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Wissenschaftsminister Clemens Hoch gratuliert Johannes Gutenberg Universität Mainz: DFG Förderung in Höhe von über 44 Millionen Euro für Sonderforschungsbereiche und Graduiertenkolleg

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat nach ihren Auswahlrunden am 4. und 25. November ihre Förderentscheidungen bekanntgegeben. Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz war mit drei Förderanträgen für Sonderforschungsbereiche und einem Antrag für ein Graduiertenkolleg erfolgreich. Die bewilligten Forschungsvorhaben werden ab Anfang 2023 für vier bzw. fünf Jahre mit insgesamt 40 Millionen Euro für die Sonderforschungsbereiche und 4,3 Millionen Euro für das Graduiertenkolleg gefördert.

„Ich freue mich über das erfolgreiche Abschneiden der hochengagierten Forscherinnen und Forscher der Johannes Gutenberg Universität Mainz und ihrer Kolleginnen und Kollegen an den Partnereinrichtungen. Die Förderentscheidungen der DFG belegen, dass sie gemeinsam in ihrer wissenschaftlichen Arbeit hervorragendes leisten. Ich gratuliere allen Beteiligten zu diesen großartigen Erfolgen“, so Wissenschaftsminister Clemens Hoch. Die Fortsetzungsförderung eines Graduiertenkollegs und eines Sonderforschungsbereichs sowie die Förderung von zwei neuen Sonderforschungsbereichen seien hervorragende Belege für die Forschungsstärke und der erstklassigen Nachwuchsausbildung der Universität Mainz. Die Förderungen der DFG stärken das Forschungsprofil und die nationale und internationale Wettbewerbsposition der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und damit auch das Forschungsland Rheinland-Pfalz weiter.

Graduiertenkollegs werden zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses eingerichtet. Doktorandinnen und Doktoranden erhalten hier die Möglichkeit, ihre Arbeit im Rahmen eines koordinierten, von mehreren Hochschullehrern getragenen Forschungsprogramms durchzuführen. Die rheinland-pfälzischen Universitäten sind an zwölf Graduiertenkollegs, davon bei acht als federführende Hochschule, beteiligt.

Eine wichtige Grundlage für diese Erfolge wird unter anderem durch die langfristige Förderung des universitären Forschungsprofils der Johannes Gutenberg-Universität Mainz durch die Forschungsinitiative des Landes gelegt. Die Forschungsinitiative setzt auf ein klares Forschungsprofil der Universität und die Entwicklung ihrer strategischen Ziele im Wettbewerb um herausragende Forscherinnen und –forscher, den wissenschaftlichen Nachwuchs sowie Fördermittel.

„Die Forschungsinitiative ist ein wichtiger Erfolgskatalysator für die rheinland-pfälzischen Hochschulen. Mit ihr setzen wir langfristig wichtige Impulse für deren Profilschärfung und -stärkung sowie für ihre regionale, nationale und internationale Sichtbarkeit. Das macht unsere Hochschulen für regionale, nationale und internationale Forschungspartnerschaften attraktiv. Forschungserfolge brauchen einen langen Atem, wie die Erfolgsgeschichte von BioNTech eindrucksvoll zeigt. Mit Zielvereinbarungen bis 2023 sind unsere Hochschulen gut aufgestellt und die Gespräche über die inhaltliche Ausgestaltung der Forschungsinitiative für die Jahre 2024 bis 2028 haben begonnen. In 2022 unterstützen wir unsere Hochschulen allein über die Forschungsinitiative mit rund 20 Millionen Euro an zusätzlichen Mitteln, diese Förderung möchte ich in den kommenden Jahren weiterführen", so der Minister.

