„Wir gedenken heute der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Unsere Geschichte mahnt uns, für Frieden und Freiheit der Menschen einzutreten. Der Kampf gegen Krieg und Gewalt ist auch ein Kampf gegen Ausgrenzung und Diskriminierung. Wir dürfen es nicht zulassen, dass die Saat von Hass und Hetze in unserer Gesellschaft wieder gesät wird. Die Opfer von Gewalt und Krieg mahnen uns: Nie mehr wieder“, so Staatsminister Konrad Wolf.
Wolf verdeutlichte, dass die Landesregierung sich die Stärkung der Gedenk- und Demokratiearbeit zum Ziel gesetzt habe. So werde aktuell zwischen den Gedenkstätten und den Schulen vorbereitet, dass jede Schülerin und jeder Schüler zukünftig einmal in der Schulzeit eine Gedenkstätte besucht habe. Darüber hinaus hat die Landesregierung ein gemeinsames Projekt gegen Hass und Hetze in Angriff genommen, in dem unter anderem eine Bundesratsinitiative geplant ist. Ziel des Projektes ist, einen stärkeren strafrechtlichen Schutz von Bürgerinnen und Bürgern sowie bedrohten Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern zu erreichen. Gemeinsam mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge möchte die Landeszentrale für politische Bildung einen außerschulischen Lernort zum Thema „2. Weltkrieg und NS-Unrechtsregime“ aufbauen. Junge Menschen sollen sich vor Ort an einem Soldatenfriedhof bei Bad Kreuznach über das Schicksal der Menschen, den historischen Kontext und die Auswirkungen auf unser heutiges Handeln informieren können.
„Das demokratische Miteinander in unserem Land ist nicht gottgegeben. Die Demokratie muss tagtäglich gelebt und verteidigt werden. Sie braucht aufrechte Demokratinnen und Demokraten, die für sie einstehen. Natürlich können und müssen wir immer noch an unserer Demokratie arbeiten, aber sie ist die beste Staatsform, die die Menschheit hervorgebracht hat. Ihre Werte von Freiheit, Gleichheit und Toleranz müssen wir bewahren!“, mahnte Staatsminister Wolf.
Darüber hinaus dankte Wolf im Namen der Landesregierung dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Seit 100 Jahren setzt sich der Volksbund dafür ein, in den westeuropäischen Staaten die Grabanlagen zu erhalten und in den mittel- und osteuropäischen Staaten für die gefallenen deutschen Soldaten und zivilen Kriegsopfer würdevolle Gräber zu schaffen. „Es ist eine wichtige Aufgabe, das Andenken zu bewahren und die Kriegsgräberstätten zu pflegen. Es ist ein wesentlicher Beitrag, gemeinsam eine friedliche Zukunft zu gestalten“, so Wolf.
Die Binger Basilika St. Martin ist seit 2002 Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal sowie geschütztes Kulturgut nach der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten. 1930 erhob Papst Pius XI. die Kirche zur Basilica minor; einem besonderen Ehrentitel für bedeutende Kirchenbauten. Die Basilika wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und wurde bis 1958 wiederaufgebaut.