Es sei festzustellen, dass es eine ganze Reihe von Schulen mit einer Option für den Start als Realschule plus gebe, die die Mindestanforderungen sogar deutlich übertroffen hätten, hielt Doris Ahnen fest. Zur Einlösung einer Option sind nach den schulgesetzlichen Vorgaben in der Regel 51 Anmeldungen für die fünfte Klassenstufe nötig. Unter den Schulen, die die Messzahl übertroffen hätten, befänden sich sowohl Schulen, die durch das Zusammengehen von bisherigen Haupt- und Realschulen oder von zwei Hauptschulen entstehen sollten als auch Schulen, die aus einer Haupt- oder einer Realschule heraus zur Realschule plus werden sollten. Mit fünf Schulträgern führe die Schulaufsicht wegen bislang niedriger Anmeldezahlen noch Gespräche. Dies betreffe insbesondere Standorte, an denen mehrere Realschulen plus zum Schuljahr 2010/2011 an den Start gehen sollten und sich die Schülerströme anders verteilt hätten, als dies von den Schulträgern bei der Antragstellung erwartet worden sei. Vor diesem Hintergrund könne es sinnvoll sein, dass einzelne Schulträger ihre bisherigen Planungen und Antragsstellungen nochmals überdenken.
Nach den von der Schulaufsicht gesammelten Anmeldungen können im Schulaufsichtsbezirk Trier alle dort erteilten Optionen eingelöst werden. Die 11 diesem Schulaufsichtsbezirk geplanten Realschulen plus entstehen ausnahmslos durch Zusammenschlüsse bisheriger Haupt- und Realschulen.
Im Schulaufsichtsbezirk Koblenz, in dem 17 Anträge gestellt wurden, ist die Situation fast vergleichbar. An zwei Standorten, an denen Realschulen plus aus einer Hauptschule heraus entwickelt werden sollen, wird die Schulaufsicht mit den Schulträgern Kontakt aufnehmen, in einer Kommune soll die ursprüngliche Planung und Antragstellung, die mehrere Realschulen plus in einer Kommune vorsah, überarbeitet werden.
Am breitesten gestreut ist die Resonanz auf neu geplante Realschulen plus im Schulaufsichtsbezirk Neustadt, in dem 28 Optionen erteilt worden waren. Hier gibt es einerseits Optionsschulen, die die geforderte Mindestanmeldezahl um mehr als das Doppelte - in einem Fall sogar um ein Mehrfaches - übertreffen. Andererseits gibt es auch sieben Optionen, bei denen auf Wunsch der jeweiligen Schulträger möglichst viele Schulen in einer Kommune erhalten werden sollten und sich die Schülerströme anders verteilt haben als von den Schulträgern erwartet. In diesen Fällen nehme die Schulaufsicht nun Gespräche mit den Schulträgern auf, um die Zahl der in den jeweiligen Kommunen noch nicht fest an weiterführenden Schulen angemeldeten Kinder zu erheben und um danach gegebenenfalls weitergehende Zusammenlegungen von bisher eigenständigen Schulen mit den Schulträgern zu erörtern.
„Alles in allem zeigen die derzeit vorliegenden Anmeldezahlen für weiterführende Schulen, dass die neue Schulform der Realschule plus gut angenommen wird, und dass der vereinzelt beschworene Run auf das Gymnasium nicht stattfindet. Dass bei der grundlegenden Schulstrukturreform in Einzelfällen auch im laufenden Prozess Planungen verändert werden müssen, ist allerdings nichts Außergewöhnliches“, bilanzierte Bildungsministerin Ahnen.