| Künstlerhaus Edenkoben

Herbst im Künstlerhaus wird sehr interessant

Einen spannenden und abwechslungsreichen Herbst verspricht das Künstlerhaus Edenkoben (s)einem literatur- und kunstinteressierten Publikum. Kulturministerin Doris Ahnen unterstreicht: „Vor allem der Freundeskreis zeitgenössischer Literatur darf sich wieder einmal auf neue Entdeckungen aus der Literaturszene und anregende Veranstaltungen freuen. Dass das Goethe-Institut im Oktober das 1987 gegründete Künstlerhaus für ein internes Gesprächswochenende nutzt, belegt zudem welches Ansehen dieses Haus in der Kulturszene genießt.“ Das Zentrum der Begegnung mit Schriftstellerinnen und Schriftstellern, Bildenden Künstlerinnen und Künstlern sowie Musikerinnen und Musiker im Süden des Landes hat seit 1997 unter der Trägerschaft der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur in der früheren Bergelmühle in Edenkoben seine Heimat gefunden.

Die Palette des Herbstprogramms, das bereits am 11. September mit dem Büchner-Preisträger Reinhard Jirgl in der Veranstaltungsreihe „Erzähler der Welt“ einen echten Höhepunkt hatte, reicht von klassischen Autorenlesungen über reizvolle Verknüpfungen von Wort und Musik bis hin zu Atelierausstellungen und Ateliergesprächen. Eine besondere Rolle spielen hierbei die neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten des Künstlerhauses.

In der Reihe „Autoren im Haus“ macht am 21. Oktober, um 19 Uhr, die slowakische Lyrikerin und Übersetzerin Mila Haugová den Anfang. Geboren 1942 in der ungarischen Hauptstadt Budapest begann die studierte Agronomin Anfang der 1970er Jahre eigene Gedichte zu schreiben, die sie 1980 unter dem Pseudonym Mila Srnková erstmals publizierte. Neben Beiträgen für internationale Lyrikzeitschriften und Anthologien hat Haugová mehr als zehn Gedichtbände publiziert, die ins Englische, Französische, Polnische, Russische und Deutsche übersetzt wurden. In deutscher Sprache sind vier Gedichtbände erschienen, zuletzt der zweisprachige Band „Körperarchive“ (2006).

Als Bildende Künstlerin ist in diesem Halbjahr Roswitha von den Driesch, geboren 1964 in Saarburg, Stipendiatin des Künstlerhauses Edenkoben. Einen näheren Einblick in ihr Schaffen bieten die Atelierausstellung am 13.November (ab 11 Uhr) und das „Ateliergespräch“ am Freitag, 2. Dezember, um 19 Uhr.
Roswitha von den Driesch studierte Architektur in Mainz sowie Freie Kunst an der Kunsthochschule Berlin Weißensee (bei Prof. Inge Mahn) und nahm an Seminaren im Elektroakustischen Studio der Technischen Universität (TU) Berlin teil. Ihre Klanginstallationen und Videos waren schon in London, North Adams, Rom, Marseille, Maastricht, Metz und Berlin zu hören und zu sehen. 2006 wurde sie mit dem Deutschen Klangkunst Preis ausgezeichnet Darüber hinaus erhielt sie zahlreiche Stipendien im In- und Ausland.

Carsten Zimmermann, geboren 1968 in Bonn, löst ab Mitte Oktober Kerstin Preiwuss im Kreis der Stipendiatinnen und Stipendiaten ab. Carsten Zimmermann liest am Freitag, 18. November, ab 19 Uhr aus seinem Werk. Er lebt in Berlin und schreibt Lyrik, Prosa, Essays und Aphorismen. Studiert hat Zimmermann Philosophie, Psychologie, Germanistik und Soziologie in Bonn und Berlin. Sein Studium schloss er mit einer Arbeit über „Das Ich bei Meister Eckhart“ ab.  2010 erhielt Carsten Zimmermann den Medienpreis des italienischen Staatssenders RAI im Rahmen des Lyrikpreises Meran und  2011 das Alfred-Döblin-Stipendium.

Die junge Leipziger Autorin Kerstin Preiwuss, geboren 1980 in Lübz (Mecklenburg-Vorpommern) und Markus Bundi (geboren 1969 im schweizerischen Wettingen) gehören ebenfalls zu dem Kreis der aktuellen Stipendiatinnen und Stipendiaten in Edenkoben. Kerstin Preiwuss studierte zunächst Germanistik, Philosophie und Psychologie in Leipzig und in Aix-en-Provence. Anschließend folgten ein Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und Rezensionsarbeiten für die Literaturzeitschrift Edit, bei der sie aktuell auch noch als Mitherausgeberin fungiert. 2006 erschien ihr Lyrikdebüt „nachricht von neuen sternen“, 2008 erhielt sie das Hermann-Lenz-Stipendium, 2009 ein Aufenthaltsstipendium des Künstlerhauses Lukas in Reykjavík und 2010 das Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfonds für. Der Schweizer Markus Bundi studierte Philosophie, Literatur und Linguistik in Zürich und arbeitete danach als Kulturjournalist, 2001 folgten erste Veröffentlichungen als Autor und als Herausgeber. 2008 bekam er den Montblanc-Bolero-Shortstory-Preis verliehen, er ist Herausgeber der REIHE im Wolfbach Verlag, sowie Herausgeber der Werkausgabe Klaus Merz im Haymon-Verlag.

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