nachwuchsmessen für junge (Nachwuchs-)Medizinerinnen und Mediziner, wie der „Operation Karriere“, teil. Diese bieten ein umfassendes Beratungsangebot. Ziel ist es, den Studierenden Lust auf die ambulante Tätigkeit zu machen.

Famulaturbörse

Für Medizinstudierende und Praxen/MVZ

Die Famulaturbörse der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz unterstützt Medizinstudierende bei der Suche nach einem Famulaturplatz in Rheinland-Pfalz und gibt den Vertragsärztinnen und Vertragsärzten die Möglichkeit, einen Famulaturplatz anzubieten. Wer Medizin studiert, absolviert im Laufe des Studiums vier Famulaturmonate, davon können bis zu drei Monate im ambulanten Bereich durchgeführt werden. Die ambulante Tätigkeit bietet Abwechslung und engen Patientenkontakt. Erfahrungen und Kontakte aus der Famulatur können auch spätere berufliche Weichenstellungen prägen.

Famulaturförderung

Für Medizinstudierende

Durch die Famulatur in Praxen aller Fachgebiete der unmittelbaren Patientenversorgung in Rheinland-Pfalz sollen sich Studierende ein Bild über die Aufgaben vertragsärztlich tätiger Ärztinnen und Ärzte machen. Hierfür erhalten die Famulierenden eine finanzielle Förderung durch die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz, um einen finanziellen Ausgleich für entstandene Aufwendungen zu ermöglichen.

Förderung von akademischen Lehrpraxen

Für Akademische Lehrpraxen in Rheinland-Pfalz

Die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz fördert akademische Lehrpraxen in Rheinland-Pfalz, die Medizinstudierende während ihres Tertials des Praktischen Jahres (PJ) in der Allgemeinmedizin in ihrer Praxis beschäftigen. Durch die finanzielle Förderung soll ein Anreiz gesetzt werden, sich für die Ausbildung von Medizinstudierenden im vertragsärztlichen Bereich besonders zu qualifizieren und zu engagieren.

Weitere Informationen

Förderung Lehrbeauftragte Allgemeinmedizin

Für Lehrbeauftragte in der Allgemeinmedizin

Um die Allgemeinmedizin schon während der Ausbildung der Medizinstudierenden zu stärken und zur Sicherstellung des Lehrangebots gewährt die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz in Rheinland-Pfalz ambulant tätigen Fachärztinnen und Fachärzten für Allgemeinmedizin eine Aufwandsentschädigung für ihre Tätigkeit als Lehrbeauftragte/Lehrbeauftragter im Fach Allgemeinmedizin an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Fundiertes Wissen und Praxiserfahrung durch Praktiker sollen im Rahmen der Lehre die Vielfältigkeit dieses Fachs aufzeigen.