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EU fördert Festung Ehrenbreitstein mit 1,3 Millionen Euro – Land kofinanziert in gleicher Höhe

Für den Ausbau der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz stehen zweckgebundene Mittel von insgesamt 2,6 Millionen Euro zur Verfügung. Das kündigte Doris Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, heute in Mainz an. Die Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) hat aus dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) 1,3 Millionen Euro für den Ausbau der touristischen Infrastrukturmaßnahmen auf der Festung bewilligt bekommen. Das Land Rheinland-Pfalz fördert die Projekte durch Zuwendungen aus dem Kultur- und dem Wirtschaftsministerium ebenfalls mit 1,3 Millionen Euro.

„Die Fördergelder werden im Zuge der touristischen Aufwertung der Festung Ehrenbreitstein zur BUGA 2011 für die Errichtung von drei zusätzlichen kulturtouristischen Einrichtungen eingesetzt: der festungsgeschichtliche Rundweg ‚Kelten, Fürsten, Kanoniere’, die Multimediapräsentation ‚Mit dem Fahrstuhl in die Geschichte – 3000 Jahre Festung’ und die Präsentation ‚Erlebnis Wein und Weingenuss’. Die Besucherinnen und Besucher erwartet ab 2011 damit ein deutlich erweitertes kulturtouristisches Angebot aus Information, Unterhaltung und Gastronomie“, sagt Kulturministerin Ahnen.

Durch die Investitionen werden erstmals Bereiche der Festung für die Besucher geöffnet, die bisher nicht zugänglich waren, so Ahnen. Der kulturtouristische Rundweg „Kelten, Fürsten, Kanoniere“ verbindet Gebäudeteile und macht das Innere sowie die Geschichte des bedeutenden Baudenkmals erlebbar. Zentrale Themen des Rundwegs sind die Entwicklung der Festung von einer keltischen Fliehburg über die römische Militärstation, die mittelalterliche Burg und barocke Festung und Residenz bis hin zur preußischen Festung des 19. Jahrhunderts sowie Leben und Alltag der Soldaten und Mannschaften. Der Einsatz von Medienstationen und die Einrichtung einer „lebendigen“ Büchsenmacherei soll die Präsentation in hohem Maße interaktiv und anschaulich machen.
An den kulturtouristischen Rundweg wird sich im Bereich der „Langen Linie“ die Präsentation „Wein und Weingenuss“, die auch eine Vino- und Aquathek beinhaltet, anschließen. Dieses Projekt wird vom Wirtschaftsministerium mit rund 306.000 Euro gefördert. Zur BUGA 2011 wird das „Haus des Weines“ zunächst als Präsentations- und Informationsforum rund um den Tourismus in Rheinland-Pfalz genutzt. Es entsteht in Kooperation mit der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH und dem Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau eine interaktive Welt rund um die Themen Wandern, Radwandern, Wein und Gesundheit – den vier Säulen der rheinland-pfälzischen Tourismusstrategie 2015.

Im Anschluss an die BUGA wird eine Präsentationseinheit zur Geschichte des Weinbaus mit den sechs großen Weinanbaugebieten und der Mineralwasserwirtschaft in Rheinland-Pfalz das Informationsangebot ergänzen. „Hier können sich die Besucher nicht nur über die Weinregionen und ihre Produkte, sondern auch die Vielfalt der Mineralwässer im Land informieren“, so Staatssekretär Prof. Dr. Siegfried Englert vom Wirtschaftsministerium.

Die Multimediapräsentation „Mit dem Fahrstuhl in die Geschichte – 3000 Jahre Festung“ will sprichwörtlich Steine zum Leben erwecken. Die Ausgrabung im Bereich der großen Traverse/Kuppelsäle, die den Nachweis einer kontinuierlichen Besiedlung und Befestigung des Ehrenbreitsteins seit über 3000 Jahren erbrachten, dienen als Projektionsfläche für eine multimediale Installation zur Geschichte der Festung und ihrer Vorläufer.

 

Die Abkürzung EFRE steht für „Europäischer Fond für regionale Entwicklung“. Aufgabe des Fonds ist es, einen Beitrag zum Ausgleich der wichtigsten regionalen Ungleichgewichte in der Gemeinschaft zu leisten. Die Mittel werden für Investitionen zur Schaffung und Erhaltung dauerhafter Arbeitsplatze eingesetzt, zur Verbesserung der Infrastruktur und für Maßnahmen zur Unterstützung der regionalen und lokalen Entwicklung. Rheinland-Pfalz erhält in der neuen Förderperiode bis 2013 für das Programm „Wachstum durch Innovation“ insgesamt 217,6 Mio. Euro.

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