„Die Taufkapelle der Stiftskirche ist nicht etwa ein Anbau der Kirche, sondern vermutlich ehemaliger Bestandteil eines älteren Gotteshauses. Deshalb ist es umso wichtiger, diesen Raum zu erhalten und nachhaltig zu sichern. Die Wandmalereien entstammen dem Mittelalter und geben Besucherinnen und Besuchern so einen Einblick in die Weltanschauung der damaligen Zeit und in einen Glauben, der uns heute genauso wie vor 700 Jahren prägt. Es ist ein schönes Zeichen, dass mit den bewilligten Mitteln dieses auf den ersten Blick unscheinbare Kulturgut erhalten werden kann“, so Denis Alt, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur.
Die Stiftskirche ist die älteste Kirche und Hauptkirche Landaus. Geweiht wurde sie 1333 als Marienkirche, doch im Zuge der Reformation wechselte ein Großteil der Gemeinde 1522 zum evangelisch-lutherischen Glauben. Bis 1893 arrangierten sich die Glaubensrichtungen in einem Simultaneum, das dann durch den Übergang der Kirche in den Besitz der Protestanten aufgelöst wurde. Die anliegende Taufkapelle findet sich am Ostende des nördlichen Seitenschiffs und verfügt über die ältesten Wandmalereien der Pfalz. Erste Restaurierungen der biblischen Motive waren bereits 1897 und 1955 erfolgt. Sie zeigen in ihren Bogenfeldern verschiedene Szenen aus dem Leben Jesu Christi, wie etwa die Auferstehung. Die nun bewilligte Förderung soll unter anderem die Sandsteine an den Maßwerkfenstern wiederherstellen.
Die Zuwendung erfolgt aus Landesmitteln zur Erhaltung nichtstaatlicher Denkmäler, die fachlich von der Direktion Landesdenkmalpflege der GDKE vergeben werden. Diese nimmt unter anderem Aufgaben der denkmalpflegerischen Begleitung wahr. Rheinland-Pfalz verfügt insgesamt über 35.000 Kulturdenkmäler, die es zu schützen und zu erhalten gilt.