„Mit insgesamt 68 Studiengängen gibt es im Land mittlerweile ein breites Angebot an akademischen Ausbildungsmöglichkeiten, die eng mit der Praxis in Unternehmen verbunden sind. Die Resonanz auf dieses Angebot ist sehr positiv. Seit dem Start der ‚Dualen Hochschule‘ in 2008 hat sich die Zahl der Studiengänge vervierfacht. Im Wintersemester 2017/18 waren erstmals mehr als 3.000 Studierende für ein duales Studium eingeschrieben. Das Land unterstützt die Hochschulen durch eine Anschubförderung von jeweils 100.000 Euro für jeden neuen dualen Studiengang.“
Im Rahmen des zehnjährigen Jubiläums wurde nicht nur eine erfolgreiche Bilanz gezogen, sondern auch die Weiterentwicklung der dualen Hochschule in den Blick genommen. Neben den bereits bestehenden dualen Bachelorstudiengängen sollen duale Masterstudiengänge sowie anwendungsorientierte Promotionen angeboten werden. Damit können sowohl Studierende als auch Unternehmen die Vorteile des dualen Angebots über die gesamte hochschulische Bildungskette hinweg nutzen. Weiterhin wurde mit den Hochschulpräsidenten die Gewinnung neuer Zielgruppen vereinbart. Dabei stehen die ausländischen Studierenden im Fokus. Land und Hochschulen werden deshalb gemeinsam die Entwicklung von geeigneten Maßnahmen prüfen, um diese Zielgruppe stärker zu erreichen.
Weiterhin hat das Ministerium gemeinsam mit den Hochschulen beschlossen, zukünftig aus dem Kreise der Hochschulpräsidenten des Landes einen Präsidenten für die duale Hochschule zu benennen, der in seiner Funktion die duale Hochschule nach außen vertritt, ihre Sichtbarkeit nachdrücklich erhöht und damit den hohen Stellenwert, den die Landesregierung und die Hochschulen dem dualen Studium beimessen, stärker verdeutlicht. Darüber hinaus soll der zukünftige Präsident auch den Austausch über das Thema auf der Ebene der Hochschulpräsidenten forcieren, um es in strategische Überlegungen zur Profilbildung der Hochschulen einzubinden. Diese Funktion wird ab 2019 Prof. Dr. Hermsdorf, Präsident der Hochschule Worms, übernehmen.
“Das duale Studium verkörpert wie kein anderes Format den Schulterschluss zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Ich freue mich darauf, in den nächsten Jahren der Botschafter des dualen Studiums in Rheinland-Pfalz zu sein und die Zusammenarbeit der Hochschulen und der Wirtschaft in diesem Bereich zu intensivieren. Ziel ist es, die Vielfalt der dualen Studienangebote kontinuierlich weiter zu entwickeln und die Innovationskraft der rheinland-pfälzischen Hochschulen und Unternehmen besser zu verzahnen. Neben der Etablierung dualer Masterstudiengänge als Anschlussmöglichkeit an den dualen Bachelor sollen die dualen Studienmöglichkeiten auch internationaler gestaltet und damit für Studierende aus dem Ausland attraktiver gemacht werden. Die Duale Hochschule ist ein wesentliches Element in der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zur Sicherung gut ausgebildeter Fach- und Führungskräfte“, erklärte Prof. Dr. Jens Hermsdorf.
„Die duale Berufsausbildung in Deutschland, die weitgehend international einzigartig ist, hat den Grundstein für das duale Studium gelegt. Ein dualer Studiengang kombiniert das Beste aus zwei Welten: Er überträgt die hervorragenden Erfahrungen der Berufsausbildung auf die akademische Ausbildung. Und weil Theorie und Praxis so eng miteinander verzahnt sind, sind die dualen Absolventinnen und Absolventen hierzulande auf den Arbeitsmarkt so gut vorbereitet wie kaum woanders. Es liegt auf der Hand, dass sich duale Studiengänge für alle Beteiligten auszahlen: für Hochschulen, Studierende und Unternehmen“, sagte Prof. Dr. Reiss, Geschäftsführer der Dualen Hochschule Rheinland-Pfalz.
Unter dem Dach der Dualen Hochschule Rheinland-Pfalz sind alle dualen Studiengänge der rheinland-pfälzischen Fachhochschulen gemeinsam aktiv. Die ausbildungs- oder praxisintegrierten Studiengänge bilden ein breites Spektrum ab: von Wirtschaftswissenschaften, Technik und Ingenieurwissenschaften über Informatik und Medien, Gesundheits- und Sozialwesen bis hin zu Landwirtschaft und Weinbau. Die Absolventinnen und Absolventen erhalten zwei Abschlüsse (Hochschulabschluss und Berufsabschluss).
„Ich bin davon überzeugt, dass es sich lohnt, diesen Weg weiterzuverfolgen, denn eine der zentralen Herausforderungen für das Land Rheinland-Pfalz ist es, dass wir jungen Menschen attraktive und qualitativ hochwertige Studienangebote bieten und gleichzeitig einen Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten. Den dualen Studiengängen kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu, da sie eine Schnittstellenfunktion im Bildungssystem zwischen beruflicher und akademischer Bildung einnehmen“, stellte der Wissenschaftsminister fest.