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Türkisch-Zertifikatkurse helfen Mehrsprachigkeit als Chance zu nutzen

„Mehrsprachigkeit ist eine riesengroße Chance. Diese Chance wollen wir nutzen und unterstützen, denn die Beherrschung mehrerer Sprachen ist vor allem eine ganz wichtige Schlüsselqualifikation von Schülerinnen und Schülern für das spätere Berufsleben. Die neue Möglichkeit für junge Menschen mit türkischen Wurzeln, in den Volkshochschulen gute oder sehr gute Kenntnisse in ihrer Muttersprache durch ein anerkanntes Zertifikat nachweisen zu können, ist daher ein wichtiger Baustein für eine möglichst gute berufliche Qualifizierung von Schülerinnen und Schülern.“ Das sagte Bildungs- und Weiterbildungsministerin Doris Ahnen heute anlässlich des Besuchs eines telc-Türkisch-Zertifikatskurses in der Kreisvolkshochschule Mainz-Bingen.
Ministerin Doris Ahnen und Landtagspräsident Joachim Mertes mit Schülerinnen; Bild: Kreisvolkshochschule Mainz-Bingen

Die gemeinnützige telc GmbH ist eine 100prozentige Tochter des Deutschen Volkshochschulverbandes und bietet bundesweit Sprachzertifikate an. Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur hat Ende 2012 mit dem Landesverband der Volkshochschulen eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen, um solche Kurse für Türkisch auch hier im Land anzubieten. Die Zertifikatskurse werden dabei vom Bildungs- und Weiterbildungsministerium auch finanziell unterstützt. Die Kurse, die im Januar begonnen haben und bis zum Schuljahresende laufen, sind für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kostenlos, für die abschließende Prüfung fällt – je nach Zertifikatsstufe – eine Prüfungsgebühr von 10 bis 15 Euro an.

Der Vorsitzende des Landesverbands der Volkshochschulen, Landtagspräsident Joachim Mertes, unterstrich: „Das Programm ,telc Türkisch-Zertifikate‘ ist ein noch junger Teil des breiten und differenzierten Sprachkursangebots der insgesamt 72 rheinland-pfälzischen Volkshochschulen. Es ist auch ein sehr gutes Beispiel für eine gelungene Kooperation zwischen Volkshochschulen und Schulen. Und es leistet einen wichtigen Beitrag zur Mehrsprachigkeit in Europa, die die EU-Kommission schon vor Jahren als Zielvorstellung für alle Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union formuliert hat.“ Sieben Volkshochschulen im Land böten derzeit 11 Zertifikatskurse für Türkisch an, so Mertes weiter. 136 Schülerinnen und Schüler besuchten die Kurse in Koblenz, Bendorf, Bingen, Langenlonsheim, Ingelheim, Frankenthal, Bad Dürkheim, Schifferstadt und Germersheim; acht davon den Kurs in Ingelheim.

Doris Ahnen, die seit Jahren als „Botschafterin für Mehrsprachigkeit und Integration“ die telc-Aktivitäten unterstützt, verwies darauf, dass 20 Schulen im Land mit den Volkshochschulen und mit der telc GmbH eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen haben und mit den dort Verantwortlichen bei den Prüfungsvorbereitungen für die Zertifikatsprüfungen eng zusammenarbeiten. Sie betonte zudem: „Natürlich ist es eines der zentralen Ziele der Bildungsarbeit in den Schulen – und übrigens auch schon in den Kindertagesstätten, die Deutschkenntnisse aller Kinder auf einen hohen Stand zu heben. Aber die Unterstützung der Mehrsprachigkeit, die im Land auch durch die Förderung des herkunftssprachlichen Unterrichts in den Schulen geleistet wird, ist ein Zeichen der Anerkennung der im Land vorhandenen Sprachenvielfalt und des Respekts vor der in den Familien gesprochenen Muttersprache.“ Etwa ein Drittel der rund 25.000 ausländischen Schülerinnen und Schüler in den allgemeinbildenden Schulen des Landes sind Türkinnen und Türken. Zusammen mit den Kindern und Jugendlichen, die türkische Wurzeln aber die deutsche Staatsangehörigkeit haben, liegt der Anteil an der Gesamtschülerschaft in Rheinland-Pfalz noch deutlich höher. Mehr als 8.000 dieser Schülerinnen und Schüler nutzen im laufenden Schuljahr im Rahmen des freiwilligen Herkunftssprachenunterrichts die Chance, ihre Kenntnisse in der Muttersprache zu erweitern.

Weitere Informationen auch im Internet unter: www.vhs-rlp.de oder unter www.telc.net

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