| Schule/ Landtag

Ahnen: Land unternimmt große Anstrengungen zur Sicherung der Unterrichtsversorgung

„Die Sicherung der Unterrichtsversorgung hat in Rheinland-Pfalz höchste Priorität. Das Bildungsministerium und die Schulaufsicht sind ständig darum bemüht, trotz bundesweit bestehender Probleme auf dem Lehrerarbeitsmarkt insbesondere im gymnasialen Bereich die Schulen im Land so gut mit Lehrkräften auszustatten, dass sie ihr anspruchsvolles Angebot von Pflichtunterricht und ergänzenden Differenzierungsangeboten umsetzen können. Dies gilt auch und in besonderem Maße für die Gymnasien.“ Das stellte Bildungsministerin Doris Ahnen heute im Mainzer Landtag fest. Von einer Benachteiligung von Gymnasien bei der Unterrichtsversorgung könne keine Rede sein.

Von den 1.675 Neueinstellungen im Schuljahr 2008/2009 in den Schuldienst des Landes seien allein 513 Einstellungen für das gymnasiale Lehramt erfolgt. Auch für das kommende Schuljahr werde ein Schwerpunkt der Einstellungen in diesem Bereich liegen. „Darüber hinaus weitet die Landesregierung die Ausbildungskapazitäten in den Studienseminaren für angehende Gymnasiallehrkräfte aktuell durch drei neue Teildienststellen mit insgesamt 120 Plätzen deutlich aus. Das erste neue Seminarangebot wird bereits zum neuen Schuljahr in Landau an den Start gehen“, erinnerte die Bildungsministerin.

Mit Blick auf die von der CDU aufgegriffenen Unterschiede in der Einschätzung der Unterrichtsversorgung in den sechs Ludwigshafener Gymnasien helfe eine sachliche und differenzierte Betrachtung weiter. Festzuhalten bleibe nach wie vor, dass das von den sechs Gymnasien geplante Gesamtangebot an Pflichtunterrichtsstunden und zusätzlichen Differenzierungsangeboten zum Statistikstichtag im September zu insgesamt 97,5 Prozent durch die Zuweisung von Lehrerwochenstunden abgedeckt gewesen sei. In den einzelnen Gymnasien habe die Versorgungsquote dabei zwischen knapp 96 Prozent und 99,9 Prozent geschwankt. Zum Einstellungstermin 1. Februar sei es gelungen, diese Versorgung durch Ersatzeinstellungen in zwei weniger gut versorgten Gymnasien weiter zu verbessern, in den anderen Gymnasien zu halten. „Dies zeigt, dass die Schulaufsicht auch während eines Schuljahres permanent daran arbeitet, eine gute Unterrichtsversorgung sicherzustellen“, betonte Doris Ahnen.

„Durch eine Sonderauswertung der Daten aus dem Projekt Erweiterte Selbstständigkeit (PES), an dem alles sechs Gymnasien in Ludwigshafen teilnehmen, konnte zudem ermittelt werden, dass der tatsächliche Unterrichtsausfall im Monat September, der beispielsweise durch kurzfristige Erkrankungen von Lehrkräften, Klassenfahrten einzelner Klassen oder Weiterbildungen von Lehrerinnen und Lehrern entstand, bei 3,5 Prozent der insgesamt zu erteilenden Unterrichtsstunden lag“, sagte die Bildungsministerin. Dabei sei es den Schulen gelungen, den gesamten Vertretungsbedarf mit Hilfe schulinterner Maßnahmen wie beispielsweise Vertretungsregelungen oder aber mit Hilfe externen Personals auf ein Drittel zu reduzieren. „Den Vertretungsbedarf mit Unterrichtsausfall gleichzusetzen - wie im Falle Ludwigshafen geschehen - werde der konkreten Situation ebenso wenig gerecht wie die schlichte Addierung eines Defizits bei der strukturellen Unterrichtsversorgung mit Werten des tatsächlichen temporären Unterrichtsausfalls“, unterstrich die Ministerin.

Dass Eltern ein hohes Interesse an einer qualitativ hochwertigen Schulausbildung ihrer Kinder hätten, sei nicht nur verständlich, sondern ausdrücklich zu begrüßen, hielt Doris Ahnen abschließend fest. Die Sorge, dass dies in rheinland-pfälzischen Gymnasien nicht gewährleistet werden könne, sei allerdings unberechtigt. „Die rheinland-pfälzischen Gymnasiastinnen und Gymnasiasten haben sich im letzten Ländervergleich im Rahmen von PISA auf vorderen Rängen platzieren können - in den Naturwissenschaften auf Platz 3 und in der Lesekompetenz sogar auf Platz 2. Dies beweist, dass in den Gymnasien im Land wirklich gute Arbeit geleistet wird“, so die Bildungsministerin.

Teilen

Zurück