Sabine Peters wurde 1961 im rheinland-pfälzischen Neuwied geboren und lebt heute in Hamburg. Durch ihre Bücher „Abschied“, „Nimmersatt“ und „Singsand“ wurde sie bundesweit bekannt. Ihrem jüngsten Buch „Feuerfreund“ liegen die eigenen Erfahrungen ihrer Ehe mit dem 2008 verstorbenen Schriftsteller und Filmemacher Christian Geissler zugrunde.
Die Jury hob am Schreiben von Sabine Peters die tiefe Welterfahrung hervor: die Empörung im Angesicht des Todes genauso wie die Auseinandersetzung mit brüchig werdenden Träumen und Idealen. Das alles verbunden mit der aufmerksamen und sprachlich gelungenen Wiedergabe der „kleinen Traueraktivitäten“ sowie die einfühlsame Spiegelung der Gefühlswelt in diesen Handlungen führe dazu, dass Sabine Peters dieser Preis gebühre.
In diesem Jahr bestand die Jury aus der Berliner Literaturkritikerin Dr. Meike Fessmann, dem (aus Koblenz stammenden) Literaturkritiker Elmar Krekeler, der in Berlin die „Literarische Welt“ leitet, und dem Schriftsteller Peter Härtling.
Der Trierer Autor Dorian Steinhoff (Jahrgang 1985) erhält den mit 3.000 Euro dotierten Förderpreis. Dieser Preis wurde auch 2012 aufgrund einer öffentlichen Ausschreibung für den besten noch unveröffentlichten Text vergeben. Dorian Steinhoff reichte dafür die Erzählung „Eine Vorsichtsmaßnahme“ ein über die Rebellion in einer Nervenheilanstalt: ein gelungenes Bild, das die Nähe von Ohnmachtserfahrung und Allmachtsphantasie aufzeigt, meinte die Jury.
Der Literaturpreis wird gemeinsam vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur und dem Südwestrundfunk (SWR) verliehen. Kulturministerin Doris Ahnen wird den Preis zusammen mit Landessenderdirektorin Dr. Simone Sanftenberg überreichen. Die öffentliche Veranstaltung ist am 19. Juni 2012, 19 Uhr im Landesfunkhaus.
Die Laudatio auf Sabine Peters hält der Schweizer Schriftsteller Alain Claude Sulzer.
In den vergangenen Jahren erhielten den Georg-K.-Glaser-Preis Rafik Schami (2011), Monika Rinck (2010), Jörg Matheis (2009), Katharina Born (2008) und Dagmar Leupold (2007).
Der im rheinhessischen Guntersblum geborene und 1995 in Paris gestorbene Schriftsteller, Revolutionär und Silberschmied Georg K. Glaser ist Autor des von Peter Härtling als „Jahrhundertroman“ bezeichneten Berichts „Geheimnis und Gewalt“.
|
Kultur
Georg-K.-Glaser-Preis geht an die Schriftstellerin Sabine Peters
Die Schriftstellerin Sabine Peters erhält in diesem Jahr den mit 10.000 Euro dotierten Georg-K.-Glaser-Literaturpreis des Landes Rheinland-Pfalz und des Südwestrundfunks in Mainz.
