Der Roman schildert aus Sicht der Hauptfigur Mimi eindrucksvoll die Übergangsphase zwischen dem Verschwinden der DDR und dem Entstehen des wiedervereinigten Deutschlands in einer kleinen Stadt an der Havel. Mimi erzählt aber auch von der Freundschaft zu Oliver, der nach der Wende in die Neonazi-Szene abrutscht und sich fortan Hitler nennt.
Gerade diese äußerst intensive Schilderung der ungewöhnlichen Freundschaft zwischen der sensiblen Mimi und dem zunehmend gewalttätiger werdenden Oliver war der Anlass für die Einladung von Manja Präkel. Die gesamte Kampagne „Leselust in Rheinland-Pfalz“ stand und steht 2019 unter dem Motto des Engagements gegen Fremdenhass, Diskriminierung und politischem Extremismus.
Ausgangspunkt der diesjährigen Kampagne bildete hierbei das mit dem rheinland-pfälzischen Jugendbuchpreis „Goldene Leslie“ in 2018 ausgezeichnete Buch „Der Schuss“ von Christian Linker, der sich darin mit den genannten Themen auseinandersetzt. Benannt ist der Preis nach dem Maskottchen der Kampagne „Leselust in Rheinland-Pfalz“, der Leseratte Leslie. Ermittelt wird die jeweilige Preisträgerin bzw. der Preisträger eines Jahres von einer Jugendjury, die damit das Schwerpunktthema für die „Leselust“-Kampagne des nächsten Jahres setzt.
Thematisch knüpft hieran auch der Roman von Manja Präkel an. Die genannten Themen durchziehen auch ihr Buch wie der vielzitierte rote Faden und machen es zu einem literarischen Zeitzeugenbericht, der davon erzählt, wie wichtig es ist, sich nicht dem Hass hinzugeben, sondern sich ihm entgegen zu stellen.
Anlässlich der Lesung im Capitol-Kino Mainz sagte Kulturminister Konrad Wolf: „Mit dem aktuellen Motto der ,Leselust‘-Kampagne gegen Fremdenhass und Diskriminierung setzen junge Leserinnen und Leser in Rheinland-Pfalz ein Thema, das bedeutsamer und aktueller denn je ist. Sie bringen sich so aktiv in das Kulturangebot des Landes und in die Debattenkultur ein und unterstreichen ihr Engagement für eine freie, demokratische und offene Gesellschaft. Ich freue mich sehr, dass wir mit Manja Präkel hierfür eine weitere renommierte Autorin gewinnen und viele junge Menschen mit ihrer Lesung in Mainz ansprechen konnten.“