Reitmeier leitete das Pfalztheater seit der Spielzeit 2002/2003. Zu seinen wichtigsten Regiearbeiten dort zählen u.a. Ibsens „Peer Gynt“, das Musical „Nostradamus“ ebenso wie Wagners Frühwerk „Die Feen“ und Goethes „Faust“. Auch provokante Stücke wie etwa „Das Liebeskonzil“ von Oskar Panizza und „Seitenwechsel“ von Chris Chibnall brachte er auf die Bühne. Zuweilen habe der Intendant das Pfalztheater auch an den „Rand seiner technischen und künstlerischen Möglichkeiten“ gebracht, so Ahnen. Dies aber mit Erfolg: Gerade durch die Inszenierung vergessener Opern wie „Das Wunder der Heliane“ von Erich Wolfgang Korngold machte das Theater weit über Kaiserslautern hinaus auf sich aufmerksam. Es folgten zahlreiche Einladungen, etwa zu einer Kooperation mit den Bregenzer Festspielen.
Reitmeier wurde 1962 im bayerischen Kötzting geboren. Er arbeitete zunächst als freiberuflicher Regisseur bundesweit an verschiedenen Theatern und Freilichtbühnen. Unter seiner Regie entstanden Inszenierungen in allen Sparten des Musik- und Sprechtheaters. Zwischen 1996 und 2002 leitete er als Intendant das Südostbayerische Städtetheater. In seiner Zeit am Pfalztheater übernahm er auch die Intendanz der Kreuzgangspiele Feuchtwangen (2006 – 2008). Für seine künstlerische Arbeit erhielt Reitmeier zahlreiche Preise. Ein weiterer ist am Sonntag hinzugekommen: Im Rahmen seiner Verabschiedung verlieh ihm die „Stiftung Freunde und Förderer des Pfalztheaters“ den Spittelmüllerpreis.
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Kultur/Verabschiedung
Doris Ahnen dankt langjährigem Intendanten des Pfalztheaters, Johannes Reitmeier
Mit einer Gala hat das Pfalztheater Kaiserslautern heute seinen langjährigen Intendanten verabschiedet. Johannes Reitmeier wird mit Beginn der nächsten Spielzeit die Intendanz des Tiroler Landestheaters in Innsbruck übernehmen. „Mit Ihrem schelmenhaften Witz, Ironie und ungekünstelter Offenheit haben Sie die Herzen der Theatergemeinde erobert, was sich auch an steigenden Besucherzahlen ablesen lässt“, sagte die rheinland-pfälzische Kulturministerin Doris Ahnen im Rahmen des Festaktes, zu dem das Pfalztheater in sein Großes Haus geladen hatte. Die Ministerin fügte hinzu: „Ihnen und Ihrem Ensemble ist es gelungen, dem Pfalztheater ein eindrucksvolles Profil zu verleihen, das auch überregional wahrgenommen wird. Jeder, der Theater kennt, weiß, wie viel Einsatz dies erfordert. Dafür danke ich Ihnen herzlich.“
