Das Pilotprojekt „Lehre plusHS“ ermöglicht Auszubildenden spezifischer Berufe den Besuch von Lehrveranstaltungen der Hochschule. Die im Projekt erworbenen Leistungen werden sowohl für ein mögliches späteres Studium als auch für die Meisterprüfung anerkannt.
Wissenschaftsminister Konrad Wolf freut sich über die neue Kooperation: „Rheinland-Pfalz ist Vorreiter im bundesweiten Vergleich, beruflich Qualifizierte an die Hochschulen zu bringen. Mit dem Modellprojekt schaffen wir eine weitere innovative Verzahnung von beruflicher Ausbildung und Hochschule. Es ist daher eine optimale Ergänzung, die duale Ausbildung attraktiver zu gestalten und die Durchlässigkeit der Bildungswege zu erhöhen. Denn wir wollen jungen, qualifizierten Menschen mehr Möglichkeiten bieten, auch während ihrer beruflichen Aus- und Fortbildung passende akademische Qualifikationen zu erwerben. Diese können gewinnbringend in die Ausbildung eingebracht werden und bieten den Auszubildenden weitere Entwicklungsmöglichkeiten in der Zukunft.“
Dazu ergänzt Ralf Hellrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer der Pfalz: „‘Lehre plusHS‘ vereint das Beste aus den beiden Welten der beruflichen und der akademischen Ausbildung und ist definitiv ein Modell der Zukunft. Sowohl Auszubildende als auch Ausbildungsbetriebe profitieren von zusätzlichem Know-how, das jungen Menschen durch diesen akademisch ergänzten Ausbildungsweg vermittelt wird. Zudem ist die Kombination von Ausbildung und Studium die beste Grundlage für die Karriere - sei es in einem handwerklichen oder einem akademischen Beruf.“
Für Hochschulpräsident Prof Dr. Hans-Joachim Schmidt war es bei der Konzeption besonders wichtig, „dass die Module des Studiums ein authentisches Bild des Studierens vermitteln.“ Die ausgewählten Module entstammen einem bestehenden berufsbegleitenden Studiengang, dessen Inhalte auch durchmoderne E-Learning Strukturen transportiert werden. „Gerade um die positiven Effekte der Verknüpfung zu sichern, ist auch der Erhalt der persönlichen Freizeit wichtig. Es kommt mit ‘Lehre plusHS‘ ein dritter Lernort neben Betrieb und Berufsbildender Schule hinzu, ohne dass dies zu einer zeitlichen Überforderung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer führt. Somit können junge Menschen relativ frühzeitig einschätzen, ob sie sich auch für ein Studium interessieren bzw. ob es ihren Neigungen entspricht“, so Schmidt weiter. Zudem betonte er, dass „die Pfalz aufgrund der guten bestehenden Kontakte der regionalen Partner der ideale Ort ist, um ein derartiges Projekt in vergleichsweise kurzer Zeit zu realisieren.“
Nach Auskunft der Handwerkskammer der Pfalz haben sich bereits Unternehmen für eine Teilnahme am Pilotprojekt interessiert gezeigt.