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25. Kinoprogrammpreis: Hauptpreise nach Simmern, Enkenbach-Alsenborn und Kaiserslautern

Zum 25. Mal wurde heute der Kinoprogrammpreis der Landesregierung an Kinos verliehen, die „mit ihrem anspruchsvollen und außergewöhnlichen Filmprogramm die Kulturlandschaft in Rheinland-Pfalz bereichern“, wie Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig im Wied-Scala Programmkino in Neitersen (Kreis Altenkirchen) bei der feierlichen Preisverleihung betonte, die sie in Vertretung von Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf vornahm. Das Westerwälder Kino feiert in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag, auch hierzu gratulierte die Ministerin herzlich.

Eine fünfköpfige unabhängige Jury hat über die Vergabe des mit insgesamt 70.000 Euro dotierten Preises entschieden, der traditionell in drei Sparten vergeben wird. Der mit 9.000 Euro dotierte Hauptpreis in der Sparte „herausragendes kulturelles Filmprogramm“ ging zum dritten Mal in Folge an das Pro-Winzkino in Simmern. 16 weitere Kinos können sich in dieser Sparte über Auszeichnungen für ihr Filmpro-gramm im Jahr 2015 freuen (siehe Übersicht in der Anlage). Erstmals in dieser Kategorie ausgezeichnet wurde das Capitol LichtspielTheater Limburgerhof. Im Bereich „Kinder- und Jugendfilm“ überzeugte das Provinz Programmkino in Enkenbach-Alsenborn die Jury und wurde dafür mit 2.000 Euro belohnt. Das beste Kurzfilmprogramm bot im Jahr 2015 das Union Studio für Filmkunst in Kaiserslautern und erhielt dafür den mit 1.500 Euro dotierten Hauptpreis in dieser Sparte.

„In Rheinland-Pfalz gibt es neben großen Kinoketten viele Filmtheater und Programmkinos auch in den ländlichen Regionen. Mit dem Kinoprogrammpreis zeichnen wir ihr herausragendes Engagement für die Filmkultur, die kreative und erfolgreiche Programmgestaltung und den Mut aus, das Publikum jenseits von Hollywood und Blockbustern mit weniger teuren, aber genauso wertvollen Produktionen zu begeistern“, unterstrich Stefanie Hubig und dankte den Programmkinobetreiberinnen und -betreibern dafür. 

Der in Hachenburg geborene Regisseur Bastian Günther, der unter anderem beim Wiesbadener Tatort mit Ulrich Tukur Regie geführt hat und dessen Filme schon auf der Berlinale und dem amerikanischen Sundance Filmfestival gezeigt wurden, berichtete von seinen Erfahrungen im Filmgeschäft. Für musikalische Unterhaltung sorgten der Bassist Rosko Gee, der schon für Traffic, Phil Collins und Harald Schmidt auf der Bühne stand sowie der Westerwälder Filmkomponist Josef Ferger, der unter anderem ARD und ZDF-Dokumentation musikalisch unterlegt. Moderiert wurde die Verleihung von Carl Gneist, Lehrer für Deutsch, Geschichte und Philosophie sowie Gründer, Regisseur und Texter des Theaterensembles „THEATTRAKTION“.

Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig: „Aus Rheinland-Pfalz kommen immer wieder junge Schauspieltalente und Filmschaffende, die beachtliche Karrieren machen. Dass Talente erkannt und früh gefördert werden, ist auch unseren Schulen zu verdanken, etwa den Theater AGs und dem Unterrichtsfach ,Darstellendes Spiel‘. Aber die Begeisterung für diesen Kulturbereich wird entscheidend mit beeinflusst von Kinos, die unabhängig von der Vermarktungsmaschinerie der großen Filmverleiher, filmische Kunstwerke zeigen. Sie sind die Garanten für ein anspruchsvolles Kinoprogramm und tragen mit ihrem Engagement zur kulturellen Bildung bei.“

Mit dem Ziel, ein vielfältiges Programmangebot auch jenseits der großen Kinoketten im ganzen Land zu ermöglichen, fördert die rheinland-pfälzische Landesregierung seit 1991 das Kulturgut „Kino“ mit dem Kinoprogrammpreis. Ausschlaggebend ist dabei die Qualität des Programms unter besonderer Berücksichtigung der spezifischen Standortsituation der einzelnen Kinos. 


<link file:77481 _blank download>Anlage: Übersicht der Preisträger nach Sparten

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