Den Auftakt zum großen Slevogt-Jahr bildete die Ausstellung „Berliner Impressionismus – Werke der Berliner Secession aus der Nationalgalerie Berlin“, die vom 2. März bis 17. August auf Schloss Villa Ludwigshöhe in Edenkoben gezeigt wurde. Vor allem viele Werke des jungen, berühmt-berüchtigten und rebellischen Slevogt und seiner Berliner Freunde waren dabei zu sehen. Die Ausstellung wurde gemeinsam mit der Berliner Nationalgalerie durchgeführt. In den „Bann der Verwüstung“ zog Max Slevogt seine Anhänger in einer gleichnamigen Ausstellung, die erstmals Kriegsbilder des Künstlers zeigte. Vom 13. April bis 13. Juli kamen viele Kunstinteressierte auf die Ludwigshöhe und setzten sich mit den in Bildern verarbeiteten Kriegserfahrungen Slevogts während des Ersten Weltkrieges auseinander. „Die Ausstellung ‚Im Banne der Verwüstung – Max Slevogt und der Erste Weltkrieg‘ zeigte in dem Jahr, in dem sich der Erste Weltkrieg zum 100. Mal jährte, wie der Frontaufenthalt Slevogt vom freiwilligen Kriegsmaler zum Kriegsgegner machte – ein Mahnmal auch für junge Generationen, dass an Krieg ganz und gar nichts zu verherrlichen ist“, so Vera Reiß.
Am 4. Mai eröffnete das Landesmuseum in Mainz, das auch die Slevogt-Galerie auf Schloss Villa Ludwigshöhe in Edenkoben betreut, dann die Sonderausstellung „Max Slevogt – Wege des Impressionismus“. Darin wurden zum ersten Mal größtenteils unbekannte Studien und Skizzen des Impressionisten gezeigt, die nicht nur die Entstehungsprozesse seiner berühmten Gemälde veranschaulichen, sondern auch die persönlichen Entwicklungsschritte des Künstlers, der lange Zeit in der Südpfalz zu Hause war. Bis zu ihrem Ende am 12. Oktober 2014 besuchten 36.000 Menschen diese Ausstellung. „Wir haben gezeigt, dass die Kunst Max Slevogts nach wie vor das breite Publikum wie die Fachwelt fasziniert. Diese Kunst ist damit auch aus der Perspektive der Gegenwart von größter Relevanz“, betont die Direktorin des Landesmuseums Mainz, Dr. Andrea Stockhammer.
Die letzte große Ausstellung im Zyklus startete am 28. August in Edenkoben und endet an diesem Wochenende. „Aus Max Slevogts Briefkasten“ gewährte Einblicke in die Gedankenwelt des kreativen Kopfes: Rund 3.700 Korrespondenzen und Notizen aus dem schriftlichen Nachlass Slevogts waren öffentlich zugänglich. Insgesamt haben rund 44.000 Besucherinnen und Besucher die Slevogt-Schauen in der Villa Ludwigshöhe angesehen. „Die gemeinsam mit dem Landesbibliothekszentrum durchgeführte Ausstellung gewährte viele persönliche Einblicke in das Leben und Wirken eines bedeutenden Künstlers um die Jahrhundertwende. Mit wem stand Slevogt in engem Austausch? Was bewegte und inspirierte ihn? Und wie managte er sein Künstlerleben? – Antworten auf diese Fragen waren nicht nur für Kunstexpertinnen und Kunstexperten spannend“, sagte die Kulturministerin.
Ministerin Vera Reiß resümierte: „Der Max Slevogt-Ausstellungszyklus war einer der Höhepunkte des Kulturjahres 2014 in Rheinland-Pfalz. Mit ihm wurden der Ausnahmekünstler und sein Werk auf vielfältige Weise gewürdigt und immer wieder neue Facetten deutlich. Doch der Ankauf des grafischen Nachlasses von den Erben Max Slevogts war sicher der größte Erfolg in diesem besonderen Slevogt-Jahr. Durch diesen Ankauf ist es gelungen, die Slevogt-Sammlung des Landes zu vervollständigen und somit das Erbe des Impressionisten für die Öffentlichkeit und Wissenschaft zu sichern. Rheinland-Pfalz ist nun das größte Slevogt-Sammelzentrum.“