„Die besondere Bedeutung, die der Tag der Lehre, der Lehrpreis Rheinland-Pfalz und der Exzellenzwettbewerb Studium und Lehre haben, ist in den vergangenen Jahren immer wieder herausgestellt worden. Ich werde gleichwohl nicht müde, noch einmal zu betonen, dass gute Lehre im Alltagsgeschäft unserer Hochschulen eine entscheidende Rolle spielt. Daher ist es ein Anliegen der Landesregierung, Strukturen zu unterstützen, in denen sich gute Lehre entwickeln kann, die gute Lehre belohnen und die Innovationen in diesem für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Hochschulen so wichtigen Bereich fördern“, betonte Wissenschaftsministerin Ahnen.
Der Lehrpreis wurde in diesem Jahr zum vierten Mal verliehen und ist mit jeweils 10.000 Euro dotiert. Mit dem Lehrpreis würden Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer individuell für besonders gute Lehrveranstaltungen an den Universitäten und Fachhochschulen des Landes ausgezeichnet. Gleichzeitig schaffe er Anreize für ein verstärktes Engagement in der Lehre, so Ministerin Ahnen.
Der Vergabe lag ein zweistufiges Verfahren zugrunde. Zunächst hatten Fachbereiche und Fachschaften Dozentinnen und Dozenten auf der Ebene der Fächergruppen - getrennt nach Universitäten und Fachhochschulen - für den Lehrpreis ausgewählt. In einem zweiten Schritt wurden Studierende auf der Basis von Fragebögen um ein Votum gebeten. Die Auswertung der Ergebnisse erfolgte durch eine unabhängige Jury. Um der unterschiedlichen Größe der verschiedenen Hochschulen und auch den Unterschieden zwischen Universitäten und Fachhochschulen gerecht zu werden, hat die Jury die Lehrpreise nach Gruppen vergeben. Danach erhielten die Universitäten insgesamt acht und die Fachhochschulen vier Lehrpreise in jeweils zwei Fächergruppen.
Der Exzellenzpreis Studium und Lehre richtet sich an Fachbereiche und - in diesem Jahr erstmals - an Studiengänge der rheinland-pfälzischen Hochschulen und zeichnet innovative Projekte im Bereich Studium und Lehre sowie herausragende Lehrleistungen auf institutioneller Ebene aus. Aus den eingereichten Bewerbungen hat eine Fachjury ein Lehrkonzept und drei Studiengänge für die diesjährige Auszeichnung ausgewählt. Inhaltliche Schwerpunkte der eingereichten Projekte lagen im Bereich Studienbetreuung und Studienberatung, im Prüfungswesen sowie in der Schnittstelle Studium und Beruf. Bewertet wurden die Studiengänge unter anderem nach Zielsetzungen (Stringenz des Projektes, strukturelle Einbindung, internationale Ausrichtung, Praxisbezug), Studienorganisation (Studienberatung, Transparenz der Informationen, Abstimmung von Lehrinhalten und Prüfungsanforderungen, Organisation von Praktika), oder Studienergebnissen (Kompetenzgewinn, Fachstudiendauer, Berufseinstieg). Die vier Preisträger erhalten bis zu 50.000 Euro.
Alle ausgezeichneten Studiengänge und Projekte überzeugten durch eine deutliche Ausrichtung auf Studierende und ihr Lernen sowie durch eine sorgfältige Problemanalyse und daraus abgeleitete Konsequenzen für Studium und Lehre.
Durchlässigkeit zwischen akademischer und beruflicher Bildung
Thematisch hat sich der diesjährige Tag der Lehre dem Thema Durchlässigkeit zwischen akademischer und beruflicher Bildung gewidmet. Staatssekretär Michael Ebling diskutierte hierzu mit Prof. Dr. Joachim Metzner, HRK-Vizepräsident Wissenstransfer und Wissenschaftliche Weiterbildung und Präsident der Fachhochschule Köln, Prof. Dr. Ralf Haderlein, Leiter der Zentrale für Fernstudien an den Fachhochschulen (ZFH) und Richard Patzke, Hauptgeschäftsführer der IHK für Rheinhessen. „Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des steigenden Bedarfs an qualifizierten Fachkräften wollen und müssen wir Rahmenbedingungen schaffen, in denen mehr Menschen eine akademische Ausbildung genießen können. Dies erreichen wir durch die Öffnung der Hochschulen für beruflich Qualifizierte und durch eine verstärkte Anrechnung beruflich erworbener Kompetenzen auf eine akademische Qualifizierung“, so Staatssekretär Michael Ebling. Rheinland-Pfalz gehe schon lange den Weg, die Durchlässigkeit zwischen unterschiedlichen Bildungswegen zu erhöhen und werde diesen Prozess auch konsequent vorantreiben. Dieses Ziel verfolge auch die Hochschulgesetznovelle, die derzeit in der Anhörung sei. Sie sehe vor, die Übergänge zwischen allgemeiner, beruflicher und hochschulischer Bildung noch gezielter zu erleichtern.