Ziel des innovativen Studiengangs ist es, verstärkt praxisrelevante, rechtliche Inhalte in die Ausbildung von Betriebswirtinnen und Betriebswirten einfließen zu lassen. Dies soll die Qualität und Attraktivität des Studienangebots steigern.
Wissenschaftsminister Wolf begrüßt die innovative Kooperation der beiden pfälzischen Partner: „Genau solche Kooperationen braucht unsere Hochschullandschaft in Rheinland-Pfalz. Alle Beteiligten werden davon profitieren. Die Zusammenarbeit ist ein hervorragendes Beispiel, dass sich Hochschulen dann erfolgreich entwickeln, wenn sie stark in der Region verankert sind und ihre Forschung und Lehre eng an den Bedarfen und Stärken der Region und ihrer Partner ausrichten. Hier kommen Stärken zusammen und schaffen ein einzigartiges Profil für eine Hochschule, die damit attraktiv für viele Studierende wird.“
„Gerade der juristischen Ausbildung wird häufig nachgesagt, sie sei zu theoretisch, zu ‚trocken‘ und praxisfern. Dies kann man von dem neuen Studiengang ganz sicher nicht behaupten, da er in besonderem Maße eine praktische Ausrichtung erfahren wird. Dies zeigt sich nicht nur in der vorgesehenen Praxisphase, sondern in besonderem Maße in dem Einsatz von Praktikerinnen und Praktikern der Gerichte, die als Lehrbeauftragte tätig werden und so für eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis sorgen werden“, ergänzt Justizminister Mertin.
Die Kooperation der Hochschule Kaiserslautern mit dem Pfälzischen Oberlandesgericht bringt am Standort Zweibrücken das auf beiden Seiten bestehende Expertenwissen in einem modernen, praxisorientierten Studiengang zusammen. Nach sieben Semestern kann mit dem Bachelor of Arts „Wirtschaft und Recht“ ein erster berufsqualifizierender Abschluss erworben werden. Das Studienangebot kombiniert Lehrinhalte der Betriebswirtschaftslehre und der Rechtswissenschaften mit jeweils etwa gleichen Anteilen. Etwa die Hälfte der juristischen Inhalte soll durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Oberlandesgerichts als Lehrbeauftragte der Hochschule abgedeckt werden. Hierbei stehen neben den klassischen Inhalten zudem die so wichtigen Themen wie Compliance, Internetrecht und Recht der neuen Wirtschaft im Vordergrund. Der Kooperationsvertrag sieht u.a. vor, dass durch die Gründung eines Beirats die Weiterentwicklung des Studiengangs durch beide Partner gemeinsam erfolgt.
Der Präsident des Pfälzischen Oberlandesgerichts Zweibrücken Bernhard Thurn freut sich: „Die Kooperation schafft die Möglichkeit, die juristische Kompetenz der Richterinnen und Richter des Oberlandesgerichts über die eigentliche Rechtsprechung hinaus gewinnbringend in die Lehre einzubringen. Ein auch für Rechtsfragen geschärfter Blick der Absolventinnen und Absolventen des neuen Studiengangs kann Rechtsstreitigkeiten vermeiden helfen. Umgekehrt ist die Kenntnis wirtschaftlicher Zusammenhänge für die Justiz nicht selten von Nutzen.“
Der Studiengang startet im kommenden Wintersemester 2018/2019 am Standort Zweibrücken der Hochschule Kaiserslautern. Ab sofort können sich Studieninteres-sierte für einen Studienplatz an der Hochschule bewerben. Die Berufsfelder einer zukünftigen Absolventin bzw. eines Absolventen gibt die Hochschule mit Tätigkeiten in einer Unternehmensleitung mittlerer und großer Unternehmen, in der Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung oder Insolvenzverwaltung sowie im öffentlichen Dienst an.
„Der neue Bachelorstudiengang ‚Wirtschaft und Recht‘ bietet unseren Studierenden der Betriebswirtschaft eine hervorragende Gelegenheit, ihren Horizont durch zusätzliche Blickwinkel zu erweitern. Betriebswirtschaftliche Fachkräfte mit fundiertem Know-how in Sachen Recht sind in Unternehmen und Verwaltung sehr gefragt“, so Prof. Dr. Albert Meij, Vize-Präsident für Studium und Lehre der Hochschule Kaiserslautern.