„Die heutige positive Stellungnahme des Wissenschaftsrats zum Aufnahmeantrag des IVW in die gemeinsame Förderung durch Bund und Länder im Rahmen der Leibniz-Gemeinschaft ist ein großer Erfolg für das IVW. Zugleich ist es auch eine Bestätigung der exzellenten wissenschaftlichen Arbeit des Instituts, das das Land vor nunmehr rund 30 Jahren gegründet hat“, so Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf. „Das IVW deckt die gesamte Spannbreite von der Grundlagenforschung bis hin zur angewandten Forschung auf herausragendem Niveau ab. Daher war und ist das IVW ein gefragter Ansprechpartner in der Wissenschaft und der Wirtschaft, aber auch für mittelgroße und kleinere Unternehmen. Die künftige Zugehörigkeit zur Leibniz-Gemeinschaft ist für das Institut ein wichtiger Schritt, der es ihm ermöglichen wird, seine Alleinstellungsmerkmale gewinnbringend für die Leibniz-Gemeinschaft und das Wissenschaftssystem weiter auszubauen und wichtige Impulse für Innovationen in der Verbundwerkstoffforschung zu setzen. Für Rheinland-Pfalz bedeutet dies nicht nur eine Stärkung des IVW, sondern auch des Wissenschaftsstandorts Kaiserslautern, der spürbar von dem neuen Leibniz-Institut profitieren wird.“
„Bei uns im IVW ist die Freude über das positive Votum des Wissenschaftsrates groß! Es hat einfach alles gepasst - vorzeigbare Innovationen aus Kaiserslautern, Grundlagenforschung auf den Zukunftsfeldern, die von gesellschaftlicher Bedeutung sind, eine optimale Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Kaiserlautern und unseren Forschungspartnern, vor allem aber auch der großartige Rückenwind der Landesregierung und der persönliche Einsatz von Minister Wolf und den Mitarbeitenden des Wissenschaftsministeriums!“, so Prof. Dr. Ulf Breuer, Wissenschaftlicher Direktor und Geschäftsführer des IVW.
Dr. Arnd Poetzsch-Heffter, Vizepräsident für Forschung und Lehre der TU Kaiserslautern, ergänzte: "Ich gratuliere dem IVW ganz herzlich zu diesem herausragenden Erfolg. Die nun für das Institut eröffneten Entwicklungsperspektiven sind auch für die TU Kaiserlautern sowie den gesamten Forschungsstandort von großer Bedeutung, um die vielen bestehenden Kooperationen langfristig zu stärken und weiter ausbauen zu können. Wir sind zudem sehr stolz, im Umfeld unserer Universität nun mit der Leibniz-Gemeinschaft die dritte große außeruniversitäre Forschungsorganisation vertreten zu haben."
Minister Wolf verwies zudem auf die acht innovativen Unternehmensgründungen, in denen mittlerweile rund 200 hochqualifizierte Personen beschäftigt seien. Das IVW hatte Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beim Schritt in die unternehmerische Selbständigkeit erfolgreich unterstützt und mit Rat und Tat zur Seite gestanden.
Bei Verbundwerkstoffen handelt es sich um neuartige Werkstoffe, für deren Herstellung unterschiedliche Materialien kombiniert werden. Ziel ist es, die positiven Eigenschaften der verschiedenen Komponenten zu einem Werkstoff mit neuen und besonders günstigen Eigenschaften zu verbinden, beispielsweise einem geringen Gewicht und hoher Stabilität. Die Erforschung und Entwicklung von Verbundwerkstoffen ermöglicht ihren Einsatz in einem weiten Anwendungsspektrum, das so unterschiedliche Branchen wie etwa den Automobilbau, das Baugewerbe, den Energiesektor, die Luft- und Raumfahrt, den Maschinenbau und die Medizintechnik umfasst. Für viele Industrieunternehmen in diesen gesellschaftlich besonders wichtigen Branchen sind Verbundwerkstoffe von großem Interesse, da sie als „Schlüsseltechnologien“ nicht nur vielfältig in innovativen Produkten und Prozessen verwendbar sind, sondern auch dazu beitragen können, Produktionszeiten zu verkürzen, Kosten zu reduzieren und somit die internationale Wettbewerbsfähigkeit weiter zu stärken und auszubauen.
Der Ausschuss der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) hatte den Wissenschaftsrat im November 2018 gebeten, den Antrag zur Aufnahme des IVW in die gemeinsame Förderung durch Bund und Länder im Rahmen der Leibniz-Gemeinschaft zu prüfen. Der Wissenschaftsrat hatte zur wissenschaftlichen Qualität der Einrichtung, zur überregionalen Bedeutung und zur strukturellen Relevanz des Instituts für das deutsche Wissenschaftssystem Stellung genommen. Er hatte dabei auch die sehr positive Einschätzung der Leibniz-Gemeinschaft zum IVW in seine Betrachtung einbezogen.
Das Verfahren zur Prüfung und Entscheidung der Aufnahme verläuft in mehreren Schritten. Mit der heute ausgesprochenen Empfehlung wurde eine wichtige Hürde für die Aufnahme des IVW in die Leibniz-Gemeinschaft genommen. Im nächsten Schritt werden sich die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) und schließlich die Leibniz-Gemeinschaft zur Neuaufnahme äußern. Beides ist noch in diesem Jahr vorgesehen.