Dies gab heute Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf bei der Präsentation der Hochschulinitiative in Mainz gemeinsam mit Prof. Dr. Michael Jäckel, Präsident der Universität Trier und Vorsitzender der Landeshochschulpräsidentenkonferenz, und seinem Stellvertreter Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran, Präsident der Hochschule Koblenz, bekannt. Ab dem Jahr 2024 werden Bundes- und Landesmittel Prognosen zufolge auf etwa 175 Millionen Euro für die rheinland-pfälzischen Hochschulen ansteigen.
„Unsere Hochschulinitiative ist die größte wissenschaftspolitische Maßnahme der letzten Jahrzehnte. Wir werden den Hochschulen 140 Millionen Euro dauerhaft zur Verfügung stellen. Das Land leistet seinen Finanzierungsanteil in voller Höhe und über 750 Stellen können entfristet werden. Wir schaffen damit gute Arbeitsbedingungen und Berufsperspektiven für viele Beschäftigte, Planungssicherheit für die Hochschulen und können den Anstieg der Studierendenzahlen der letzten Jahre absichern. Die Zielsetzungen, die Qualität in Studium und Lehre stärken und die Öffnung der Hochschulen erhalten, werden wir mit dieser Initiative fortsetzen. Mit der Hochschulinitiative gelingt eine langfristige Entwicklung des rheinland-pfälzischen Hochschulsystems“, so Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf.
Die „Hochschulinitiative für gutes Studium und gute Lehre“ basiert auf insgesamt drei Verteilmechanismen. So stehen den Hochschulen insgesamt 62 Millionen Euro zur Entfristung von 750 Dauerstellen für Studium und Lehre sowie Technik und Verwaltung zur Verfügung. Diese verteilen sich anhand der aufgewachsenen Studienkapazitäten der letzten Jahre. Über eine dynamische Komponente werden zu-nächst ab 2021 jährlich 15 Millionen Euro, ab 2023 17 Millionen Euro und ab 2024 voraussichtlich über 30 Millionen Euro jährlich auf Grundlage der Gesamtgröße der Hochschulen verteilt. Hier werden Studienanfängerinnen und -anfänger, Studierende in der Regelstudienzeit und Absolventinnen und Absolventen in einem Verhältnis von 20:60:20 der Verteilung zu Grunde gelegt. Diese Dynamische Komponente gibt den Hochschulen die Möglichkeit, eigene Schwerpunkte im Bereich Gleichstellung, Qualität der Lehre und Durchlässigkeitsförderung zu unterstützen. Mit einem neu geschaffenen Innovationsfonds von rund 20 Millionen Euro unterstützt das Land gezielt Profilbildungsprozesse einzelner Einrichtungen. Bereits im Rahmen des laufenden Hochschulpaktes wurden von Seiten des Landes 28 Millionen Euro verstetigt und 200 Stellen geschaffen.
„Mit dem Zukunftsvertrag wird ein Signal zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des rheinland-pfälzischen Hochschulsystems gegeben. Es ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Die Hochschulinitiative antwortet so auf die Erfordernisse, die sich aus den unterschiedlichen Verläufen der Studierendennachfrage im Rahmen des Ende 2020 auslaufenden Hochschulpakts ergeben haben. Seine Zukunftsfähigkeit wird sich im Verbund mit weiteren Maßnahmen und bei der Umsetzung des jetzigen Modells erweisen. Seitens der Landeshochschulpräsidentenkonferenz sehen wir noch weiteren Investitionsbedarf zum Beispiel bei der Digitalisierung, um die Attraktivität des Hochschulstandorts Rheinland-Pfalz weiter zu verbessern“, so der Vorsitzende der Landeshochschulpräsidentenkonferenz Prof. Dr. Michael Jäckel.
Sein Stellvertreter Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran ergänzte: „Die Bund/Länder-Vereinbarung ‚Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken‘ ist ein entscheidender Meilenstein zur nachhaltigen Planungssicherheit für die Zukunft der akademischen Bildung in Deutschland. Auch an rheinland-pfälzischen Hochschulstandorten sieht man das so. Es gilt gerade hier, die Konkurrenzfähigkeit gegenüber anderen Bundesländern zu sichern und die Attraktivität der Hochschulen des Landes sowohl für die hier tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wie auch die Studierenden zu stärken. Mit der jetzt vorgestellten Initiative der Landesregierung kann der Durchbruch zu einer nachhaltigen Entwicklung der rheinland-pfälzischen Standorte gelingen. Es ist eine wichtige Weichenstellung in die richtige Richtung. Ohne dauerhafte Arbeitsplätze an den Hochschulen des Landes wäre es nicht möglich, die bildungspolitischen Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Jeder Euro, den die Landesregierun mit ihrem Initiativprogramm hier investiert, wird sich für die Zukunftsfähigkeit des Landes bezahlt machen.“
Die Umsetzungsregelungen zur Hochschulinitiative werden aufgrund von Einzel- und Rahmenvereinbarungen zwischen den Hochschulen und der Landesregierung festgehalten. Hierzu wird das Wissenschaftsministerium die Gespräche zu den Einzelvereinbarungen zu Beginn des kommenden Jahres aufnehmen. Es wird erwartet, dass ein Abschluss bis zum Sommer 2020 erfolgen kann.
„Mit dem Zukunftsvertrag ‚Studium und Lehre stärken‘ und der Hochschulinitiative des Landes stellen wir unsere Hochschulen für die kommenden Jahre gut auf. Die Hochschulen können die in den Regionen des Landes aufgebauten Studienplätze erhalten und durchlässige Studienformate wie das duale Studium zukunftsfest sichern. Über den offenen Zugang zu Bildung sichern wir eine gerechte Teilhabe und zugleich den für unseren Wohlstand erforderlichen Fachkräftenachwuchs. Wir schaffen eine solide, planungssichere Finanzierung, sorgen für eine dauerhafte personelle Unterstützung an den Hochschulen und geben Impulse für eine weitere Zukunftsentwicklung unserer Wissenschaftslandschaft. Das ist ein großer Erfolg für Rheinland-Pfalz“, resümiert Wissenschaftsminister Wolf.
Grafik: Vollständige Überführung der bisherigen 140 Mio. Euro aus dem Hochschulpakt in die neue Programmarchitektur: Verstetigung, Dynamik und Innovation
Tabelle: Verteilung der Mittel