„Mit dem Landesverdienstorden, der höchsten Auszeichnung des Landes Rheinland-Pfalz, werden Menschen geehrt, die sich in besonderem Maße für das Wohl des Landes einsetzen, indem sie besondere Initiative zeigen und Innovationen und Visionen in das Land tragen. Ein solcher Einsatzwille ist nicht selbstverständlich. Für dieses Engagement möchte ich Professor Merle im Namen der gesamten Landesregierung aufrichtig danken“, sagte der Wissenschaftsminister bei der Überreichung der Auszeichnung.
Wichtige Grundlagen gelegt
Prof. Dr. Klaus Merle legte bereits früh in den 90er Jahren wichtige Grundlagen für die Digitalisierung der rheinland-pfälzischen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen mit dem Ziel, verfügbare und kostengünstige Internetanschlüsse für alle Hochschulen in Rheinland-Pfalz anzubieten und weiterzuentwickeln. Er hatte erkannt, dass ohne eine ausfallsichere Versorgung mit leistungsfähigen Internetanschlüssen moderne Forschung, Lehre und Verwaltung an den Hochschulen nicht umsetzbar ist. Bereits 1995 hatte er deshalb mit der Planung eines Wissenschaftsnetzes Rheinland-Pfalz begonnen und es ab 1996 zunächst im Zusammenspiel mit dem Deutschen Forschungsnetzwerk und ab 2005 eigenständig durch das von ihm geleitete Zentrum für Datenverarbeitung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in die Tat umgesetzt. Die Initiative „Wissenschaftsnetz Rheinland-Pfalz“ erwies sich als zukunftsweisend. Die von Prof. Merle entwickelte innovative Kombination aus Glasfaserleitungen und Richtfunkstrecken hat die Hochschulen in Rheinland-Pfalz zu den heute am besten an das Internet angeschlossenen Hochschulen in Deutschland gemacht. Das Wissenschaftsnetz Rheinland-Pfalz gehört zu den leistungsfähigsten und gleichzeitig kostengünstigen Wissenschaftsnetzen in Deutschland.
„Neben endlosen Telefonaten und Verhandlungen mit diversen Breitbandanbietern, um geeignete und kostengünstige Leitungen zu finden, sind Sie durch das gesamte Land gereist, um an den entlegensten Orten durch Richtfunkstrecken Möglichkeiten für neue Verbindungen zu finden. Ohne Ihren unermüdlichen Einsatz und Ihre Hartnäckigkeit wäre das „Wissenschaftsnetz Rheinland-Pfalz“ sicherlich nicht zustande gekommen“, ergänzte Clemens Hoch. „Wieviel Herzblut und auch Engagement für unsere Hochschulen in Ihrer Arbeit steckt, zeigt sich insbesondere darin, dass Sie auch mehr als 10 Jahre nach Ihrer Pensionierung noch aktiv die Weiterentwicklung des Wissenschaftsnetzes Rheinland-Pfalz vorantreiben und dabei wichtige Impulse für die Netzinfrastruktur der Hochschulen geben“, so der Minister.
Während der Corona-Pandemie hat Klaus Merle entscheidend daran mitgewirkt, dass der Anschluss der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in kürzester Zeit auf 100 GBit/s ausgebaut werden konnte. Trotz der stark gestiegenen Nutzerzahlen von digitalen Diensten in Lehre und Forschung konnten so Engpässe in der Internetversorgung vermieden werden. Von dieser Maßnahme haben aber nicht nur alle Hochschulen des Landes profitiert, sondern auch die Schulen. Bis zu 60.000 Schülerinnen und Schüler konnten gleichzeitig mit dem Videokonferenz-Dienst BigBlueButton versorgt werden, sodass ein flächendeckender Online-Unterricht jederzeit möglich war.