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Gesundheitsminister Clemens Hoch: Organspende muss noch intensiver beworben werden

Für das Jahr 2022 verzeichnet die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) einen Rückgang der Zahl der Organspender um 6,9 Prozent. Dieser Trend ist auch in Rheinland-Pfalz erkennbar: Waren es 2020 noch 168 organspendebezogene Kontakte im Land, so sank die Zahl laut Informationen der DSO 2021 auf 160 und im vergangenen Jahr 2022 auf 127.

„Das ist keine gute Entwicklung und die Zahlen zeigen uns, dass wir noch einmal intensiver für die Organspende werben müssen. Es ist wichtig, sich umfassend über Organspende zu informieren und eine persönliche Entscheidung zu treffen. Auch ich habe einen Organspendeausweis. Damit habe ich Klarheit für meine Angehörigen und behandelnde Ärztinnen und Ärzte geschaffen. Ich appelliere an alle: Nutzen auch Sie die Gelegenheit, führen Sie Gespräche, stellen Sie Ihre Fragen und treffen Sie Ihre ganz persönliche Entscheidung. Im Falle eines Falles können Sie mit einem Organspendeausweis Leben retten“, sagte Gesundheitsminister Clemens Hoch.

Eine ausdrückliche Zustimmung zur Organspende sei die rechtlichen Voraussetzung, damit bei einem Verstorbenen Organe entnommen werden dürften. In den meisten Fällen seien es jedoch die Angehörigen, die darüber entscheiden, entweder nach dem mutmaßlichen Willen des Verstorbenen oder nach ihren eigenen Wertvorstellungen. Im Jahr 2021 basierte die Entscheidung zur Organspende nur zu 17 Prozent auf einer schriftlichen Willensbekundung des Verstorbenen. „In Deutschland gilt seit 2012 die Entscheidungslösung, nach der ohne Zustimmung der betreffenden Person zu Lebzeiten eine Organentnahme nicht zulässig ist. Es ist es wert und an der Zeit, weiterhin für die sogenannte Widerspruchslösung zu werben. Wären Organentnahmen grundsätzlich immer möglich, es sei denn Patientinnen und Patienten widersprechen ausdrücklich der Spende, so hätten mehr Menschen die Chance, auch tatsächlich ein lebensnotwendiges Organ zu erhalten. Bis dahin werben wir eindringlich, sich für die Organspende zu entscheiden“, so der Minister.

In einem ersten Schritt wollen Clemens Hoch und die DSO jetzt mit Vertreterinnen und Vertretern der medizinischen Vorstände und Transplantationsbeauftragten von Krankenhäusern die aktuelle Lage evaluieren und gemeinsam Unterstützungsmaß-nahmen identifizieren. „Dieser negative Trend muss Ansporn an uns alle sein, in Sachen Organspende noch eine große Schippe drauflegen. Der Trend muss umgekehrt werden“, sagte Minister Hoch.

Weitere Informationen – auch zu der Statistik – finden Sie unter www.dso.de <http://www.dso.de> .

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