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Hoch und Schmitt: Europaweiter Zugang zu innovativen Arzneimitteln und Therapieansätzen bleibt Zukunftsaufgabe

Der europaweite Zugang zu innovativen Arzneimitteln und Therapieansätzen für alle Patientinnen und Patienten wird vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung zunehmend an Bedeutung gewinnen. Im Rahmen einer gemeinsamen gesundheitspolitischen Veranstaltung des rheinland-pfälzischen Pharmadialogs, der Vertretung des Landes Rheinland-Pfalz bei der EU und des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller (vfa) haben Gesundheitsminister Clemens Hoch und Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt in der Landesvertretung in Brüssel über die Bedingungen und Innovationsanreize für eine starke Gesundheitsforschung und gute Arzneimittelversorgung der Zukunft mit Expertinnen und Experten aus der Landespolitik, der Europäischen Politik sowie Vertreterinnen und Vertretern der Gesundheitswirtschaft diskutiert.

„Innovationsanreize und Rahmenbedingungen müssen so gesetzt werden, dass Europa zu einem attraktiven Standort für eine starke Forschung und Produktion innovativer Arzneimittel und Medizinprodukte ausgebaut wird, um die gute Arzneimittelversorgung aller Patientinnen und Patienten auch zukünftig europaweit gewährleisten zu können. Die große Bedeutung der schnellen Entwicklung von spezifischen Arzneimitteln und Diagnostika in Europa ist nicht zuletzt in der laufenden Pandemie deutlich geworden. Die Kommission sollte im Rahmen der laufenden Überarbeitung der EU-Arzneimittelgesetzgebung die Rahmenbedingungen und Eckpunkte so verlässlich gestalten, dass auch für die kommenden Jahrzehnte die Weichen für eine gute Arzneimittelentwicklung und eine Produktion in Europa zielführend gestellt werden“, sagte Clemens Hoch.

„Wir werden die großen Herausforderungen unserer Gesellschaft nur mit Innovationen lösen können. Das betrifft den Bereich der Gesundheit genauso wie den Bereich der Industrie oder der Landwirtschaft, um nur wenige Beispiel zu nennen. Innovationen bedeuten Zukunft – und Innovationen bedeuten Wettbewerbsfähigkeit. Notwendig ist hierbei eine ganz enge Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft. Dafür mache ich mich stark. Genauso sollten wir über einen regulatorischen Rahmen verfügen, welcher den Prozess des wissenschaftlichen Fortschritts und daraus resultierender Innovationen in der breiten Anwendung fördert. Unsere Pharmabranche in Deutschland ist sehr gut aufgestellt. Dennoch gilt es, die Rahmenbedingungen weiter zu verbessern, um die Wertschöpfung der pharmazeutischen Industrie in Europa abzusichern und um die auch in Rheinland-Pfalz vorhandenen Spitzenunternehmen der Pharmabranche samt ihrer Forschungsvorhaben weiter zu stärken“, sagt Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt.

„Forschung und Entwicklung sind nicht nur Investitionen in den medizinischen Fortschritt. Sie sichern die Wettbewerbsfähigkeit, das Wachstum sowie Arbeitsplätze des pharmazeutischen Standorts in Rheinland-Pfalz und in ganz Deutschland. Mit der Entwicklung der mRNA-Technologie hat unsere Industrie ihre herausragende Innovationsfähigkeit unter Beweis gestellt. Es wurde ein Impfstoff bereitgestellt, der die Menschen weltweit in der Pandemie schützt. Der Erfolg basiert auf der Forschungsleitung und raschen Genehmigungsverfahren gleichermaßen. So konnte in kurzer Zeit eine leitungsfähige Produktion aufgebaut werden. Jetzt gilt es dieses Momentum zu nutzen und die positive Entwicklung zu stärken. Einschränkungen des bewährten Regelwerks wären der falsche Weg. Dazu zählt auch der Schutz geistigen Eigentums. Der Patentschutz sichert die jahrelange Forschungsarbeit in der Entwicklung neuer Medikamente ab, schafft die Voraussetzungen für Investitionen in Milliardenhöhe. Von verlässlichen Rahmenbedingungen profitieren sowohl die Patient: innen als auch der gesamte Wohlstand in Deutschland“, sagt Han Steutel, Präsident des vfa.

Hintergrund

Der rheinland-pfälzische Pharmadialog wurde im November 2013 vom rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerium initiiert, um aktuelle gesundheitspolitische und gesundheitsökonomische Themen mit besonderem Blick auf die rheinland-pfälzische Situation ergebnisoffen zu diskutieren. Beteiligt am Pharmadialog sind neben dem Gesundheitsministerium und dem Wirtschaftsministerium Arbeitgeber aus dem Bereich Gesundheitswirtschaft sowie die jeweiligen Pharmaunternehmen und ihre Verbände. Im Einzelnen sind dies: AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG, Boehringer Ingelheim Corporate Center GmbH, Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland, Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V., die Chemieverbände Rheinland-Pfalz, Finzelberg GmbH & Co. KG, die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie Landesbezirk Rheinland-Pfalz/Saarland, LTS Lohmann Therapie-Systeme AG, Novo Nordisk Pharma GmbH und der Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V..

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