„Um die historisch, baugeschichtlich wie auch kulturtouristisch hochrangige Anlage zu erhalten, sind umfangreiche Sicherungs- und Restaurierungsarbeiten unumgänglich, die das Land mit erheblichen finanziellen Mitteln unterstützen wird“, bekräftigte Kulturministerin Doris Ahnen bei einem heutigen Besuch vor Ort. Es sei unstreitig, dass der auf zehn Jahre angelegte Sanierungsplan nur durch die Bündelung von Kräften und Zuwendungsgebern realisiert werden könne. Das Land wolle dazu insgesamt 2,7 Millionen Euro zur Verfügung stellen, der Bund gebe weitere 950.000 Euro dazu.
1.750.000 Euro seien dabei im Haushalt des Landes veranschlagt. Von 2009 bis 2018 könnten daraus jährlich 175.000 Euro abgerufen werden. Weitere 1,9 Millionen Euro erhält die Burg Eltz aus dem Konjunkturprogramm II, die eine Hälfte vom Bund, die andere Hälfte - vorbehaltlich der Zustimmung des Landtages - vom Land. Insgesamt werden der Burg Eltz damit voraussichtlich 3.650.000 Euro an öffentlichen Mitteln zur Verfügung stehen.
„Wir investieren damit nicht nur in ein wichtiges Stück Geschichte und Identität des Landes. Angesichts der Tatsache, dass jährlich mehr als 1.000 Schulklassen sowie zahlreiche VHS-Kurse und andere Bildungsgruppen die Burg Eltz besuchen, kann man mit Fug und Recht auch von einem Ort der Bildung sprechen, der hier erhalten und gefördert wird“, sagte Ministerin Ahnen. „Burg Eltz ist aufgrund ihrer unverfälschten Erhaltung ein gutes Beispiel, an dem die Lebensbedingungen des Adels im Mittelalter und der historische Wandel von der Wehrburg zur Wohnburg wie sonst nirgends nachverfolgt werden können - ein Geschichtsunterricht, wie er unmittelbarer und anschaulicher kaum sein könnte.“ Aus der Errichtungszeit stammende Raumbilder wie der Fahnensaal mit seinem Erker und dem spätgotischen Netzgewölbe, das mit Ranken ausgemalte Schlafgemach oder der Rittersaal mit seinem Wappenfries und der ausdrucksvollen Balkendecke sind in ihrer Dichte und Qualität in Rheinland-Pfalz sonst nicht mehr zu finden.
Nach einer Restaurierung im 19. Jahrhundert und den Wiederaufbauarbeiten nach dem Brand von 1920, die wegen der hereinbrechenden Weltwirtschaftskrise nur unvollständig ausgeführt wurden, ist nun erneut eine grundlegende und eingreifende Instandsetzung notwendig. Das Gewölbe des Fahnensaals ist wegen der auseinanderweichenden Mauern gefährdet, der zierliche Vorbau des Kempenicher Hauses wurde bereits provisorisch abgestützt.
Neben den statischen Reparaturen müssen fast alle Schieferdächer in den nächsten Jahren erneuert werden. In den Dachwerken sind konstruktive Probleme zu beheben und Holzschädlinge zu bekämpfen.
Auf Anregung der Landesdenkmalpflege wurde in den vergangenen Jahren eine umfassende Untersuchung der Schäden durchgeführt und ein Maßnahmenprogramm für die Instandsetzung entwickelt. Die geschätzten Kosten für die gesamte Sanierung belaufen sich auf etwa 5 Millionen Euro.
„Die privaten Eigentümer können trotz ihres großen Einsatzes für die Burg diese Kosten nicht alleine tragen, zumal die Burg nicht privaten Wohnzwecken dient, sondern seit über 100 Jahren Besuchern aus aller Welt offensteht und damit als eine Visitenkarte des Landes gilt. Mit der Förderung nimmt das Land seine Verantwortung für dieses herausragende Kulturdenkmal wahr“, so Ministerin Ahnen.
Neben der finanziellen Unterstützung wird die Maßnahme durch die Generaldirektion kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE), Direktion Landesdenkmalpflege, sowie das Institut für Steinkonservierung fachlich intensiv betreut.