„Die Klosterbibliothek in Maria Laach ist sowohl baulich wie auch vom Bestand her eine beeindruckende, faszinierende Einrichtung. Sie ist ein wissenschaftlich und kulturell wertvolles Ensemble mit überregionaler Bedeutung. Um den Bestand auch dauerhaft als besonderes Ensemble zu erhalten und zu schützen wurde die Laacher Bibliothek in das Verzeichnis national wertvollen Kulturgutes aufgenommen. Mein Dank gilt allen, insbesondere den Laachern Benediktinern, die sich für den Schutz und Erhalt dieser bedeutenden, faszinierenden Bibliothek eingesetzt haben. Sie ist ein besonders Juwel im reichen Kulturerbe unseres Landes“, so Kulturminister Konrad Wolf. Die Kulturstiftung des Landes Rheinland-Pfalz habe die Sanierung der Bibliothek seinerzeit mit 100.000 Euro gefördert.
Mit der Aufhebung der Abtei 1802 wurde der gesamte Buchbestand, laut einem Verzeichnis 3719 gedruckte Werke und 124 Handschriften, vollständig zerstreut. Nach der Wiederbesiedlung der Abtei durch die Benediktiner 1892 wurde die Klosterbibliothek sehr rasch und umfangreich wiederaufgebaut. Wertvolle Schenkungen aus anderen Klöstern und geistlichen Einrichtungen (Beuron, Inzigkofen, Lichtenthal, Petershausen, Einsiedeln und Engelberg) wurden in den Bestand aufgenommen. Weitere Schenkungen aus verschiedenen geistlichen Privatbibliotheken des Rheinlandes kamen hinzu. 1920 bekam die Abtei 450 Bände aus dem Privatbesitz der Kaiserin Augusta, Frau von Kaiser Wilhelm I. Für den Bücherbestand einer Ordensbibliothek aus dem 19. und 20. Jahrhundert kann sie als exemplarisch gelten. Sie steht Wissenschaftlern und Forschern nach Vereinbarung als Präsenzbibliothek zur Verfügung.
Die besondere, weit überregional ausstrahlende Bedeutung der Bibliothek betont auch Pater Prior Petrus O.S.B., dem als ehemaliger Klosterbibliothekar die Bibliothek besonders am Herzen liegt: „Maria Laach ist das größte und bedeutendste Kloster benediktinischer Tradition in der Eifel und hat innerhalb der Beuroner Kongregation eine besondere Stellung. Somit kommt auch der Bibliothek des Klosters eine herausragende Rolle zu. Der Bestand zeigt in seiner Gänze exemplarisch das Wachsen einer historischen Ordensbibliothek und hat einen besonderen Wert als Forschungsgegenstand.“
Der Sachverständigenausschuss hatte den Buchbestand der Bibliothek der Abtei Maria Laach als besonders bedeutend und identitässtiftend für die Kultur in Deutschland anerkannt und hob in seiner Begründung hervor: „Der historische Buchbestand – ergänzt durch die Erwerbungen und Erweiterungen bis in die Gegenwart hinein – stellt eine in sich geschlossene Sammlung dar. Für den Bücherbestand einer Ordensbibliothek aus dem 19. und 20. Jahrhundert kann sie als exemplarisch gelten. In ihrer Bedeutung als Ensemble dürfte sie für künftige Generationen von hoher Bedeutung sein.“
Mit der Eintragung in das Verzeichnis national wertvollen Kulturgutes erhält die beeindruckende Bibliothek einen besonderen Status, der den Verbleib der Sammlung im Bundesgebiet garantiert.