| Mainz - Stadt der Wissenschaft 2011

Allianzen in Bildung, Wissenschaft und Innovation

Im Jahr 2011 trägt mit Mainz zum ersten Mal eine rheinland-pfälzische Stadt den bundesweit ausgelobten Titel „Stadt der Wissenschaft“. In der Vertretung des Landes Rheinland-Pfalz in Berlin stellten Ministerpräsident Kurt Beck und Wissenschaftsministerin Doris Ahnen gemeinsam mit führenden Repräsentantinnen und Repräsentanten der „Mainzer Wissenschaftsallianz“ heute die zahlreichen Projekte im laufenden Jahr in der Landeshauptstadt Mainz vor und diskutierten mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft insbesondere die Impulse, die von regionalen Wissenschaftsnetzen ausgehen und in die gesamte Wissenschaftslandschaft eines Bundeslandes oder einer Großregion ausstrahlen.

„Wissenschaftspolitik ‚made in Rheinland-Pfalz’ kombiniert eine breite Basisförderung von Forschung und Lehre mit der gezielten Unterstützung zukunftsorientierter und innovativer Wissenschaftsprojekte. Wenn es um Bildung und Wissenschaft geht, unternimmt Rheinland-Pfalz auch unter schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen große Kraftanstrengungen“, unterstrich Ministerpräsident Beck. Ohne die gezielten Investitionen der Landesregierung in den Wissenschafts- und Forschungssektor wäre es für Mainz sicher schwieriger gewesen, den Titel „Stadt der Wissenschaft 2011“ zu erringen, sagte Beck. „Mainz ist das beste Beispiel für den Aufbruch, den das Land derzeit auf diesem Sektor erlebt“, so der Ministerpräsident, der drei besonders markante Beispiele nannte: „Es ist uns gelungen, in Mainz das bundesweit erste Helmholtz-Institut an einer Universität anzusiedeln. Mit Hilfe einer 100-Millionen-Euro-Spende der Boehringer Ingelheim Stiftung – und mit erheblichen Landesmitteln – haben wir das neue Institut für Molekulare Biologie (IMB) gegründet, das im März die Arbeit aufnimmt. Das Thrombosezentrum an der Universitätsmedizin Mainz ist in den Kreis von bundesweit acht Integrierten Forschungs- und Behandlungszentren (IFB) aufgenommen worden. Und das alles in einem einzigen Jahr.“

Beck wies darauf hin, dass auch andere Regionen des Landes inzwischen zu herausragenden wissenschaftlichen Zentren geworden seien. Das gelte insbesondere für Kaiserslautern mit seinen international sichtbaren Stärken in der Informatik, der Mathematik und den Ingenieurwissenschaften, aber auch für Trier, wo die Universität ihre anerkannte Expertise in den Geisteswissenschaften kontinuierlich ausbaue und praktisch anwende. So unterstützten die Trierer Wissenschaftler beispielsweise die Deutschen Akademien der Wissenschaften künftig in allen Fragen der digitalen Forschungsinfrastruktur, bei Forschungsmethoden und beim elektronischen Publizieren. Als besonders erfolgreich für die Wissenschafts- und Hochschullandschaft in Rheinland-Pfalz habe sich zudem die Schwerpunktsetzung bei der Umwandlung ehemaliger militärischer Liegenschaften erwiesen. „Aus vielen früheren Militäreinrichtungen sind echte Bildungsstandorte geworden. Das gilt insbesondere für Birkenfeld, Zweibrücken und Pirmasens, aber auch für Worms, Trier und Koblenz. Davon gehen starke Impulse gerade auch für die regionale Wirtschaftsentwicklung aus“, sagte Beck.

Gemeinsam mit Wissenschaftsministerin Doris Ahnen hob der Ministerpräsident am Beispiel der „Stadt der Wissenschaft 2011“ die herausragende Bedeutung der Vernetzung von Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen für eine hohe und nachhaltige Dynamik in der Weiterentwicklung dieses Sektors hervor. Optimal sei es, wenn die regionalen Akteure aus Bildung, Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Stadtentwicklung zusammenrückten und neue Kooperationsmöglichkeiten entwickelten, wie dies in Mainz jetzt in besonderem Maße umgesetzt werde. „Die ‚Stadt der Wissenschaft 2011’ zeigt auf anschauliche Weise, welche Kraft von diesen innovativen Verbünden ausgeht und wie es gleichzeitig gelingt, große Teile der Bevölkerung auf diesem Weg mitzunehmen“, unterstrich Ministerin Ahnen. Rheinland-Pfalz habe mit solchen Vernetzungslösungen nicht nur bei der „Mainzer Wissenschaftsallianz“ gute Erfahrungen gemacht. Auch die „Science Alliance“ in Kaiserslautern, bei der sich die Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen unter einer gemeinsamen Dachmarke zusammengeschlossen haben, zeige den Erfolg solcher Konzepte.

„Den Wissenschaftsallianzen gelingt es, durch strategische Abstimmung und Bündelung ihrer Maßnahmen die Vielfalt, Dichte und das hervorragende Niveau wissensbasierter Einrichtungen ihres jeweiligen Standorts über die Region hinaus national und international sichtbar zu machen“, bestätigt der Sprecher der Mainzer Wissenschaftsallianz und Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch. „Diese Kooperationen sind als Standort- und Wettbewerbsfaktor sowie als Impulsgeber für die gesellschaftliche Entwicklung ein Motor für Innovation und damit die Zukunftsfähigkeit eines Landes.“

Dass Wissenschaft mehr ist, als Labore, Bücher und Hörsäle wird in der „Stadt der Wissenschaft 2011“ unter anderem durch die „Spektrale 2011“ illustriert. Dahinter verbergen sich eigens geschaffene Kunstinstallationen, die Mitte Juli in Mainz präsentiert werden. Einen Vorgeschmack erlebten die Gäste in der rheinland-pfälzischen Landesvertretung in Berlin. Die außergewöhnlichen Kombinationen von Farbe, Musik und Wissenschaft hat Prof. Peter Kiefer von der Mainzer Hochschule für Musik arrangiert.

Mehr Informationen zur „Stadt der Wissenschaft 2011“ im Internet unter: www.emz2.de und unter: www.stadt-der-wissenschaft.de.


Hintergrundinformationen zur Stadt der Wissenschaft 2011, Mainz:

Rund 36.000 Studierende machen die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz zu einer der zehn größten in Deutschland. Weitere 5.000 Studierende sind an den beiden Fachhochschulen in der Landeshauptstadt eingeschrieben. In Mainz studieren insgesamt mehr als 5.000 ausländische Studentinnen und Studenten aus über 120 Nationen.

International renommiert sind auch die beiden Max-Planck-Institute für Chemie und für Polymerforschung, das Helmholtz-Institut Mainz, die Akademie der Wissenschaften und der Literatur, das Institut für Europäische Geschichte (IEG) und das Institut für Mikrotechnik Mainz (IMM) sowie das Römisch-Germanische Zentralmuseum, das Mitglied der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL) ist.

Hohe Forschungs- und Entwicklungskompetenz konzentriert sich bei Unternehmen wie der Schott AG und Boehringer Ingelheim. Mit annähernd 4.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sind all diese Forschungsstätten in der "Mainzer Wissenschaftsallianz" vernetzt und bilden das Fundament für die „Stadt der Wissenschaft 2011“.

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