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15,2 Millionen für die TU Kaiserslautern und die Johannes Gutenberg-Universität Mainz 

Bis 2024 stellt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) Forscherinnen und Forschern aus Kaiserslautern und Mainz Mittel in Höhe von insgesamt 15,2 Millionen Euro zur Erforschung aktueller Themen zur Verfügung. Wissenschaftsminister Konrad Wolf gratulierte einer Initiative der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) und drei Initiativen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) zu ihren großen Erfolgen bei der Einwerbung von Drittmitteln bei der DFG. 
Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf, (c) MWWK / Tomkowitz

„Unsere Forscherinnen und Forscher leisten hervorragendes in ihrer wissenschaftlichen Arbeit. Das erkennt die DFG durch die Förderung von einer neuen und der Fortsetzung für drei weitere Initiativen an. Ich gratuliere allen daran Beteiligten zu diesen großen Erfolgen“, so Wissenschaftsminister Konrad Wolf. „Die Forschenden arbeiten gemeinsam in Projektteams mit ihren Kolleginnen und Kollegen an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, der Universität des Saarlands, der Westfälische Wilhelms-Universität Münster, der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Technischen Universität München, der RWTH Aachen und der Goethe-Universität Frankfurt. Das zeigt einmal mehr die Attraktivität als Kooperationspartner und die herausragende Forschungsstärke unserer Universitäten in Kaiserslautern und Mainz.“

Mit ihren Förderentscheidungen mache die DFG drei Dinge deutlich: „Erstens werden die beteiligten Forschenden für ihre hohe Leistungsfähigkeit, ihr großes Engagement und die exzellente Qualität ihrer Arbeit ausgezeichnet. Zweitens wird die Forschungsstärke beider Universitäten anerkannt - die Initiativen schärfen deren universitäre Forschungsprofile weiter. Drittens werden so die gezielte Unterstützung der Profilbildung der Hochschulen, deren überregionale Vernetzung und ihre Stärkung in der Grundlagen-  und in der anwendungsnahen Forschung gewürdigt sowie der langfristig erfolgreiche Weg rheinland-pfälzischer Forschungspolitik“, sagte Wolf. 

Eine wichtige Basis für diese Erfolge ist die Forschungsinitiative des Landes. Sie setze auf ein klares Forschungsprofil der Hochschulen und die Entwicklung ihrer strategischen Ziele im Wettbewerb um den herausragenden wissenschaftlichen Nachwuchs, Spitzenforscherinnen und -forscher sowie Fördermittel.

„Die Forschungsinitiative ist weiterhin ein wesentlicher Erfolgskatalysator für unsere Hochschulen. Sie setzt wichtige Impulse für ihre Profilschärfung und -stärkung sowie ihre nationale und internationale Sichtbarkeit. Mit Zielvereinbarungen bis 2023 sind unsere Hochschulen für das neue Jahrzehnt gut aufgestellt. Denn gerade erfolgreiche Grundlagenforschung braucht einen langen Atem und Planungssicherheit. Die Laufzeit bis 2023 trägt beidem Rechnung und eröffnet zudem dem wissenschaftlichen Nachwuchs bessere Entfaltungsmöglichkeiten. In 2020 hat das Land seine Hochschulen allein über die Forschungsinitiative mit 20 Millionen Euro unterstützt“, so der Minister.

Hintergrund

Die DFG ist der wichtigste Drittmittelgeber der rheinland-pfälzischen Universitäten. Ihre Sonderforschungsbereiche (SFB) genießen in der Wissenschaft auf Grund der hohen Qualitätsansprüche höchstes Ansehen. SFB sind auf die Dauer von bis zu zwölf Jahren angelegte Forschungseinrichtungen an Universitäten, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über die Grenzen ihrer jeweiligen Fächer, Institute, Fachbereiche und Fakultäten hinweg im Rahmen eines übergreifenden und wissenschaftlich exzellenten Forschungsprogramms zusammenarbeiten. Sie dienen damit der Struktur- und Profilbildung an den beteiligten Universitäten. In der Programmvariante SFB/Transregio arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus bis zu drei Hochschulen zusammen.

In Rheinland-Pfalz werden gegenwärtig 16 Sonderforschungsbereiche von der DFG gefördert. Die folgenden Initiativen profitieren von der DFG-Förderung: 
Kooperatives Verhalten ist beispielsweise aus der Dynamik von Vogelschwärmen bekannt. Die Beschreibung von Kooperativität in der Quantenmechanik ist jedoch lückenhaft. Der durch die DFG neu geförderte Sonderforschungsbereich „Quantenkooperativität von Licht und Materie (QuCoLiMa)“ untersucht die Kooperativität auf der Quantenebene. Damit will der Verbund langfristig zu einem systematischen Verständnis vom Aufbau räumlicher und zeitlicher Quantenkorrelationen in sogenannten mesoskopischen Systemen beitragen, in denen Licht und Materie sehr starke Wechselbeziehungen haben. Seine Ergebnisse könnten in Zukunft die Nutzung von Quantenkooperativität für Anwendungen in den Bereichen Sensorik, Kommunikation und Quantencomputing ermöglichen. Getragen wird der neue Sonderforschungsbereich von Forschenden der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, der Universität des Saarlands und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Multiple Sklerose (MS) ist eine prototypische Erkrankung des zentralen Nervensystems, bei der Entzündung, Neurodegeneration und Regeneration parallel vorkommen. Die Erkrankung tritt im jungen Erwachsenenalter auf und bedingt eine hohe sozioökonomische Last. Obwohl sich therapeutische Optionen für frühe und entzündliche Formen der Erkrankung in den letzten Jahren verbessert haben ist das Verständnis unzureichend. Bereits seit 2012 widmen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Mainz, Münster und München im Sonderforschungsbereich „Multiple Sklerose“ gemeinsam dem Ziel, diese Krankheit zu verstehen und neue therapeutische Konzepte zu entwickeln. Diese Forschung kann nun bis 2024 fortgesetzt werden.

Auch der Sonderforschungsbereich „Molekulare und zelluläre Mechanismen neuraler Homöostase“, unter maßgeblicher Beteiligung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, kann seine erfolgreiche Arbeit fortsetzen. Forschende der Goethe-Universität Frankfurt untersuchen dort gemeinsam mit ihren Mainzer Kolleginnen und Kollegen die Zusammenhänge, die das Gehirn in die Lage versetzen, einen balancierten Funktionszustand aufrechtzuerhalten. Neue Erkenntnisse sollen dazu beitragen, Krankheitsprozesse im Gehirn zu verstehen. Das könnte den Weg zu neuen Therapien weisen. Denkbar wäre so etwa die Entwicklung neuer pharmazeutischer Präparate, die bei Erkrankungen des menschlichen Gehirns zum Einsatz kommen.

Der Kaiserslauterner Sonderforschungsbereich „Symbolische Werkzeuge in der Mathematik und ihre Anwendungen“ wird ebenfalls für weitere vier Jahre gefördert. Dort widmen sich Forschende der Universitäten in Kaiserslautern, Saarbrücken und Aachen gemeinsam der Entwicklung moderner mathematischer Methoden, um Theorien zu testen, Vermutungen aufzustellen und Beispiele zu finden. Die dort entwickelte Software soll als Open-Source-System allgemein verfügbar gemacht werden.
 

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