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Wissenschaftsminister Konrad Wolf: Forschungseinrichtung „Arbeitsstelle Kleine Fächer“ erhält Koordinierungsstelle

Die Arbeitsstelle Kleine Fächer, 2005 als hochschulpolitisch unabhängige Forschungseinrichtung gegründet, hat das Ziel konkrete Daten und valide Dokumentationen zur Situation der kleinen Fächer in Deutschland zu erheben. Seit September 2012 ist die Arbeitsstelle an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz angesiedelt. Zur Stärkung und Nachhaltigkeit ihrer Arbeit unterstützt das Wissenschaftsministerium die Forschungseinrichtung zukünftig mit einer Zuweisung einer Vollzeitstelle. An der Johannes Gutenberg-Universität Mainz findet heute die Konferenz „Kleine Fächer – Entwicklungen – Strategien – Perspektiven“ statt.
Forschungsobjekt für Buchwissenschaftler: Das Ada-Evangeliar der Stadtbibliothek Trier, (c) MWWK

„Die kleinen Fächer sind ein Ausweis der Vielfalt der deutschen Forschungslandschaft und  wir sind stolz darauf, viele der kleinen Fächer in Rheinland-Pfalz zu haben“, betont anlässlich der Konferenz Wissenschaftsminister Konrad Wolf. „Sie tragen dazu bei, die Hochschullandschaft in Rheinland-Pfalz weiterzuentwickeln: Wir sehen sie als Elemente der Profilbildung der Hochschulen, als Elemente der Innovationsfähigkeit von Forschungsgebieten und Studiengangsentwicklungen sowie als Elemente der Internationalisierung. Kleine Fächer bereichern so den akademischen Fächerkanon. Aus diesem Grund unterstützen wir zukünftig gerne die Arbeit der Arbeitsstelle mit der Zuweisung einer Koordinierungsstelle. Ihre Forschung ist bundesweit von Bedeutung.“

Arbeitsschwerpunkte der Arbeitsstelle sind die Kartierung kleiner Fächer und Untersuchungen zur Ausdifferenzierung kleiner Fächer aus wissenschaftshistorischer und -theoretischer Perspektive. Für die Abgrenzung kleiner Fächer von großen und mittelgroßen Fächern wird ein quantitatives Kriterium herangezogen, welches sich auf die Zahl der Professuren je Standort bezieht. Diesem zufolge besitzt ein kleines Fach je Universitätsstandort nicht mehr als drei unbefristete Professuren. Die kleinen Fächer bearbeiten komplexe und hochaktuelle Forschungsfragen, die innerhalb kürzester Zeit für gesellschaftliche und politische Entwicklungen von enormer Relevanz sind. Geochemie und Geophysik tragen bei vielen interdisziplinären Forschungen zu aktuellen naturwissenschaftlichen Fragen ihren Teil bei. Ebenso die kleinen naturwissenschaftlichen Fächer, die heute wichtig sind angesichts drängender Herausforderungen zum Erhalt des weltweiten Ökosystems oder des Klimawandels.

In Rheinland-Pfalz verzeichnet die Kartierung der Arbeitsstelle insgesamt 76 Kleine Fächer mit 114,7 Professuren. So finden sich zum Beispiel an der Johannes Gutenberg-Universität die Fächer Buchwissenschaft und Public Health sowie an der Universität Trier die Ägyptologie und die Pflegewissenschaft. An der Technischen Universität Kaiserslautern bestehen beispielshaft die kleinen Fächer Medizinische Physik und Arbeitswissenschaft sowie an der Universität Koblenz-Landau Computerlinguistik und Kunstpädagogik.

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