Auch in Deutschland haben sich Kundgebungen für die Wissenschaftsfreiheit formiert, die Liste der Unterstützerinnen und Unterstützer ist lang. Konrad Wolf, Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz, begrüßt den „March for Science“ und betrachtet es als notwendig, darauf hinzuweisen, dass die Wissenschaftsfreiheit nicht überall eine Selbstverständlichkeit ist: „Für uns ist die Freiheit von Forschung und Lehre so alltäglich, dass wir vergessen, dass sie immer wieder erkämpft werden muss. In vielen Teilen der Welt können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nicht frei forschen und lehren – und auch bei uns gibt es immer wieder Menschen, die die Ergebnisse einer freien Forschung ablehnen.“ Dabei stellt der Minister die freie Forschung als elementaren Bestandteil einer demokratischen Gesellschaft heraus. „Nur, wo es möglich ist, frei zu forschen und die Ergebnisse unabhängig vom Belieben der Rezipienten zu veröffentlichen, ist eine Gesellschaft wirklich frei. Wissenschaft ermöglicht ein gutes und faires Miteinander und ist die Grundvoraussetzung, um Diskussionen anhand von Fakten zu führen. Nur so können wir vernunftgeleitete Entscheidungen treffen.“
Für Minister Wolf, der die Forderungen der Initiative ebenfalls unterzeichnete, muss Wissenschaft immer unabhängig von politischen und gesellschaftlichen Interessen sein. „Dass Menschen für die Freiheit der Forschung auf die Straße gehen und sich damit für Wissenschaftsfreiheit einsetzen, ist notwendig, weil die Wissenschaftsfreiheit keine Selbstverständlichkeit ist. Ich unterstütze den „March for Science“ am 22. April 2017 daher in seinem Bestreben, für diese demokratische Grundfreiheit einzutreten und danke allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihr wichtiges Engagement.“