 

Hintergrund

Graduiertenkolleg:

Das Graduiertenkolleg „Byzanz und die euromediterranen Kriegskulturen. Austausch, Abgrenzung und Rezeption“ untersucht die Bedeutung von Byzanz für die Geschichte und Kultur des euromediterranen Raums systematisch und interdisziplinär an einem Thema, den Kriegskulturen. In der zweiten Förderphase wird der Untersuchungsgegenstand um die Geschichte des Islams im östlichen Mittelmeerraum erweitert. Neben dem wissenschaftlichen und methodischen Training in den jeweiligen Forschungsprojekten bietet das Graduiertenkolleg 24 Doktorandinnen und Doktoranden eine intensive Betreuung, Auslandsaufenthalte sowie ein vielfältiges Qualifizierungs- und Unterstützungsangebot. Gemeinsam mit dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum, dem Institut für Europäische Geschichte und der Goethe-Universität Frankfurt hat die Universität Mainz einen Leibniz-Wissenschafts-Campus zur interdisziplinären Byzanzforschung aufgebaut und gilt damit inzwischen als Zentrum der deutschen Byzanzforschung.

Sonderforschungsbereiche:

Wie der polymere Charakter von Makromolekülen wie DNA, RNA oder Proteinen sowie ihre gegenseitigen Wechselwirkungen die Prozesse in der Zelle und ihre funktionalen Eigenschaften beeinflussen, analysiert der Sonderforschungsbereich „Polymerkonzepte zum Verstehen zellulärer Funktionen“. Auf diese Weise soll ein konzeptioneller Rahmen für die Beschreibung von zellulären Prozessen, die durch das Zusammenspiel von Biopolymeren angetrieben werden, geschaffen werden. Der Verbund kombiniert dazu molekularbiologische und polymerwissenschaftliche Blickwinkel und will so längerfristig eine Lücke im derzeitigen Verständnis von Zellfunktionen schließen. Dabei soll insbesondere das Wechselspiel von Nukleinsäure-Protein-Interaktionen in der Transkriptions- und Translationskontrolle untersucht werden. (Universität Mainz)

Regulatorische T-Zellen (kurz Treg) sind eine spezialisierte Untergruppe der T-Zellen, die die Immunantwort regulieren. Wenn sie nicht richtig arbeiten, kommt es zu Autoimmunerkrankungen und chronischen Entzündungen bis hin zur Tumorbildung. Der SFB/Transregio „Heterogenität und funktionelle Spezialisierung regulatorischer T-Zellen in unterschiedlichen Mikromilieus“ will durch Identifikation und mechanistische Ansätze Treg in unterschiedlichen Geweben und Funktionen untersuchen. Ziel ist es, Treg-gerichtete Strategien zu entwickeln, um das streng regulierte System physiologischer Kontrollen und Gleichgewichte des Körpers wiederherzustellen und die Regeneration und Remodellierung von Geweben zu befördern. (Johannes Gutenberg-Universität Mainz gemeinsam mit LMU München, TU München)

Das Forschungsprogramm des um eine weitere Förderperiode von vier Jahren verlängerten SFB „Regulation von DNA-Reparatur und Genomstabilität“ zielt darauf ab, die Mechanismen zu erforschen, durch die Zellen ihre genetische Information schützen. Angesichts der Vielzahl von Erkrankungen, die durch Defizite bei der Genomerhaltung entstehen, darunter Krebs und beschleunigte Alterung, ist ein besseres Verständnis der DNA-Reparatur von entscheidender Bedeutung für die menschliche Gesundheit (Johannes Gutenberg-Universität Mainz).

Deutsche Forschungsgemeinschaft:

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ist der wichtigste Drittmittelgeber der rheinland-pfälzischen Universitäten. Ihre Sonderforschungsbereiche (SFB) genießen in der Wissenschaft auf Grund der hohen Qualitätsansprüche höchstes Ansehen. Sonderforschungsbereiche sind auf die Dauer von bis zu zwölf Jahren angelegte Forschungseinrichtungen an Universitäten, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über die Grenzen ihrer jeweiligen Fächer, Institute, Fachbereiche und Fakultäten hinweg im Rahmen eines übergreifenden und wissenschaftlich exzellenten Forschungsprogramms zusammenarbeiten. Sie dienen damit der Struktur- und Profilbildung an den beteiligten Universitäten. In Rheinland-Pfalz werden künftig 20 Sonderforschungsbereiche von der DFG gefördert.

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