| Leben als Sinti und Roma in Deutschland

Doku-Film „Newo Ziro“ kommt dank Förderung durch Landeskulturstiftung bald ins Kino

Die Dreharbeiten sind abgeschlossen, jetzt heißt es „Film ab“: Noch in diesem Jahr feiert der Dokumentarfilm „Newo Ziro – Neue Zeit“ von Monika Nolte und Robert Krieg Premiere. Der Film erzählt von der Geschichte der Sinti und Roma und ihrer heutigen Stellung in der Gesellschaft anhand der Familie Reinhardt aus Koblenz. Unterstützt wurde die Produktion seit 2008 durch die Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur. Insgesamt wurden 30.000 € für das Filmprojekt zur Verfügung gestellt. Produziert wird der Film von der Kölner Produktionsfirma Neue Cameo Film, die 2007 von Christian Fürst und Ole Landsjöaasen gegründet wurde.

„Der Film greift ein spannendes und wichtiges Thema auf, das nicht allein die Gruppe der Sinti und Roma in Deutschland tangiert. Wie lässt sich der Wunsch, die eigene kulturelle Identität zu bewahren, mit dem Ziel vereinbaren, ein anerkannter Teil der Gesellschaft zu sein? Ich freue mich, dass das Land Rheinland-Pfalz mit der Förderung des Films dazu einen Beitrag leisten konnte“, so Kulturministerin Doris Ahnen.

Die Vorpremiere von „Newo Ziro“ findet am Donnerstag, 9. Februar 2012, im Apollo-Kinocenter, Löhrstraße 78, 56068 Koblenz statt.

Mitveranstalter sind die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), die Katholische Hochschulgemeinde, die Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur sowie die Sinti Allianz Andernach. Weitere Aufführungen in Mainz, Saarbrücken und Simmern folgen ab März.

Zum Inhalt des Films:

Jedes Jahr im Sommer erwacht ein unbenutzter Fußballplatz am Stadtrand von Koblenz aus dem Dornröschenschlaf: Camping-Wagen treffen gruppenweise ein, ein Festzelt wird errichtet, Bierstände und Würstchenbuden werden aufgestellt. Für drei Tage sind Sinti-Musiker aus Deutschland, Frankreich und der ganzen Welt zusammengekommen, um beim Musik-Festival „Djangos Erben“ den Sinti-Swing zu spielen, den Django Reinhardt in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts weltberühmt gemacht hat. Treibende Kraft hinter dem Fest ist die Familie Reinhardt, die seit Generationen in Koblenz verwurzelt ist und um die der Film aufgebaut ist.

Zur Familie gehören vier beeindruckende Menschen, die als Sinti in Deutschland um ihren Platz in der Gesellschaft durch die verschiedenen Generationen hinweg kämpfen. Die Musik, die alle verbindet, zieht sich als roter Faden durch den Film und ist Ausdruck vergangener Zeiten wie des aktuellen Lebens. Es geht um Sinti-Musik, Gypsy-Swing und das Erbe von Django Reinhardt im neuen, eigenen, unverwechselbaren Stil. „Musik ist Freiheit“, beschreibt es einer der Musiker. „Robert Krieg und Monika Nolte ist ein schöner, mitreißender Film gelungen, der sowohl emotional als auch zum Nachdenken anregt. ,Newo Ziro‘, die neue Zeit, bleibt vermutlich immer ein Stück weit weg“, schreibt der Autor und Filmemacher Stephan Brüggenthies über diesen Film.

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