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Land bewilligt über 7 Millionen Euro für UNESCO-Welterbestätten

Kulturministerin Ahnen hat zum Ende des Jahres die Kofinanzierung des Landes für Projekte in Speyer, Trier, Bacharach, Boppard und Braubach im Rahmen des „Investitionsprogramms nationale UNESCO-Welterbestätten 2009 - 2013“ bewilligt, das der Bund aufgelegt hatte. Damit stellt das Land verteilt über die Laufzeit des Programms insgesamt 7.194.650 Euro zur Verfügung. Das Programm fördert investive sowie konzeptionelle Maßnahmen, die der Erhaltung, der Sanierung oder der Weiterentwicklung deutscher UNESCO-Kultur- und Naturerbestätten dienen und modellhaften Charakter für die städtebauliche Entwicklung von Welterbe-Kommunen besitzen.
Marksburg, Bild: rlp-Tourismus

„Unsere vier UNESCO-Welterbestätten sind Leuchttürme des an Geschichte und Kultur so reichen Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Das Investitionsförderprogramm des Bundes bietet Gelegenheit zur Weiterentwicklung der Welterbestätten Oberes Mittelrheintal, Limes, Dom zu Speyer und Römische Monumente sowie Dom und Liebfrauenkirche in Trier. Zusammen mit der freiwilligen Kofinanzierung durch das Land wird es gelingen, die Welterbestätten im Land deutlich aufzuwerten“, sagte Kulturministerin Doris Ahnen.

Alle Maßnahmen wurden bereits begonnen. Die landesseitige Kofinanzierung kommt erst jetzt zum Tragen, da – wie im Rahmen des Programms vorgesehen – zunächst Bundesmittel eingesetzt wurden.

Die geförderten Maßnahmen im Überblick:

Speyer:
Ziel der Maßnahme mit einem Gesamtvolumen von 4.340.000 Euro, an dem sich Bund und Land mit jeweils 1.450.000 Euro beteiligen, die Kommune mit 435.000 Euro und Dombauverein sowie Europäische Stiftung Kaiserdom mit 1.005.000 Euro, ist die Sanierung und Instandsetzung des Kaiserdom-Westbaus. Dieser soll restauriert, statisch gesichert und teilweise museal genutzt werden. Die Westtürme werden saniert und mit einer Aussichtsplattform zugänglich gemacht.

Trier:
Die Maßnahmen in Trier mit einem Gesamtvolumen von 3.046.000 Euro, an dem sich Bund und Land jeweils mit 1.370.700 Euro und die Kommune mit 304.600 Euro beteiligen, dienen zum einen der Aufwertung der Welterbestätte Dom St. Peter. Hier gilt es vor allem am Kreuzgang den weiteren Verfall aufzuhalten und den dauerhaften Erhalt der Bausubstanz zu gewährleisten. Außerdem sollen in der Liebfrauenkirche verschiedene Ausstellungsstücke kunstgeschichtlichen Werts gesichert, konserviert und restauriert werden.
Auch das Umfeld der Porta Nigra wird umgestaltet. Im Rahmen eines internationalen Wettbewerbs wird eine Lösung für eine Verkehrsberuhigung mit Verlegung der Bustrasse, der barrierefreien Zugänglichkeit der Porta Nigra und der gestalterischen Aufwertung entwickelt. Die Aufwertung des Umfelds der Römerbrücke gehört ebenfalls zu den durch Bund und Land geförderten Maßnahmen. Ziel des Projektes ist es hier, im Rahmen eines Wettbewerbs Lösungen für die Umgestaltung der Brückenaufbauten und des Umfeldes zu finden. Der Autoverkehr soll reduziert werden, um so die Attraktivität der Brücke für Fußgänger, Radfahrer und den öffentlichen Personennahverkehr zu erhöhen.

Bacharach:
Ziel der Maßnahme mit einem Gesamtvolumen von 2.563.333 Euro, an dem sich Bund und Land mit jeweils 1.153.500 Euro und die Kommune mit 256.333 Euro beteiligen, ist zum einen die Erstellung eines Stadtentwicklungskonzepts, das Themen wie „Stadtleitbild“, „Verkehr“, „Energiekonzept“ und „Lichtkonzept“ berücksichtigt. Zum anderen kann im Rahmen des Bundesprogramms die Sanierung der Stadtbefestigungsanlage vorgenommen werden. Die mittelalterliche Stadtbefestigung, die Anfang des 20. Jahrhunderts zuletzt instandgesetzt wurde, umgreift einen der am besten erhaltenen Ortskerne am Mittelrhein. Neben der Bestandserhaltung und Sanierung soll der bereits angelegte Stadtmauerrundweg vollendet werden. Auch die Burgruine Stahlberg in Bacharach-Steeg profitiert von diesem Programm. Sie ist eine der wenigen unberührten Burgruinen am Mittelrhein. Die Erosion des Schieferfelsgrundes verursacht Mauerwerksschäden, so dass Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden müssen.

Boppard
Ziel der Maßnahme mit einem Gesamtvolumen von 8.700.000 Euro, an dem sich Bund, Land und Kommune jeweils mit 2.900.000 Euro beteiligen, ist die Erhaltung und energetische Sanierung der Kurfürstlichen Burg am Rheinufer, die neben der Brömserburg in Rüdesheim die einzige große Rheinburg in Tallage im Welterbegebiet ist.

Braubach
In Braubach soll die Marksburg saniert werden. Für diese Maßnahme stehen insgesamt 1.148.650 Euro zur Verfügung, 712.800 Euro vom Bund, 320.450 Euro vom Land und 115.400 Euro von der Kommune. Die Marksburg ist eine der wenigen, nie zerstörten Burgen am Mittelrhein und das Idealbild einer mittelalterlichen Höhenburg. Geplant ist die Restaurierung von Gebäudeteilen bzw. von stark verwitterten Fassaden. Profitieren wird auch die Philippsburg, die saniert werden soll. Ziel der Maßnahmen hier ist die statische Sicherung eines Gewölbes, einer Stützmauer aus dem 15. Jahrhundert und eines Treppenturmes sowie die Sanierung des historischen Dachstuhls.

 

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