Das Institut für Verbundwerkstoffe ist eine Forschungseinrichtung des Landes Rheinland-Pfalz, in dem neue Anwendungen für Verbundwerkstoffe für nahezu alle technischen Bereiche und Branchen entwickelt, analysiert und getestet werden. Ein qualifiziertes internationales Team aus über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern realisiert in Verbindung mit hochwertiger Anlagen- und Prüftechnik Forschungs- und Entwicklungsarbeiten von der Idee bis zu fertigen Prototypen im Maßstab 1:1. Neue Verbundwerkstoffe werden dabei für den jeweiligen industriellen Einsatz hinsichtlich ihres Eigenschaftsspektrums und ihrer Funktionalitäten maßgeschneidert. Einsatzgebiete für neue Bauweisen, verbesserte Verbundwerkstoffmaterialien und effiziente Produktionstechnik sind z.B. Automobilbau, Luft- und Raumfahrttechnik, Maschinenbau, Bauwesen, Sport- und Freizeitgeräte, Energietechnik und Medizintechnik.
An der Technischen Universität Kaiserslautern ist das Institut mit Vorlesungen, Übungen und der Durchführung von Praktika in der Lehre eingebunden. Jährlich werden etwa 60 Studien- und Diplomarbeiten sowie 50 studentische Hilfskräfte betreut. In den vergangenen 20 Jahren haben insgesamt 125 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der IVW GmbH an der Universität Kaiserslautern promoviert und sind heute in leitenden Funktionen in Industrie und Forschung tätig. Erfolgreiche Ausgründungen des Institutes, die sich auf Produkte und Dienstleistungen auf dem Gebiet der Verbundwerkstoffe spezialisiert haben, sind darüber hinaus mit insgesamt mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Region.
Zur Weiterentwicklung der Arbeit des IVW überreichte Wissenschaftsministerin Doris Ahnen dem im August 2010 bestellten neuen Geschäftsführer, Prof. Dr.-Ing. Ulf Paul Breuer, einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 1,7 Millionen Euro zum Aufbau eines neuen Technologietransferteams Verbundwerkstoffe. Das Land fördert bis Ende 2013 ein aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Ingenieurinnen und Ingenieuren bestehendes Team, das für neue Auftraggeber aus der Wirtschaft Problemlösungen erarbeitet und gleichzeitig auch in der ergebnisoffenen Forschung und Entwicklung tätig sein wird. Mit diesem Projekt sollen Forschung und Anwendung noch enger miteinander verknüpft werden.
Wissenschaftsministerin Doris Ahnen sagte in ihrem Grußwort: „Das von Professor Breuer vorgelegte Konzept zur nachhaltigen Weiterentwicklung des Institutes und zur Nutzung weiterer Potenziale, um Forschungsergebnisse noch schneller zur Anwendung und Umsetzung zu bringen, hat überzeugt. Wissenschaft, Forschung und Technologie wie auch ein gut koordinierter Wissenstransfer stellen entscheidende Grundlagen für die Zukunft des Landes dar. Forschung und Entwicklung an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sind die Basis für Wettbewerbsfähigkeit, soziale Sicherheit und Wohlstand einer modernen Volkswirtschaft. Die Forschungs- und Innovationspolitik des Landes Rheinland-Pfalz schlägt daher eine Brücke von der Förderung der Grundlagenforschung über die angewandte Forschung bis zu deren Umsetzung im Innovationsprozess.“
Ziel der Wissenschaftspolitik des Landes bleibe die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Hochschulen und Forschungseinrichtungen als Grundlage des Innovationsprozesses. Dazu gehöre auch die Optimierung der Austauschprozesse zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, um Ideen schneller zu transportieren und dadurch die Innovationsfähigkeit der Wirtschaft zu stärken. Die IVW GmbH sei ein wichtiges Glied in dieser Kette von der Idee zum Produkt.
In seiner Ansprache hob Professor Breuer die überaus positive Entwicklung des Institutes von den Anfängen 1990 bis heute hervor. Er sagte: „Insbesondere die eingeworbenen Drittmittel von mehr als 4 Millionen Euro im Jahr 2010 sind ein deutliches Zeichen für das enorme Interesse der Industrie an der direkten und erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem Institut. Durch den großen persönlichen Einsatz begeisterter Mitarbeiter, die enge Zusammenarbeit mit der TU Kaiserslautern und die große Unterstützung durch das Land haben wir sichtbare und nennenswerte Beiträge für verbesserte Produkte mit Verbundwerkstoffen, für neue hochqualifizierte Arbeitsplätze und für den wissenschaftlichen Fortschritt geleistet. Mit neuen technischen Ideen und Innovationen werden wir den erfolgreichen Kurs fortsetzen und dabei insbesondere die direkte Zusammenarbeit mit der Wirtschaft noch weiter ausbauen.“