„Wir fördern seit langem Alphabetisierungs- und Grundbildungsangebote für deutsche Muttersprachler. Bereits im letzten Jahr haben wir gemeinsam mit dem Integrationsministerium diese Förderung auf Menschen ausgeweitet, die aufgrund ihrer unsicheren Bleibeperspektive keine Kursangebote des Bundesamts für Migration und Flucht (BAMF) besuchen können. Selbst wenn ein Teil dieser Zielgruppe nicht dauerhaft in Deutschland bleiben wird, ist es sinnvoll, ihnen Alphabetisierungskurse anzubieten. Das im Vergleich zum vorigen Jahr erhöhte Antragsvolumen zeigt, dass hier ein Bedarf vorhanden ist“, sagt Weiterbildungsminister Konrad Wolf. Im vergangenen Jahr förderte das Land neun Alphabetisierungskurse für Menschen ohne Zugang zu BAMF-Kursen.
„Wir freuen uns sehr, dass die Alphabetisierungskurse für Geflüchtete gut angenommen werden. Denn nur wer in lateinischer Schrift sicher lesen und schreiben kann, hat überhaupt eine Chance, erfolgreich einen Deutschkurs zu besuchen und sich in unserem Land zurechtzufinden. Je früher wir damit beginnen, umso eher können sich die Menschen hier integrieren“, ergänzt Integrationsstaatssekretärin Christiane Rohleder.
Die Alphabetisierungskurse für Geflüchtete ohne Zugang zu BAMF-Kursen werden durch die beiden Ministerien mit bis zu 120.000 Euro bezuschusst. Durchgeführt werden die Kurse von den Volkshochschulen, der Katholischen Erwachsenenbildung, der Evangelischen Landesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung in Rheinland-Pfalz sowie der Landesarbeitsgemeinschaft anderes Lernen e.V.. Neun Kurse richten sich an primäre Analphabetinnen und Analphabeten und weitere vier Kurse an Personen, die lateinische Schrift als Zweitschriftart erlernen. Letztere können Lesen und Schreiben, aber nicht in der lateinischen Schrift.
Die Kurse sollen bis Dezember 2018 durchgeführt und anschließend ausgewertet werden. Auch der Bedarf an ergänzender Kinderbetreuung wird im Rahmen der Projektförderung bezuschusst.