Land stellt für Forschungsinitiative weitere 60 Millionen Euro bereit - Rheinland-pfälzische Hochschulen so erfolgreich wie nie

Als „so dynamisch, innovativ und wettbewerbsfähig wie noch nie“ hat Wissenschaftsministerin Doris Ahnen die rheinland-pfälzischen Hochschulen beschrieben. „Die Universitäten und Fachhochschulen haben ihre Forschungsstärken in den vergangenen Jahren klar herausgearbeitet und ausgebaut. Im Wettstreit der besten Hochschulen um Studierende, Spitzenforscherinnen und -forscher und wissenschaftlichen Nachwuchs, aber auch um Fördermittel sind sie heute erfolgreicher denn je. Damit sind sie gut gerüstet für die großen wissenschaftlichen Herausforderungen, die sich ihnen stellen. Die Forschungsinitiative hat sich hierbei als Erfolgskatalysator bewährt und wichtige Impulse geliefert. Es ist für die Hochschulen ein wichtiges und richtiges Signal, dass wir die Förderung fortsetzen und weiterentwickeln.“ Das unterstrich die Ministerin anlässlich der heutigen Unterzeichnung neuer Zielvereinbarungen mit den Präsidenten der vier Universitäten und sieben Fachhochschulen des Landes.

„Den Hochschulen kommt eine wichtige Aufgabe zu, wenn es darum geht, Antworten auf große gesellschaftliche Fragen zu finden: Wie sollen wir auf die demografische Entwicklung reagieren? Wie sieht eine nachhaltige Energieversorgung aus? Wie begegnen wir dem Klimawandel? All dies sind Fragen der Zukunft, die nur zukunftsfähige Hochschulen beantworten können“, so die Wissenschaftsministerin weiter. Die Landesregierung lege daher einen starken Akzent auf die Weiterentwicklung der Forschungsförderung, mit der die Hochschulen im Land auch für die kommenden Jahre Planungssicherheit erhielten.

Zur Finanzierung profilbildender Forschungsschwerpunkte und -zentren haben die rheinland-pfälzischen Hochschulen seit Beginn der Forschungsinitiative bis Ende 2013 Landesmittel zusätzlich zur Grundfinanzierung in Höhe von über 100 Mio. Euro erhalten. (Gefördert wurden seit 2008 zunächst die vier Universitäten, seit  2010 auch die sieben Fachhochschulen des Landes.) Für die Fortsetzung der Initiative bis 2016 sind im Haushalt und im Sondervermögen „Wissenschaft schafft Zukunft“ weitere 60 Mio. Euro eingeplant.

In den heute unterzeichneten Zielvereinbarungen für die Jahre 2014 bis 2016 haben Wissenschaftsministerium und Hochschulen festgehalten, in welchen wegweisenden Forschungsfeldern die einzelne Universität oder Fachhochschule ihr Profil weiter ausbauen möchte und welche Maßnahmen sie dazu ergreift.

Bei der Fortsetzung der Forschungsinitiative bauen die Hochschulen auf dem strukturierten Prozess der vergangenen Jahre auf. Gleichzeitig setzt das Förderprogramm neue Akzente: So synchronisiert die Forschungsinitiative die Förderungen der Universitäten und Fachhochschulen. Diese haben so die Möglichkeit, Forschungsthemen oder die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses - wo dies sinnvoll ist - enger aufeinander abzustimmen. Auch ein Strategiefonds als neues zentrales Steuerungsinstrument der Hochschulleitungen wird etabliert: Dieser ermöglicht es, hochschulweite Maßnahmen etwa zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses anzustoßen. Weitere Schwerpunktthemen, die in den Fokus rücken, sind etwa die Qualitätssicherung, Forschungsinfrastruktur, der Wissenstransfer, die Internationalisierung oder auch die Gleichstellung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

Im Zuge der Forschungsinitiative wurden viele wissenschaftliche Erfolge möglich. Hierzu zählt zum Beispiel das positive Abschneiden bei der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern. Dabei konnten sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Johannes Gutenberg-Universität mit ihrem Antrag für den Exzellenzcluster „Präzisionsphysik, fundamentale Wechselwirkungen und Struktur der Materie“ (PRISMA) und mit dem Fortsetzungsantrag der Graduiertenschule „Materialwissenschaften in Mainz“ (an letztgenanntem ist auch die TU Kaiserslautern beteiligt) durchsetzen. Beide Anträge werden mit  rund 43 Mio. Euro gefördert. Mit dem „Cluster of Individualized Immunintervention“ (CI3) unter Beteiligung der Johannes Gutenberg-Universität sowie mit dem Spitzencluster „Softwareinnovation für das digitale Unternehmen“ unter Einbindung der TU Kaiserslautern gelangen weitere Erfolge beim BMBF-Spitzencluster-Wettbewerb.

Das enorme Potential der rheinland-pfälzischen Hochschulen lässt sich aber auch an gestiegenen Drittmitteln (191 Mio. Euro in 2012), der Ansiedlung neuer Forschungseinrichtungen und zahlreichen Einzelprojekten ablesen. So ist es zunehmend gelungen, die Anzahl an Graduiertenkollegs zur Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses und von Sonderforschungsbereichen (beides Programme der Deutschen Forschungsgemeinschaft) zu steigern. Gleiches gilt für die hochdotierten Programme des Europäischen Forschungsrates für junge wie etablierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. So hat die Europäische Union im 7. Forschungsrahmenprogramm 23 Forschende in Rheinland-Pfalz mit insgesamt rund 26 Mio. Euro gefördert. Hinzugekommen ist in diesem Jahr eine weitere Förderung über 9,7 Mio. Euro, die die Zusammenarbeit herausragender Forscherinnen und Forscher in zukunftsweisenden Projekten ermöglicht.

Erfolge lassen sich weiter festmachen an der hohen Reputation zahlreicher Forschender, deren Expertise in wissenschaftlichen Gremien gefragt ist und deren wissenschaftliche Leistungen preisgekrönt sind. So erhielt der Historiker Lutz Raphael, der an der Universität Trier lehrt und forscht, 2013 beispielsweise mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis den wichtigsten Forschungsförderpreis in Deutschland.

Ministerin Ahnen: „Die vielen Erfolge zeigen eindrucksvoll, welch rasante Entwicklung Rheinland-Pfalz als Forschungsstandort durchlaufen hat. Mit der Weiterentwicklung der Forschungsinitiative schaffen wir die Voraussetzungen dafür, dass sich unsere Hochschulen weiter im Wettbewerb um kluge Köpfe und Know-how behaupten können, an Attraktivität bei Fachkräften gewinnen und ihre große Dynamik ausbauen.“

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