„Deutsch-amerikanische Kontakte waren und sind für Rheinland-Pfalz weit mehr als grundsätzliche transatlantische Verbindungen. Sie stellen für das Bundesland und viele Bürgerinnen und Bürger ganz praktische Aspekte eines deutsch-amerikanischen Zusammenlebens als Nachbarn und häufig auch als Freunde dar“, so Innenminister Roger Lewentz.
Teile des Jubiläumsprogramms sind u.a. eine zweisprachige Wanderausstellung „100 Jahre Amerikanische Präsenz in Rheinland-Pfalz“, die gemeinsam mit dem Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz entwickelt wurde sowie ein SWR-Dokumentarfilm „Stars and Stripes am Deutschen Eck“, der bei einer Rundreise durch Rheinland-Pfalz auf Spurensuche der historischen US-Präsenz geht. Beide Programmpunkte werden bei der Auftaktveranstaltung in Berlin erstmalig präsentiert.
„Mit der amerikanischen Militärpräsenz nach dem 1. Weltkrieg in den Jahren 1918 bis 1923 begann eine enge und intensive Beziehung zwischen Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzern mit Amerikanerinnen und Amerikanern hier in unserem Land. Diese erste Phase des deutsch-amerikanischen Zusammenlebens in Rheinland-Pfalz jährt sich nun zum 100. Mal und ist trotz der zahlreichen transatlantischen Bezüge der Landesgeschichte bisher wissenschaftlich recht wenig erforscht und im Bewusstsein der rheinland-pfälzischen Öffentlichkeit kaum präsent. Um an diese durchaus prägende Zeitspanne zu erinnern, wurde eine Ausstellung konzipiert. Bewusst wurde dabei ein einfaches Format in Form von 18 Roll-Ups gewählt, um auch kleineren Gemeinden, die einst Teil dieser Besatzungszone waren, die Möglichkeit zu geben, diese Ausstellung zu zeigen“, betonte Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf.
Im Rahmen des Jubiläumsjahres wird das Bildungsministerium allen weiterführenden Schulen in Rheinland-Pfalz eine pädagogische Handreichung zur Verfügung stellen. Die Druckschrift beinhaltet mehrere Fachperspektiven, wie zum Beispiel die der Geschichte, Sozialkunde, Geographie und listet die unterschiedlichen historischen Etappen der deutsch-amerikanischen Beziehungen auf.
„Schule ist ein besonders geeigneter Ort, um den Austausch über Landes- und Kulturgrenzen hinweg zu lernen und zu lehren. Viele unserer Schulen pflegen dazu etwa partnerschaftliche Beziehungen ins nahe und ferne Ausland – auch in die Vereinigten Staaten. Wenn es gelingt bei den Schülerinnen und Schülern die Offenheit für den Nachbarn auszubilden, Miteinander zu lernen und Partnerschaft zu erfahren, ist das ein Gewinn für das schulische Zusammenleben und wirkt weit darüber hinaus. Die enge Verzahnung amerikanischer und rheinland-pfälzischer Zeitgeschichte in den vergangenen Jahrzehnten hat unser Bundesland und viele Schulen – besonders auch in der Westpfalz – geprägt. Mit den neuen Materialien wollen wir Anreize bieten, die deutsch-amerikanischen Beziehungen fächerübergreifend im Unterricht zu behandeln“, so Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig.
Die Koordination der Maßnahmen und Vorbereitungen im Kontext des 100. Jahrestages wurden und werden von der Atlantischen Akademie Rheinland-Pfalz und den Verbindungsbüros der US-Streitkräfte unterstützt. Ebenfalls eingebunden sind der Landtag Rheinland-Pfalz, die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE), die Landeszentrale für politische Bildung, das Museum Westerwald und das Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz e.V. (IGL).