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Herausragende Weiterbildungsprojekte ausgezeichnet

„Weiterbildung ist Zukunft, weil sie Menschen befähigt, nicht nur ihr vorhandenes Wissen zu aktualisieren sondern auch neue Kompetenzen zu erwerben. Damit ist sie eine wesentliche Voraussetzung zur Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen und insgesamt gesehen zur Zukunftssicherung unserer Gesellschaft.“ Das unterstrich der Staatssekretär im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, Michael Ebling, der bei der Verleihung des Weiterbildungspreises 2010 im Rahmen einer Festveranstaltung im Südwestrundfunk in Mainz Ministerin Doris Ahnen vertrat. Mit dem Weiterbildungspreis 2010 unter dem Motto „Weiterbildung ist Zukunft“ zeichneten die Landesregierung und der Landesbeirat für Weiterbildung Rheinland-Pfalz e.V. fünf herausragende Projekte verschiedenster Träger mit Sitz in Landau, Mainz, Pirmasens, Trier und Westerburg aus.

Der heute ebenfalls verliehene Stiftungspreis MedienKompetenz Forum Südwest ging in diesem Jahr an das Projekt "Medien in Kindertagesstätten – der Medienkoffer für die praktische Medienarbeit vor Ort“, das die Kreisvolkshochschule Mainz-Bingen in Zusammenarbeit mit Medienpädagoginnen und Medienpädagogen an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz umsetzt. Das Projekt soll pädagogische Fachkräfte und Kinder an eine kreative Mediennutzung heranführen und zugleich Studierenden der Mainzer Universität angeleitete Praxiseinblicke ermöglichen.

Mit dem Weiterbildungspreis Rheinland-Pfalz und dem Stiftungspreis MedienKompetenz Forum Südwest sollen alle zwei Jahre herausragende Projekte der Weiterbildung stärker ins Licht der Öffentlichkeit gerückt werden. Die Auswahl der Preisträger obliegt einer Jury, in der die Wissenschaft, die betriebliche Weiterbildung, das Ehrenamt und die Lehrenden in der Weiterbildung, die Medien sowie der Landesbeirat für Weiterbildung vertreten sind. Die Auszeichnungen sind mit einem Preisgeld von jeweils 1.500 Euro verbunden.

Der Vorsitzende des Landesbeirats für Weiterbildung, Thomas Sartingen, hob die große Vielfalt der gewürdigten Projekte hervor: „Ich freue mich, dass wir in diesem Jahr Projekte aus ganz unterschiedlichen Bereichen der Weiterbildung auszeichnen können. Dies zeigt einmal mehr, wie facettenreich und zukunftsorientiert die Weiterbildung in Rheinland-Pfalz aufgestellt ist.“

Den Ausbau dieses Angebots unterstütze das Land als verlässlicher Partner der Weiterbildungsträger mit erheblichen finanziellen Mitteln, betonte Staatssekretär Ebling in der Festansprache. So sei die Summe der jährlichen Fördermittel seit 2004 um 400.000 Euro auf mehr als 8,2 Millionen Euro angehoben worden, allein in den letzten beiden Jahren sei die Unterstützung um 200.000 Euro gestiegen. Zudem erhielten die Weiterbildungseinrichtungen in Rheinland-Pfalz im Rahmen des Sonderprogramm des Landes „Für unser Land: Arbeitsplätze sichern – Unternehmen unterstützen – nachhaltig investieren“, mit dem das bundesweite Konjunkturprogramm II umgesetzt werde, Zuschüsse für Bau- und Ausstattungsinvestitionen, was lediglich in einem anderen Bundesland ebenfalls der Fall gewesen sei. Mit 3,4 Millionen Euro von Bund und Land könne so die Infrastruktur der Weiterbildung verbessert werden.

Mit dem Weiterbildungspreis 2010 wurden folgende Projekte ausgezeichnet:

  1. Im Projekt Yes you can! – Zivilcourage in Trier, eingereicht durch die Arbeitsgemeinschaft Frieden e.V. Trier, werden Multiplikatoren und ehrenamtliche Trainerinnen und Trainer ausgebildet, die in der Stadt Trier und im Landkreis Trier-Saarburg Weiterbildungen zur Vermittlung von Zivilcourage-Kompetenz anbieten. Das Projekt ist in ein breiteres Konzept der öffentlichen Sensibilisierung für das Thema Zivilcourage eingebettet.
  2. Das Projekt Qualifizierung "Projektentwickler/ in für Energiegenossenschaften", getragen von der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft in Landau, ermöglicht die Qualifizierung und Kompetenzentwicklung im Bereich der erneuerbaren Energien. Die Teilnehmenden des fernstudienbasierten Blended-Learning-Angebots sind nach der Weiterbildung Fachleute in der Gründung von Energiegenossenschaften. Sie stärken das bürgerschaftliche Engagement vor Ort und können in allen Bereichen der Projektumsetzung unterstützend tätig werden.
  3. Im Rahmen des Projektes Qualifizierung von Sprachförderkräften in Rheinland-Pfalz führt der Trägerverbund FIF mit Sitz in Mainz eine erfolgreiche Fortbildung für Sprachförderkräfte durch, in der pädagogisch Tätige das theoretische und das praktische Handwerkszeug erhalten, Kindern spielerisch und motivierend das Erlernen der deutschen Sprache näher zu bringen. Mit dieser Qualifizierung, die in das Landesprogramm „Zukunftschance Kinder – Bildung von Anfang an“ eingebettet ist und das flächendeckende Angebot zusätzlicher Sprachfördermaßnahmen vor der Einschulung unterstützt, wird auch ein wichtiger Beitrag zur Integration geleistet. Dem Trägerverbund FIF gehören die Katholische Erwachsenenbildung Rheinland-Pfalz – Landesarbeitsgemeinschaft e.V., der Verband der Volkshochschulen von Rheinland-Pfalz e.V. und die Evangelische Landesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung in Rheinland-Pfalz e.V. an.
  4. Ein zielgruppenorientierter Zugang zu Weiterbildungsmaßnahmen für Frauen steht im Mittelpunkt des Projektes Lernen wie die Beginen, das vom Notruf, Frauen gegen Gewalt e.V. in Westerburg getragen wird. Im Vordergrund steht die Motivation und Qualifikation von Mädchen und Frauen, die eine ehrenamtliche Tätigkeit im sozialen Bereich anstreben. Dabei orientiert sich das Projekt am Gedanken eines generationsübergreifenden Lern- und Arbeitsaustauschs in Anlehnung an die sozialen Dienste der so genannten "Beginen" im 12. und 13. Jahrhundert.
  5. Das Projekt Leselernhelfer – ein Seminar für sozial Engagierte, durchgeführt von der Kreisvolkshochschule Südwestpfalz, qualifiziert für eine ehrenamtliche Tätigkeit im Bereich der Leseförderung an Grund- und Förderschulen in Rheinland-Pfalz.

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