Gemeinsam mit den Autoren, Prof. Dr. Christian Schrapper (Universität Koblenz-Landau) und Prof. Dr. Franz Hamburger (Johannes Gutenberg-Universität Mainz) sowie mit Dr. Magdalena Joos (Universität Trier), die den dritten Co-Autor Prof. Dr. Michael-Sebastian Honig vertrat, stellten Bildungs- und Jugendministerin Doris Ahnen sowie der Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen, Christoph Habermann, heute die wesentlichen Ergebnisse des rund 600 Seiten starken Berichts vor. Die Wissenschaftler hielten dabei fest, dass auf Grund der aktuellen Datenlage „lediglich eine erste Annäherung“ an verbindliche Empfehlungen möglich sei. Doris Ahnen und Christoph Habermann unterstrichen, aus demselben Grund sei vor allem bei einer regionalisierten Auswertung der ausgewählten Parameter und der daraus abgeleiteten Indikatoren noch große Vorsicht angezeigt.
„Interessant für kinder- und jugendpolitische Entscheidungen ist bei dem jetzt vorliegenden ,Pilotbericht’ vor allem, dass er die unterschiedlichsten Einflüsse für ein gelingendes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen berücksichtigt und sie zu einander in Beziehung zu setzen versucht. Diese Gesamtkonzeption ist für Deutschland ein neuer Ansatz“, hielt die Bildungs- und Jugendministerin fest. Insgesamt könne sich die Landesregierung durch die Ergebnisse des Berichts in ihrem kinder-, jugend- und familienpolitischen Handeln bestätigt sehen. Der Bericht lege nahe, dass vor allem Vorhaben wie der Ausbau der frühkindlichen Bildungsangebote durch das Landesprogramm „Zukunftschance Kinder – Bildung von Anfang an“, die flächendeckende landesweite Sprachförderung vor der Einschulung, der stetige Ausbau von Ganztagsschulen und Schulsozialarbeit oder die verstärkte Öffnung von Schulen für Kooperationen mit außerschulischen Partnern intensiviert und engagiert weiter vorangetrieben werden sollten.
Auch Christoph Habermann, Staatssekretär im Familienministerium, begrüßte den ersten Kinder- und Jugendbericht als wichtigen Beitrag für die Kinder-, Jugend- und Familienpolitik in Rheinland-Pfalz. „Der Bericht gibt einen guten Überblick über die vielen Initiativen zur Förderung von Kindergesundheit, zum Schutz von Kindeswohl und zur Verbesserung der beruflichen Ausbildung von Jugendlichen, um nur drei Aspekte zu benennen.“ Habermann verwies darauf, dass mit dem Landesgesetz zum Schutz von Kindeswohl und Kindergesundheit kein Kontrollinstrument für Eltern geschaffen wurde, sondern der Ausbau von frühen Hilfen gestärkt und die Zusammenarbeit zwischen Gesundheitswesen und Jugendhilfe gefördert wird. Abschließend verwies der Staatssekretär auf den für Juni 2010 geplanten Bericht zu den „Hilfen zur Erziehung“, der detailliert die Aufgaben und Aktivitäten von Jugendämtern und Land beschreibt, wie das Kindeswohl am besten gefördert werden kann.
Der Bericht wird nun dem Landtag und dem Landesjugendhilfeausschuss zur weiteren Diskussion vorgelegt. Um für kommende Kinder- und Jugendberichte noch präzisere und aussagekräftigere Datengrundlagen zu bekommen, schlug Ministerin Ahnen den am ersten Bericht beteiligten Hochschulen vor, einen „Wissenschafts-Praxis-Dialog“ mit den öffentlichen und mit den freien Trägern der Kinder- und Jugendarbeit aufzunehmen.
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