Brunhilde Stürmer und Brigitte Decker hatten in ihrer Dokumentation die Geschichte des jüdischen Lebens in Niederzissen aufgearbeitet und damit einen wichtigen Beitrag zur Erinnerung an die jüdische Kultur in ihrer Gemeinde geschaffen. Dank des unermüdlichen Engagements Brunhilde Stürmers wurde die 1938 zerstörte und entweihte Synagoge von der Gemeinde Niederzissen 2009 gekauft und renoviert. Seit 2012 steht sie der Öffentlichkeit als zentrale Erinnerungsstätte wieder zur Verfügung.
„Ihr Buch ist daher zugleich eine Mahnung, dass sich die schrecklichen Geschehnisse im Dritten Reich niemals wiederholen dürfen. Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sind niemals, nirgendwo auf der Welt zu irgendeiner Zeit zu rechtfertigen oder gar zu tolerieren“, unterstrich Barbaro nachdrücklich.
Nicht nur in Rheinland-Pfalz, sondern auch international sei ihr Engagement wahrgenommen und gewürdigt worden. Es sei ihm daher eine ganz besondere Freude mitteilen zu können, dass Brunhilde Stürmer im Januar für Ihre Erinnerungsarbeit zur Geschichte der Juden in Niederzissen in Berlin mit einem der renommiertesten Preise für dieses Arbeitsfeld überhaupt ausgezeichnet werde: mit dem Obermayer German Jewish History Award.
Die gleichnamige Obermayer Foundation zeichnet jedes Jahr besondere Leistungen von Einzelpersonen und/oder Organisationen aus, die in herausragender Weise zur Bewahrung oder Wiederbelebung jüdischer Geschichte und Kultur in Deutschland und damit auch zur intergenerationellen und interkulturellen Versöhnung beigetragen haben.
„Wir in Rheinland-Pfalz sind sehr stolz darauf, dass diese hohe Auszeichnung für das Jahr 2018 an Sie gehen wird, sehr geehrte Frau Stürmer, und gratulieren Ihnen schon jetzt herzlich dazu“, so der Staatssekretär abschließend.