In ihrer Laudatio skizzierte die Bildungsministerin den Werdegang des ehemaligen Lehrers: Lehre zum Industriekaufmann, Abitur am Abendgymnasium, Lehramtsstudium, Lehrer und Rektor an einer Förderschule, Promotion und Lehrauftrag sowie viele fachwissenschaftliche Publikationen. „Lange bevor die Begriffe geprägt wurden, war Dr. Josef Peter Mertes ein Musterbeispiel für lebenslanges Lernen und eines aufstiegsorientierten, durchlässigen Bildungssystems“, resümierte Vera Reiß. Seine Lebensgeschichte wäre dabei ohne sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement unvollständig.
Für die Interessen seiner Kolleginnen und Kollegen setzte sich Dr. Mertes im Hauptpersonalrat der Förderschulen und als Mitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene ein. Daneben wurde er schon früh kommunalpolitisch aktiv: als Mitglied im Stadtrat und Verbandsgemeinderat von Schweich sowie des Kreistages Trier-Saarburg. Schließlich war er von 1991 bis 2000 Mitglied des rheinland-pfälzischen Landtages.
Im Jahr 2000 berief ihn der damalige Ministerpräsident Kurt Beck zum Präsidenten der neu geschaffenen ADD. Bis 2011 war er u.a. zuständig für die Schulen im Land, die Kommunalaufsicht, Konversionsflächen und die Landwirtschaft. „Stets motiviert hat ihn dabei der Wunsch, seinen Mitmenschen zu helfen, ihr Leben besser zu machen“, betonte Vera Reiß.
Ehrenamtlich engagiert sich Dr. Josef Peter Mertes vor allem im Bildungs- und Kulturbereich. Seit 14 Jahren ist er Vorsitzender der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Stadtbibliothek Trier, seit 2011 stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins Rheinhessisches Landesmuseum Trier. Auch die Universität Trier hat er stets gefördert. Beeinflusst von seinem eigenen lebenslangen Lernen engagierte sich Dr. Mertes als Vorsitzender im Verein politische Erwachsenenbildung Rheinland-Hessen/Nassau und leitete viele Jahre die Volkshochschule in Riol. Besonderer Dank gebühre ihm zudem für sein Engagement um die Musik, so Vera Reiß. Unter seinem Vorsitz habe sich der Trägerverein der Landesmusikakademie Rheinland-Pfalz zur zentralen Fort- und Weiterbildungseinrichtung des Landes für Laienmusik und Musikpädagogik entwickelt.
Das Wirken von Josef Peter Mertes reicht weit über Trier und Rheinland-Pfalz hinaus. Denn die grenzüberschreitende Völkerverständigung war ihm immer eine Herzensangelegenheit. Er hat auch daran mitgewirkt, dass das SS-Sonderlager/KZ Hinzert heute nicht nur einer der Schwerpunkte der rheinland-pfälzischen Gedenkstättenkonzeption ist, sondern auch ein Symbol für den nationalen Widerstand und ein Ort der Erinnerung für Luxemburg. Für seinen Einsatz, Polnisch als muttersprachliches Unterrichtsfach in Rheinland-Pfalz einzuführen, zeichnete ihn die Republik Polen mit der Medaille der Kommission für nationale Bildung aus.
„Er hat sein Leben in den Dienst unserer Gesellschaft gestellt. Als Zeichen der Anerkennung und des Dankes für seine Verdienste in der Kommunal- und Landespolitik und für sein schier unerschöpfliches Engagement für Bildung und Kultur in unserem Land und darüber hinaus erhält Dr. Josef Peter Mertes dieses Bundesverdienstkreuz“, unterstrich die Kultur- und Bildungsministerin abschließend.
|
Ehrung