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Grünes Licht für Hochschulprogramme - Rheinland-Pfalz profitiert durch gute Studienanfängerquote

Endlich ist der Knoten geplatzt. Die rheinland-pfälzische Wissenschaftsministerin Doris Ahnen, die gleichzeitig bildungspolitische Sprecherin der SPD-regierten Länder ist, zeigte sich sehr erleichtert über die Einigung, die die Regierungschefs der Länder und Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Fortführung von Hochschulpakt, Pakt für Forschung und Innovation und der Exzellenzinitiative heute in Berlin erzielt haben. „Damit haben wir grünes Licht und bisherige Absichtserklärungen sind deutlichen Zusagen gewichen. Diese Planungssicherheit ist wichtig für die weitere Entwicklung der bundesdeutschen Hochschul- und Wissenschaftslandschaft“, betonte Wissenschaftsministerin Ahnen.

Von den Beschlüssen profitiere Rheinland-Pfalz in besonderer Weise. Was den Hochschulpakt betreffe, habe Rheinland-Pfalz in den ersten beiden Jahren 2007 und 2008 seine Verpflichtungen weit übererfüllt und 4.156 neue Studienanfängerinnen und Studienanfänger zusätzlich aufgenommen. Damit sei Rheinland-Pfalz eines der wenigen westdeutschen Flächenländer, das seine Ziele aus dem ersten Hochschulpakt bislang erreicht habe. Alleine bis zum Jahre 2010 werde Rheinland-Pfalz 26 Millionen Euro aus Bundesmitteln erhalten und ebenso viele Landesmittel beisteuern, so Ministerin Ahnen. In der zweiten Programmphase des Hochschulpakts mit einer Laufzeit von 2011 bis 2015 sollen bundesweit 275.000 zusätzliche Studienanfängerinnen und Studienanfänger aufgenommen werden. „Prognosen gehen davon aus, dass allein in Rheinland-Pfalz in diesem Zeitraum bis zu 20.000 zusätzliche Studierende ihr Studium aufnehmen. Dafür würden die rheinland-pfälzischen Hochschulen rund 200 Millionen Euro Bundesmittel erhalten“, sagte Ministerin Ahnen. Angesichts geburtenstarker Abiturjahrgänge einerseits und einem drohenden Fachkräftemangel andererseits müssten Politik und Hochschulen die Chance nutzen, möglichst viele junge Menschen hochqualifiziert auszubilden.

Einen ebenfalls positiven Effekt hat die Fortführung des Pakts für Forschung und Innovation. Hier verpflichten sich Bund und Länder, die gemeinsamen Zuwendungen an Wissenschafts- und Forschungsorganisationen wie etwa der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der Fraunhofer Gesellschaft, der Helmholtz Gemeinschaft, der Max-Planck-Gesellschaft und der Leibnitz Gemeinschaft ab 2011 um 5% (bislang 3%) jährlich zu erhöhen. Aus der gemeinsamen Forschungsförderung sind 2008 rund 110 Millionen Euro nach Rheinland-Pfalz geflossen. „Die Aufstockung des Pakts für Forschung und Innovation liegt im direkten Interesse der starken Forschungsinstitute in Rheinland-Pfalz wie etwa den Max-Planck-Instituten für Chemie, Polymerforschung und Softwaresysteme in Mainz und Kaiserslautern oder den in Kaiserslautern ansässigen Fraunhofer-Instituten für experimentelles Software-Engineering, Techno- und Wirtschaftsmathematik oder Physikalische Messtechnik“, so Wissenschaftsministerin Ahnen. Nicht zuletzt würden dadurch auch hochqualifizierte Arbeitsplätze im Wissenschaftssystem gesichert und ausgebaut werden.

Mit der Förderung universitärer Spitzenforschung im Rahmen der Exzellenzinitiative sollen Leuchttürme der Wissenschaft in Deutschland entstehen, die auch international strahlen. „Unsere Hochschulen sind gut vorbereitet auf die zweite Runde der Exzellenzinitiative in 2012 insbesondere durch eine intensive Stärkung der Forschungsprofile im Rahmen der Forschungsinitiative des Landes. Die Landesregierung stellt den Universitäten in Rheinland-Pfalz im Rahmen der Forschungsinitiative von Juni 2008 bis Dezember 2011 zusätzlich zur Grundfinanzierung insgesamt über 64 Mio. Euro zur Verfügung. Durch Stärkung der Autonomie, gezielte Profilbildung und die Förderung der Spitzenforschung wird die Wettbewerbsfähigkeit der Universitäten national wie international gezielt ausgebaut“, sagte Ministerin Ahnen. Von gar nicht zu überschätzender Bedeutung sei hierbei auch die Bereitschaft der Boehringer Ingelheim Stiftung, 100 Millionen Euro in den nächsten 10 Jahren in ein Exzellenzzentrum für Lebenswissenschaften am Standort Mainz zu investieren.

„Rheinland-Pfalz hat von Anfang an die Fortführung der drei Hochschulprogramme auf allen Ebenen unterstützt. Ich bin sehr froh, dass die Hochschulen und Wissenschaftseinrichtung nun endlich Planungssicherheit für die nächsten Jahre haben. Gerade in konjunkturell schwierigen Zeiten ist dieses klare Signal besonders wichtig“, betonte Wissenschaftsministerin Doris Ahnen.

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