Um seine Filme vor dem Verfall zu retten, hat Edgar Reitz nun in einem aufwendigen Verfahren und mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur sein Frühwerk restauriert. Der Grund: Die vorhandenen Kopien waren nicht mehr abspielbar, die Originale kurz vor dem Erreichen der Haltbarkeitsgrenze. „Um das Frühwerk dieses herausragenden Regisseurs für die Zukunft zu erhalten, hat die Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur die Restaurierung mit 300.000 Euro gefördert. Auf diese Weise sind Filme von hervorragender Qualität entstanden, die dazu einladen, das Werk von Edgar Reitz wieder- oder neu zu entdecken“, so Kulturministerin und Vorsitzende des Stiftungskuratoriums Doris Ahnen heute bei der Pressekonferenz in Anwesenheit des Regisseurs. Damit leiste die Kulturstiftung einen wichtigen Beitrag, deutsches Filmerbe für die Nachwelt zu erhalten.
Die Edgar Reitz Filmproduktionsgesellschaft hatte zu diesem Zweck ein eigenes Studio zur digitalen Bildbearbeitung eingerichtet, um mit einem speziell geschulten Team über zwei Jahre lang an der Restaurierung der sechs wichtigsten Spielfilme und von sechs Kurzfilmen zu arbeiten.
„Bei den monatelangen Restaurierungsarbeiten, die wir jedem unserer Filme widmeten, mussten wir uns immer wieder in die Jahre der Entstehung und die Zeitumstände versetzen, die sich in allem, in der Machart, der Technik, der Erzählweise widerspiegeln“, erklärte Regisseur Edgar Reitz.
In einer Weltpremiere werden die restaurierten Filme im Rahmen einer Edgar-Reitz-Filmwoche vom 20. September bis zum 25. September jeweils um 19.30 Uhr im Mainzer Residenz & Prinzess Filmtheater, organisiert von FILMZ - Festival des deutschen Films, erstmalig wieder auf großer Leinwand gezeigt. Zur Eröffnungsgala der Filmwoche wird der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck Edgar Reitz persönlich begrüßen.
„Dieses Projekt spiegelt in idealtypischer Weise die Ziele und die Philosophie der Kulturstiftung wider, die insbesondere die Sicherung wertvoller Kulturgüter fördert, zu denen die Werke von Edgar Reitz eindeutig hinzuzuzählen sind“, so Ministerin Ahnen. Reitz Frühwerk habe einen festen Platz in der europäischen Filmkultur. Durch seine spätere Heimat-Trilogie, in der er zeitgeschichtliche Ereignisse mit dem persönlichen Schicksal einer Familie aus dem fiktiven Hunsrückdorf Schabbach verwob, habe er dem Hunsrück und seinen Bewohnern weltweit einen Platz in der Filmgeschichte gesichert und den vorbelasteten Begriff ,Heimatâ€