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Kooperation mit Friedensorganisationen stärkt breite soziale und politische Bildung in Schulen

„Ein zentrales Ziel schulischer Bildung ist es, soziale Kompetenzen zu vermitteln, um im persönlichen und öffentlichen Bereich mit Konflikten umgehen und konstruktiv an ihrer Lösung mitwirken zu können. Darüber hinaus sollen junge Menschen in die Lage versetzt werden, nationale und internationale Spannungen und Konflikte angemessen beurteilen zu können. Diesen Zielen kommen wir mit einer Vereinbarung, die die Zusammenarbeit in Schulen und Unterricht mit zahlreichen Organisationen und Institutionen, die sich in der Friedenserziehung engagieren und sich für eine gewaltfreie Konfliktlösung einsetzen, ein großes Stück näher.“ Das kündigte heute der Staatssekretär im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, Michael Ebling, an. Die offizielle Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung werde unmittelbar nach den Sommerferien stattfinden.

Entsprechend dem rheinland-pfälzischen Schulgesetz ist es eine der grundlegenden Aufgaben schulischer Bildung und Erziehung, einen Beitrag „zum gewaltfreien Zusammenleben und zur verpflichtenden Idee der Völkergemeinschaft“ zu leisten. Auf dieser Basis aufbauend wollen die im „Netzwerk Friedensbildung“ organisierten 15 Vereine, Verbände, Stiftungen und Institutionen Schulen künftig einen Pool geeigneter Personen als außerschulische Fachleute zur Verfügung stellen. Das Netzwerk ist dabei noch offen für weitere Mitglieder.

Den konkreten Ablauf der Unterrichtseinheiten und Projekte vereinbaren die Schulen mit den ausgewählten Expertinnen und Experten direkt. Das Bildungsministerium wird die Koordinierung zwischen dem Netzwerk Friedensbildung und den Schulen finanziell und organisatorisch unterstützen. Gemeinsam wollen Ministerium und Netzwerk die Fort- und Weiterbildung der außerschulischen Fachkräfte fördern. Zudem soll erreicht werden, dass der Sachverstand der Friedensdienste auch in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern stärker zum Tragen kommt.

„Demokratieerziehung und politische Bildung in den rheinland-pfälzischen Schulen sind nach den Vorstellungen der Landesregierung mehr als die reine Vermittlung von Fakten und historischen Daten. Projekte wie das Zeitzeugen-Projekt oder der alljährliche Tag des politischen Gesprächs, bei dem Schülerinnen und Schüler direkt mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Politik oder aus Nicht-Regierungsorganisa-tionen ins Gespräch kommen, sind Belege dafür“, sagte Staatssekretär Ebling. Die Kooperation mit den Friedensorganisationen sei ein weiterer Baustein dazu und zudem ein wichtiger Beitrag zur Öffnung von Schule. Den Initiatoren und Mitgliedern des Netzwerkes sei für die kooperativen Gespräche und gute Zusammenarbeit zu danken.

Der Sprecher des Vereins „Netzwerk Friedensbildung Rheinland-Pfalz“ und Leiter der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt in der Evangelischen Kirche der Pfalz, Pfarrer Friedhelm Schneider, unterstrich: „Zu den wesentlichen Aufgaben schulischer Friedensbildung gehört es, junge Menschen an Inhalte von Kriegskritik und Gewaltprävention heranzuführen und ihnen konstruktive Konfliktbearbeitung und zivilgesellschaftliches Friedensengagement nahezubringen. Wir begrüßen daher, dass Rheinland-Pfalz als erstes Bundesland eine eigenständige Kooperationsvereinbarung mit Friedensorganisationen abschließt. Als ,Netzwerk Friedensbildung’ sind wir bereit, dazu beizutragen, dass gelungene Praxiserfahrungen ziviler Friedensarbeit verstärkt den Weg zu Schülerinnen und Schülern finden.“

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