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Wissenschaftsminister Clemens Hoch überreicht 1 Million Euro für das Projekt „NextGenMedInkubator“ am IMM Mainz

Das Projekt Next Generation Med‐Startup‐Inkubator: Miniaturisierte Prozess‐ und Sensormodule und deren Integration in Bio‐Container für die beschleunigte Translation biomedizinischer Grundlagenforschung („NextGenMedInkubator“) des Fraunhofer-Institut für Mikrotechnik und Mikrosysteme IMM in Mainz erhält eine Förderung aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (hier REACT-EU).

Die Europäische Union hat im Rahmen dieser Förderlinie zusätzliche Mittel zur Unterstützung der Krisenbewältigung im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie und ihrer sozialen Folgen und der Vorbereitung einer grünen, digitalen und stabilen Erholung der Wirtschaft bereitgestellt. Wissenschaftsminister Clemens Hoch überreichte den Förderbescheid in Höhe von 999.806 Euro an Prof. Dr. Michael Maskos, Leiter des IMM. Im Rahmen des Projekts werden die Digitalisierung, Prozessüberwachung und -optimierung von biotechnologischen Produktionsprozessen adressiert und gestärkt. Ziel des Projektes ist die Entwicklung miniaturisierter Prozess- und Sensormodule, die auch eine Automatisierung ermöglichen und in einem Bio-Container integriert werden.

„Mit Blick auf die zunehmende Bedeutung biotechnologischer Herstellungsverfahren leistet die Forschung des IMM durch dieses Projekt einen wichtigen Beitrag, Mainz und die Region zu einem führenden Standort für Biotechnologie und Life Science weiter auszubauen und stärkt dadurch die Innovationskraft des Landes. Es gilt jetzt das Momentum zu nutzen, die Expertise im Land zu halten und in unsere Forscherinnen und Forscher zu investieren. Mit den gewählten Anwendungsfällen im Bereich der Wirkstoffformulierung zielt das IMM auf Anwendungsfelder im Bereich der mRNA-Technologie und Krebstherapie ab und greift damit wichtige Themen mit starkem Wachstumspotential wie Arzneimittel für neuartige Therapien und personalisierte Medizin auf“ sagte Wissenschaftsminister Clemens Hoch bei der Überreichung der Förderung.

„Die letzten beiden Jahre haben uns gelehrt, dass Geschwindigkeit bei der Umsetzung neuer Ideen und Konzepte mehr denn je zum entscheidenden Faktor wird. Deshalb sind wir davon überzeugt, dass die Kombination der Stärken mikrostrukturbasierter Technologien mit dem flexiblen Platzangebot Container basierter Laborinfrastruktur maßgeblich helfen kann, Innovationen schneller in den Markt zu bekommen“ ergänzte Professor Michael Maskos, Leiter des Fraunhofer IMM.

Hintergrundinformationen „NextGenMedInkubator“

Durch das Projekt Next Generation Med-Startup-Inkubator „Miniaturisierte Prozess- und Sensormodule und deren Integration in Bio-Container für die beschleunigte Translation biomedizinischer Grundlagenforschung“ werden die Fähigkeiten des IMM im Bereich der Containerlösungen hinsichtlich der Anforderungen der (roten) Biotechnologie auf verschiedenen Ebenen ausgebaut. Dabei werden zwei unterschiedliche Anwendungsfälle sowie deren Anwendungspotential adressiert: die Entwicklung automatisierter, in die Containerumgebung integrierbarer Prozessmodule für die mikrotechnologische Wirkstoffformulierung sowie die Entwicklung geeigneter miniaturisierter Analysemodule zur automatisierten Echtzeitüberwachung zellbasierter biotechnologischer Prozesse. Als übergreifende Thematik soll eine geeignete containerbasierte Labor- und Produktionsumgebung konzipiert und die zuvor benannten Module in diese integriert werden, was die nötigen Fähigkeiten zur Miniaturisierung von Prozess- und Sensormodulen demonstriert.

Die Entwicklungsleistung liegt im Bereich der Mikrotechnik, spezifisch der Nanoformulierungstechnik und die Miniaturisierung von Analysemodulen. Konkret soll ein Formulierungsmodul basierend auf Mikromischertechnologie aufgebaut werden, das für die Entwicklung und Produktion verschiedener nanoformulierter Wirkstoffe eingesetzt werden kann. Als potentielle Anwendungsfelder werden die Krebstherapie oder die auf mRNA-Technologie basierten Impfstoffentwicklungen genannt. Des Weiteren soll ein miniaturisiertes Durchflusszytometer realisiert werden. Durch die Entwicklung einer containerbasierten Labor- und Produktionsumgebung sollen insbesondere kleine Unternehmen und Startups aufgrund der hohen Flexibilität und durch einen beschleunigten Transfer von Forschungsergebnissen in die Produktion profitieren.

Fraunhofer-Institut für Mikrotechnik und Mikrosysteme IMM

Das Fraunhofer-Institut für Mikrotechnik und Mikrosysteme IMM in Mainz wurde mit Jahresbeginn 2018 zum eigenständigen Fraunhofer-Institut. Es ging aus der 1990 gegründeten IMM GmbH hervor, die bereits ab 2013 von der Fraunhofer-Gesellschaft, bis zur positiven Evaluierung und den erforderlichen Gremienbeschlüssen in 2017, vorübergehend als Institutsteil des Karlsruher Fraunhofer-Instituts für Chemische Technologie geführt worden war. Seit dem 1. Januar 2021 gliedert sich das IMM in drei Bereiche: Chemie, Energie und Diagnostik. Das IMM ist unter anderen im Bereich der Zukunftsthemen nachhaltige Chemie und Reformer- / Wasserstofftechnologie tätig. Das IMM hat derzeit rund 130 Mitarbeiter (100 VZÄ) und einen Gesamthaushalt von 13,7 Millionen Euro.

 

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