| Welt-Aids-Tag 2022

Gesundheitsminister Clemens Hoch: Aufklärungsarbeit gegen Diskriminierung und Stigmatisierung fortsetzen

Seit nunmehr 34 Jahren findet alljährlich am 1. Dezember der Welt-Aids-Tag statt. Dieser immer wiederkehrende Tag setzt ein Zeichen gegen Ausgrenzung und Vorurteile und ist zugleich Gedenktag für alle, die an den Folgen von HIV und Aids verstorben sind.

„Obwohl der medizinische Fortschritt Betroffenen bei rechtzeitiger Therapie und Diagnose ein normales Leben ermöglicht, gibt es auch heutzutage und hierzulande noch immer viele Ängste und Unsicherheiten im Umgang mit HIV-Betroffenen. Diese erfahren oft Diskriminierung und Stigmatisierung, was oft mehr belastet als die Erkrankung selbst. Um das zu ändern, braucht es neben einem offiziellen Gedenktag wie heute auch immer wieder Aufklärungsarbeit“, sagte Gesundheitsminister Clemens Hoch anlässlich des diesjährigen Welt-Aids-Tages. Diese Präventionsarbeit habe auch zukünftig einen hohen Stellenwert bei der Bekämpfung von HIV/AIDS und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen. Die Präventionsarbeit sei in Rheinland-Pfalz Dank eines gut funktionierenden Netzes von AIDS-Beratungsstellen, Gesundheitsämtern, Schwerpunktambulanzen und Kliniken zur Betreuung und Versorgung der betroffenen Menschen und ihrer Angehörigen sehr gut aufgestellt.

Dieses Jahr steht der Welt-Aids-Tag international unter dem Motto „Equalize", zu Deutsch etwa „Ungleichheiten beenden“. Es soll daran erinnern, dass soziale Ungleichheiten die HIV-Epidemie befeuern, weil sozial benachteiligte Menschen einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind und sie oft nicht ausreichend aufgeklärt sind, was Übertragungswege, die HIV-Infektion, die AIDS-Erkrankung selbst und v.a. deren Behandlung betrifft. Unter einer sog. antiretroviralen Behandlung verlaufen 96 Prozent der Therapien erfolgreich, d.h. diese Menschen können ein nahezu normales Leben führen, denn eine Infektion mit dem HI-Virus führt so nicht mehr zum Ausbruch der schweren Immunerkrankung AIDS.

Nach den aktuellsten Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) lebten bis Ende 2021 etwa 90.800 Menschen mit HIV/AIDS in Deutschland, davon etwa 2.360 in Rheinland-Pfalz. Im Vergleich zum Vorjahr ist die geschätzte Anzahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland und auch in Rheinland-Pfalz somit leicht gesunken. Für Deutschland schätzt das RKI die Anzahl der Neuinfektionen für 2021 auf 1.800, und damit nach aktualisierter Schätzung gleichbleibend zum Vorjahr. In Rheinland-Pfalz infizierten sich 2021 laut Schätzungen des RKI 60 Menschen neu mit dem HI-Virus, in 2020 waren es 65. Weltweit leben aktuell rund 38 Millionen Menschen mit HIV. Bei weitem nicht alle haben Zugang zu den Medikamenten, die ihr Leben retten können.

„Dieser weiterhin rückläufige Trend der HIV-Neuinfektionen auf Bundes- und Landesebene ist sehr erfreulich und zeigt, dass die besser werdende medizinische Versorgung und unsere Präventionsarbeit Erfolg verspricht“, stellte der Minister dar. Insbesondere der Austausch mit Jugendlichen über HIV/AIDS und andere sexuell übertragbare Erkrankungen in der Präventionsarbeit bleibe ein zentrales Thema. „Ich bin sehr dankbar, dass wir in Rheinland-Pfalz ein so engagiertes Netz von Institutionen an unserer Seite wissen, die diese wertvolle Arbeit leisten“, so Hoch. Über das ganze Jahr kommen AIDS-Fachkräfte aus den Gesundheitsämtern oder AIDS-Beratungsstellen in weiterführende und berufsbildende Schulen und veranstalten Workshops mit Schülerinnen und Schülern. Zudem finde jedes Jahr im November eine landesweit konzertierte Veranstaltungswoche, die sog. Schulpräventionswoche zu HIV/AIDS und anderen sexuell übertragbaren Infektionen, statt. Hier werde sehr gute Präventionsarbeit geleistet, die von der Landeszentrale für Gesundheitsförderung Rheinland-Pfalz organisiert wird. Die AIDS-Fachkräfte informieren Schülerinnen und Schüler darüber, wie sie im Bereich Sexualität ihre Gesundheit schützen und erhalten können, nehmen Ängste und vermitteln Handlungskompetenzen.

In Rheinland-Pfalz besteht für alle Menschen das Angebot, einen anonymen Test auf eine HIV-Infektion durchführen zu lassen. In allen AIDS-Beratungsstellen der Gesundheitsämter wird eine eingehende Beratung und Blutentnahme angeboten. Der HIV-Test erfolgt kostenlos durch das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz.

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