„Professor Gerhard Trabert setzt sich seit Jahrzehnten äußerst engagiert und durchaus erfolgreich für Menschen ein, die am unteren Rand der Gesellschaft leben. Dabei hat er insbesondere auch die Kinder aus sozial benachteiligten Familien im Blick. Er hat mit einer ganzen Reihe von Projekten dazu beigetragen, durch ganz spezielle Förder- und Unterstützungsangebote zur Verbesserung der physischen und psychischen Gesundheit die Chancen dieser Kinder auf ihrem weiteren Lebensweg zu steigern“, betonte Ministerin Ahnen. Die Aktivitäten Traberts passten ganz hervorragend zu den Maßnahmen in dem ressortübergreifenden Aktionsprogramm „Kinderfreundliches Rheinland-Pfalz“, das 1995 vom Land initiiert wurde und mit erheblichen Landesmitteln unterstützt wird. Daher habe das Jugendministerium Aktivitäten von Prof. Dr. Trabert auch im Jahr 2007 in seine Förderung übernommen.
Christian Zainhöfer, Landesvorsitzender des DKSB, unterstrich: „Mit der Verleihung des Kinderschutzpreises an Prof. Trabert wollen wir nicht nur die hervorragende und unermüdliche Arbeit des Preisträgers würdigen, sondern auch darauf aufmerksam machen, dass in diesen Zeiten der Staat alleine nicht die Folgen der Armut bekämpfen kann. Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass es unser aller Anliegen sein muss, sich um die Familien und Kinder am untersten Rande der Gesellschaft zu kümmern. Prof. Trabert tut dies in beispielhafter Weise, die Preisverleihung soll auch Ansporn für andere sein, diesem Beispiel zu folgen.“
In der Begründung für die Verleihung des Kinderschutzpreises 2009 an Prof. Dr. Gerhard Trabert heißt es:
Der Arzt, Sozialarbeiter und Armutsforscher setzt sich seit vielen Jahren leidenschaftlich für die Menschen ein, die von Armut und Krankheit bedroht sind. Seine Stimme ist laut zu hören, wenn es um die Rechte armer Menschen geht und er ist in vielen Gremien ein hochgeschätztes Mitglied. Trabert spricht nicht nur, er handelt auch. Viele Projekte, die auch Kindern und ihren Familien zu Gute kommen, gehen auf seine wissenschaftlichen (Er-)kenntnisse und vielgestaltigen praktischen Erfahrungen zurück. Beispielsweise wurde in der Mainzer Obdachlosensiedlung „Zwerchallee“ im Projekt „Gesundheit jetzt - in sozialen Brennpunkten“ zu folgenden Modulen gearbeitet: Ernährung, Bewegung, „Entspannung gegen Gewalt“, Umwelt, Impfungen, Gesundheitsinformation, Gesundheitserziehung. Für die Kinder in den Wohnblocks der Zwerchallee konnte dank der Initiative von Trabert ein so genannter Snoezelen-Raum eingerichtet werden, in dem den Kindern eine in ihrem Umfeld ansonsten selten gebotene Gelegenheit zum Zurückziehen, Entspannen, Stressabbau und zur Aggressionsbewältigung eröffnet wurde.
Nach Auflösung der „Zwerchallee“ knüpfen Trabert und seine MitarbeiterInnen beispielgebend mit ihrem bunten Wohnmobil „Street Jumper“ an, und versorgen nun mobil die ehemals in der „Zwerchallee“ lebenden Kinder und Jugendliche nicht nur mit Spielen, Bastel- und Malsachen, sondern bieten ihnen ein offenes Ohr für ihre Probleme. Richtungsweisend ist Trabert auch mit seinem 2003 gegründeten Verein „Flüsterpost“, der Kindern von an Krebs erkrankten Eltern Hilfen anbietet, mit der Krankheit ihrer Eltern umzugehen.
Hintergrundinformation:
Seit 1968 ist der Deutsche Kinderschutzbund, Landesverband Rheinland-Pfalz e.V. (DKSB RLP e. V.) die Lobby für Kinder in Rheinland-Pfalz: Über 1500 Menschen engagieren sich ehrenamtlich und über 100 Menschen hauptamtlich in 23 Orts- und Kreisverbänden. Über 3000 Mitglieder helfen - unabhängig von weltanschaulichen, konfessionellen oder parteipolitischen Interessen - mit, dass die in der 1989 vereinbarten UN-Kinderrechtskonvention verbrieften Rechte von Kindern Realität werden.