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Forschungscluster eröffnet neue Wege in der Krebstherapie

„Die Bedeutung neuer Therapiekonzepte, die sich ganz direkt auf einzelne Patientinnen und Patienten konzentrieren, wird künftig in der Medizin weiter wachsen. Die Rhein-Main-Region hat dabei gute Chancen, sich als leistungsstarker Biotechnologie-Standort zu etablieren und zur international führenden Schmiede für die individualisierte Medizin zu entwickeln“. Das unterstrich Wissenschaftsministerin Doris Ahnen anlässlich der ersten Konferenz des Clusters für individualisierte Immunintervention (CI3) heute in Mainz. Die Idee, dass Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam neue Wege bei der Entwicklung maßgeschneiderter Behandlungskonzepte gehen, sei bestechend. Daher unterstütze das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur diese Vernetzung und den Aufbau professioneller Managementstrukturen über den im Juli gegründeten Verein CI3 e.V. mit einer Förderung von 687.000 Euro.

Zu dem Cluster für individualisierte Immunintervention zählen beispielsweise Akteurinnen und Akteure der Universitäten Mainz und Frankfurt und ihrer jeweiligen Universitätsmedizin, Expertinnen und Experten der Universität Darmstadt sowie das Institut für Translationale Onkologie (TRON) in Mainz und namhafte Pharmaunternehmen sowie innovative Biotech-Start Ups wie Abbott, Boehringer Ingelheim, Fresenius Kabi, Merck Serono, IKFE, ProteoSys, Ganymed Pharmaceuticals und BioNTech.

Die erste Vorsitzende von CI3 e.V., Dr. med. Özlem Türeci, erklärte, Hauptziel des Clusters sei es, neue, an die einzelnen Patientinnen und Patienten angepasste Medikamente wie beispielsweise Antikörper oder Impfstoffe zu erforschen und zu entwickeln. Mit ihnen sollten Tumorleiden, Autoimmunerkrankungen und Infektionen künftig besser, schneller und schonender geheilt werden. Aufgrund der wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedeutung, die das Thema nicht nur für die Region sondern auch darüber hinaus besitze, werde der Cluster CI3 an der dritten Runde des Spitzenclusterwettbewerbs teilnehmen, den das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausrichtet.

Die Aktivitäten des 2009 gebildeten Clusters seien ein weiterer Beweis für die hohe Dynamik in der Forschungslandschaft, die derzeit landesweit herrsche, unterstrich Wissenschaftsministerin Ahnen. Sie verwies beispielhaft auf die Ansiedelung des bundesweit ersten Helmholtz-Instituts an einer Universität in Mainz, den bundesweiten Erfolg des IT-Softwareclusters in Kaiserslautern, die Aufnahme des Thrombosezentrums an der Universitätsmedizin Mainz in den Kreis von bundesweit acht Integrierten Forschungs- und Behandlungszentren (IFB) sowie auf den durch die Unterstützung der Boehringer Ingelheim Stiftung ermöglichten Aufbau des Instituts für Molekulare Biologie in Mainz, die alle innerhalb des letzten Jahres erfolgten.

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